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Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Rad der Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tibor Rode
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Schritte auf ihn zu. »Willst du damit sagen, die sind schlauer als ihr? Das glaube ich gern!«
    Nun wagten weder Dimitrij noch Sergeij, etwas zu entgegnen.
    »Eigentlich müsste ich euch nun in die Zentrale versetzen, wo ihr für den Rest eures Lebens an der Drehtür Handtaschen kontrolliert. Das machen aber bereits Radium und Francium, die vor euch hier in Hamburg versagt haben! Was ist los mit euch? Vervögelt ihr alle eure Gehirne in den Puffs auf der Reeperbahn?« Wilson schnappte nach Luft; danach sprach er etwas ruhiger weiter. »Ich werde euch noch eine Chance geben, euren Fehler wiedergutzumachen. Die in London konnten das Buch immer noch nicht entschlüsseln. Zwar scheint es einen Code zu geben, jedoch wissen wir noch nicht genau, was er bedeutet.«
    »Es scheint so, als wenn das Pärchen irgendetwas entdeckt hätte«, wagte Dimitrij zu sagen.
    Wilson lächelte spöttisch. »Ich glaube nicht, dass einer der beiden über bessere Entschlüsselungsmethoden verfügt als unsere Kryptologen.«
    »Die Frau arbeitet immerhin in der Bibliothek«, warf Sergeij ein.
    Nun wurde Wilson wieder wütend. »Was ist los mit euch? Habt ihr so etwas wie das umgekehrte Stockholmsyndrom oder was? Ihr sollt die beiden nicht bewundern, sondern erledigen!«
    Bei dem letzten Wort schauten Dimitrij und Sergeij unwillkürlich auf und wiederholten wie aus einem Munde: »Erledigen?«
    »London hat das jetzt so entschieden. Wir wollen kein Risiko mehr eingehen. Das ist eure Chance, eure Fehler wiedergutzumachen.«
    Dimitrij und Sergeij nickten zufrieden.
    »Das Problem ist nur, dass wir im Moment nicht wissen, wo sie sind«, sagte Wilson. Er fuhr herum, machte einen Schritt auf das Telefon zu und wählte drei Ziffern.
    Einen Augenblick später klopfte es. Dimitrij öffnete, und zwei Männer traten ein. Beide trugen weite Jeans; der Kleinere von ihnen hatte ein verwaschenes T-Shirt an, der andere einen ausgeleierten Pullover, der weit über die Hose hing.
    »Habt ihr schon einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort?«, fragte Wilson.
    »Noch nicht«, antwortete der Kleinere mit schwedischem Akzent. Seine Nase schmückte eine Nickelbrille, was ihn irgendwie gebildet wirken ließ.
    »Sie haben ihre Handys in der Bibliothek gelassen, und ihr Auto steht auf dem Parkplatz«, ergänzte der andere mit französischem Akzent. Er hatte das Gesicht voller Aknenarben. »Einer unserer Mitarbeiter hat sich dort in die Putzkolonne eingeschleust und die Handys an sich genommen. Aktuell haben wir keinen GPS-Sender mehr im Einsatz. Wir wissen nicht, wo oder wie sie unterwegs sind.«
    »Und wie finden wir sie?«, verlangte Wilson zu wissen.
    »Wir haben alle notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Aktuell warten wir auf einen Fehler. Wenn sie jemanden anrufen, den wir überwachen, oder wenn sie ihre Kredit-oder EC-Karten benutzen, haben wir sie.«
    »Außerdem klappern wir aktuell ein paar Orte ab, wo sie vielleicht auftauchen könnten«, fügte der Kleinere hinzu.
    »Es bleibt uns also nichts anderes übrig, als abzuwarten«, stellte Wilson missmutig fest und wandte sich danach Dimitrij und Sergeij zu. »Haltet euch bereit. Sobald wir sie geortet haben, macht ihr euch auf den Weg.«

38
    Merseburg, 1715
    »Ich verlasse Barbara nicht – nicht jetzt!«, knurrte Orffyreus ärgerlich.
    Anne Rosine saß nackt auf dem Sofa vor ihm. Ihre Wangen glühten, und sie war noch immer außer Atem. Orffyreus stand vor dem Sofa und war damit beschäftigt, sich anzukleiden.
    »Ihr habt es mir versprochen. Ihr habt gesagt, dass Ihr mich heiraten werdet, wenn die Vorführungen gut laufen!«
    »Ich habe gesagt, wenn meine Erfindung erfolgreich ist, werden wir zusammenleben!«, raunzte Orffyreus sie an. »Aber das ist sie noch nicht! Ich muss sie erst verkaufen. Und dafür muss ich einen Herrscher finden, der über genügend finanzielle Mittel zum Erwerb verfügt!« Er musterte die Magd etwas abschätzig von unten nach oben und stieß ein bitteres Lachen aus. »Was glaubst du, wie weit ich an einem Herrscherhof käme – mit meiner Magd als Begleiterin?«
    Anne Rosine schluchzte. »Wenn Ihr mich heiraten würdet, wäre ich keine Magd mehr, sondern die Gattin des Orffyreus!«
    »Ich bin verheiratet!«, fuhr Orffyreus sie an. »Was denkst du, was ich mit Barbara machen soll? Ihr einen Dolch ins Herz stoßen?«
    »Warum nicht!«, antwortete Anne Rosine trotzig. »Sie ist ohnehin eine arrogante und ungerechte Person!«
    »Sie ist immer noch mein angetrautes Weib, also hüte deine

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