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Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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bevor er erklärte: »Ich schätze einmal, Sie haben nicht vor, mir freiwillig das Geheimnis des Perpetuum mobile zu verraten?«
    »Das ist richtig«, erwiderte ich und versuchte dabei, möglichst unerschrocken zu klingen.
    Scheffler nickte. »Das hatte ich befürchtet.«
    »Wollen Sie mich jetzt etwa mit Gewalt dazu zwingen, es Ihnen zu verraten?« Ich wartete die Antwort nicht ab, sondern wandte mich an David und Steve. »Wollen Sie beide da wirklich mitmachen? Ihr Vater ist definitiv wahnsinnig. Aber Sie sind beide jung und haben das Leben noch vor sich! Und bislang haben Sie sich nicht strafbar gemacht! Also ist es für Sie am besten, wenn Sie mich gehen lassen.«
    David grinste mich an. »Wir sind bald alle wahnsinnig«, entgegnete er. »Wahnsinnig reich!«
    Alle Schefflers lachten.
    »Eine solche Chance bekommen wir in unserem Leben nie wieder!«, ergänzte Steve. »Unser Vater hat dieser Erfindung sein ganzes Leben geopfert.«
    Ich schüttelte den Kopf und verschränkte meine Arme. »Es gibt kein Perpetuum mobile.«
    Wieder lachten die drei.
    »Wir haben gehört, was Sie vorhin am Telefon gesagt haben«, meinte Steve verächtlich. »Netter Versuch!«
    »Das habe ich nur gesagt, um die zu täuschen – damit sie meine Freundin freilassen.«
    Scheffler schüttelte den Kopf. »Sie sind zu klug, um zu denken, dass Sie Ihre Julia befreien könnten, wenn Sie nichts in der Hand hätten. Sie wissen genau, dass diese Verbrecher Ihre Freundin erst dann freigeben, wenn sie das überprüft haben, was Sie ihnen anbieten.« Als ich darauf nicht antwortete, frohlockte der alte Scheffler: »Sehen Sie, wir sind auch nicht auf den Kopf gefallen. Also frage ich Sie zum letzten Mal: Verraten Sie uns, was Sie wissen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das Geheimnis werde ich Ihnen nicht verraten. Aber ich bin bereit, Sie zu beteiligen.«
    Scheffler lächelte. »Das geht doch in die richtige Richtung.«
    »Sie helfen mir, Julia zu retten, und dafür trete ich alle meine Rechte an dem Perpetuum mobile an Sie ab.«
    »Alle Rechte?«, erkundigte sich David misstrauisch.
    »Genau! Alle Rechte.«
    »Da ist doch was faul«, bemerkte Steve.
    »Ich bin an dem Perpetuum mobile nicht interessiert. Mir geht es jetzt nur noch darum, Julias Leben zu retten. Und mir ging es nie wirklich darum, ein Perpetuum mobile zu entdecken. Mir sind zufällig Druckplatten von Orffyreus in die Hände gefallen. Der dritte Teil der Poëtischen Apologie .«
    »Der Apologie? «, wiederholte Scheffler abfällig. »Es gibt nur zwei!«
    »Nein, es gibt drei Teile. Der letzte wurde jedoch offenbar niemals gedruckt.«
    »Und wie stellen wir sicher, dass Sie uns nicht übers Ohr hauen?«, fragte David voller Misstrauen.
    »Wir machen einen Vertrag, jetzt und hier«, antwortete ich.
    Scheffler runzelte die Stirn. »Einen Vertrag?«
    »Das ist mehr als mein bloßes Versprechen«, erklärte ich. »Alternativ können Sie mich natürlich auch foltern und umbringen. Dann werden Sie allerdings Ihr Leben lang fürchten müssen, ins Gefängnis zu kommen, wo Ihnen Ihre Millionen auch nichts nützen.« Herausfordernd schaute ich den alten Scheffler an, obwohl ich mich sehr unsicher fühlte. Ich wusste, dass ich hoch pokerte; und im Pokern war ich schon immer schlecht gewesen.
    Scheffler überlegte kurz und kratzte sich mit einem schabenden Geräusch an den Bartstoppeln in seinem Gesicht. »Okay, dann machen wir einen Vertrag!«, sagte er schließlich.
    Steve holte ein Blatt Papier und einen Stift. »Wissen Sie denn, wie so etwas geht?«
    »Ich habe ein wenig Recht studiert«, antwortete ich.
    »Er will uns doch nur reinlegen!«, rief David aufgeregt. »Er schreibt da irgendetwas hinein, was später nicht gilt.«
    »Halt deinen Mund, David!«, herrschte Scheffler seinen Sohn an. »Er hat recht, ein Vertrag ist die beste Lösung! Oder willst du ihn erschießen?«
    David verstummte. Eine Viertelstunde später hatte ich einige Klauseln auf das Papier geschrieben und den Schefflers deren Bedeutung erläutert. »Mit der Unterschrift unter dieser Vereinbarung verpflichte ich mich unwiderruflich, alle Rechte aus dem von mir angemeldeten Patent des Perpetuum mobile an Sie abzutreten«, erklärte ich.
    »Moment mal«, brüllte David. »Sie haben die Lösung doch gestern Abend erst entdeckt. Sie haben überhaupt kein Patent angemeldet!« Er sprang auf und beugte sich drohend in meine Richtung. »Seht ihr! Er wollte uns tatsächlich hinters Licht führen!« Die Adern an seinem Hals traten

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