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Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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bin Physiker und Patentanwalt.« Letzteres war nach dem Verlust meiner Zulassung eine kleine Notlüge. »Und mir hat jemand diese Platten hier in der Tüte gegeben, und dabei lag der Zeitungsartikel, in dem Ihr Name stand. Und daher hoffte ich, Sie könnten mir helfen!« Während ich sprach, holte ich die oberste Metallplatte heraus.
    Als die Restauratorin sie erblickte, hellte sich ihr Gesichtsausdruck endlich auf. Sie erhob sich und hielt mir ihre Hände ausgestreckt entgegen. »Darf ich?«, fragte sie und blickte mich mit ihren großen Augen an. Zum ersten Mal klang sie freundlich.
    Ich reichte ihr die Platte. Sie hielt die Metalltafel sehr vorsichtig zwischen den Innenseiten ihrer Handflächen fest, so wie man früher eine Vinyl-Schallplatte anfasste, damit sie beim Auflegen auf den Plattenspieler unter keinen Umständen einen Kratzer abbekam.
    Ich erinnerte mich in diesem Augenblick daran, wie sorglos ich zu Hause mit den Druckplatten umgegangen war. Gott sei Dank wusste die Restauratorin nichts davon.
    Unterdessen hielt sie die oberste Platte wie ein Diabild vorsichtig gegen das Tageslicht, das durch zwei große Fenster in den Raum fiel, und musterte sie eingehend.
    »Überall Fingerabdrücke. Besonders vorsichtig scheinen Sie mit ihr nicht umgegangen zu sein?«, bemerkte sie und warf mir einen tadelnden Blick zu.
    Mir wurde heiß. »Im Gegenteil! Ich habe sie sogar sauber gemacht. Mit Fensterreiniger.«
    »Ich glaube es ja nicht!«, rief sie erbost, sodass ich erschrocken zusammenfuhr. »Mit Fensterreiniger! Wie kann man so … so …« Sie schüttelte entsetzt den Kopf.
    Ich vollendete ihren Satz: »… blöd sein? Ich bin kein Experte, wissen Sie!«
    »In der Tat. Sonst wäre Ihnen auch bekannt, wie viele Fette Sie auf den Oberflächen Ihrer Finger mit sich herumtragen. Solche Fette zersetzen das jahrhundertealte Metall der Platten. Übrigens genauso wie die Tenside, die in Glasreinigern enthalten sind!«
    »Wirklich jahrhundertealt?«, fragte ich nach und ignorierte ihre Belehrung.
    Sie antwortete nicht, sondern legte die Platte vorsichtig auf einer Filzdecke vor sich ab. Die Decke musste dort schon vorher gelegen haben, ohne dass ich sie bemerkt hatte. Dann griff sie nach einer große Lupe, hielt sie dicht über die Platte und beugte sich darüber.
    In dieser Haltung erinnerte sie mich irgendwie an eine attraktive Variante von Sherlock Holmes. Ich musste unwillkürlich lächeln. Und ich bin der etwas trottelige Watson, dachte ich. Doktor Watson.
    »Das gibt es doch nicht!«, rief sie plötzlich aus.
    »Was haben Sie entdeckt?«, rief ich.
    Ohne mich zu beachten, tastete sie mit einer Hand nach einem Kugelschreiber neben sich. Dann las sie laut mehrere Buchstaben nacheinander von der Platte ab und schrieb sie blind mit ihrer linken Hand auf ein Blatt Papier.
    »S – U – E – R – Y – F – F – R – O.«
    Dann legte sie die Lupe zur Seite und schrieb die Buchstaben in umgekehrter Reihenfolge auf. »Orffyreus! Das kann doch nicht sein!«
    »Orffyreus? Was bedeutet das?«, fragte ich.
    Sie blickte mich nachdenklich an. »Wo, sagten Sie, haben Sie das hier her?«
    »Ein Obdachloser hat sie mir gegeben, in den Wallanlagen … Ich weiß auch nicht, warum. Er kam auf mich zu, fragte mich nach meinem Namen und drückte sie mir in die Hand!«
    Sie schien mit der abenteuerlichen Erklärung zunächst zufrieden zu sein und wandte sich erneut der Platte zu.
    »Was heißt ›Orffyreus‹?«, hakte ich nach.
    »Bessler!«, antwortete sie knapp, griff wieder nach ihrer Lupe und beugte sich über die Platte.
    Bessler. Irgendetwas sagte mir das. Ich griff zu dem Zeitungsartikel, den ich vor mir auf dem Tisch gelegt hatte. Mein Blick fiel auf den eingekreisten Namen im Text. »Johann Elias Ernst Bessler«, las ich triumphierend vor. »Der Name steht in dem Zeitungsartikel, in dem Sie erwähnt werden!«
    »Er hat um 1700 gelebt. Ich habe Bücher von ihm restauriert. Die Poëtische Apologie Theil I und Theil II . Für die Bibliothek in Kassel«, teilte sie mir mit, ohne aufzuschauen.
    »Und was hat das mit Orffyreus zu tun?«
    »Das ist derselbe. Orffyreus und Bessler sind eine Person.«
    Ich verstand dies alles immer noch nicht ganz. »Dann haben diese Platten etwas mit den Büchern zu tun, die Sie für diese Bibliothek in Kassel restauriert haben?«
    Sie zuckte mit den Schultern. Endlich legte sie die Lupe zur Seite. »Scheinbar. Diese Platte hier scheint so etwas wie ein Titelblatt darzustellen. Und dort steht als

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