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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verdammte Schuhmacher sagen, welche Schuhe wir kaufen sollen und uns genug dafür abknöpfen, um fünfzig Fischernetze zu kaufen?«
    »Nein«, sagte Moiraine ungeduldig. Tamore hob nur eine Braue, aber ihr Gesicht hätte genauso gut so finster wie eine Gewitterwolke sein können. Die Bedeutung dieser Augenbraue war kristallklar. Sie hatten die Schneiderin bereits zu lange warten lassen, und dafür würden sie einen Preis bezahlen. Und dieses Stirnrunzeln! Sie machte weiter und flüsterte so schnell, wie sie konnte. »Der Schuhmacher wird das machen, was wir wollen, und wir werden mit ihm um den Preis feilschen, aber nicht zu übertrieben, wenn er gute Arbeit leisten soll. Das Gleiche gilt für die Handschuhmacherin, die Strumpfnäherin, die Wäscheschneiderin und alle anderen. Sei froh, dass keine von uns eine Friseuse braucht. Die besten Friseusen sind Tyranninnen, fast so schlimm wie Parfümeure.« Siuan stieß ein Lachen aus, als würde sie einen Witz machen, aber sie würde es noch lernen, falls sie sich jemals einer Friseuse anvertraute und nicht wusste, was die mit ihrem Haar machte, bevor sie fertig war und ihr einen Blick in den Spiegel gestattete. Zumindest war es in Cairhien so.
    Sobald man sich auf die Farben geeinigt und die Art der Stickereien ausgesucht hatte – hier waren ebenfalls Verhandlungen erforderlich, genau wie bei der Frage, welche Kleider bestickt werden sollten –, mussten sie noch bleiben, damit das erste Kleid zugeschnitten und zusammengesteckt werden konnte, eine Aufgabe, die Tamore energisch selbst erledigte mit einem am Handgelenk festgeschnallten Nadelkissen. Moiraine erfuhr schnell, welchen Preis sie zu zahlen hatte, weil sie die Frau hatte warten lassen. Der Stoff, den sie bei ihr zusammensteckte, war in einem Blau, das noch heller als der Himmel war, beinahe schon ein blau gefärbtes Weiß, und so wie sie Siuans Tuch zusammensteckte, würde es an den Hüften und der Brust fast so eng ansitzen wie ihr eigenes Gewand. Es hätte schlimmer sein können. Die Schneiderin hätte sie »versehentlich« ein Dutzend Mal stechen und dann eine Anprobe für jedes Kleid verlangen können. Aber Moiraine war sich sicher, dass ihre ersten Kleider alle in den hellstmöglichen Farbtönen sein würden.
    Die Preise, die Tamore nannte, nachdem man ihnen die zusammengesteckten Kleidungsstücke ausgezogen und auf Schneiderpuppen gehängt hatte, ließen Siuan fast die Augen aus dem Kopf hervortreten, aber wenigstens hielt sie den Mund. Sie würde es noch lernen. In einer Stadt wie Tar Valon waren eine Goldkrone für ein Wollkleid und zehn für eines aus Seide von einer Schneiderin von Tamores Qualität durchaus angebracht. Dennoch murmelte Moiraine, dass sie sich für eine schnelle Fertigstellung großzügig erkenntlich zeigen würden. Sonst würden sie möglicherweise monatelang warten müssen.
    Bevor sie gingen, teilte sie Tamore mit, dass sie noch fünf weitere Reitgewänder haben wollte, im cairhienischen Stil, was also dunkel bedeutete, auch wenn sie es nicht so ausdrückte, jedes mit sechs Streifen auf der Brust in Rot, Grün und Weiß, viel weniger, als ihr von Rechts wegen zustand. Die Domani verzog keine Miene, dass sie sich damit als unbedeutendes Mitglied eines Adelshauses zu erkennen gab. Für Aes Sedai zu nähen war gleichbedeutend mit der Arbeit für die Hohe Herrin eines Hauses oder vielleicht sogar für eine Königin.
    »Ich möchte, dass sie zuletzt gemacht werden, wenn Ihr so nett seid«, sagte Moiraine. »Und schickt sie nicht, jemand wird sie abholen.«
    »Ich kann versprechen, dass sie zuletzt gemacht werden, Aes Sedai.«
    O ja, ihr erstes Gewand würde hell sein. Aber der zweite Teil ihres Plans war vollbracht. Im Augenblick war sie so bereit, wie sie nur sein konnte.

KAPITEL 14

    Veränderungen
    D ie Schwestern, die behauptet hatten, man müsse nach Erringung der Stola fast genauso viel lernen wie davor, wurden in kürzester Zeit bestätigt. Moiraine und Siuan hatten die komplexen Bräuche der Weißen Burg als Aufgenommene beigebracht bekommen, vor allem jene, die so lange existierten, dass sie genauso mächtig wie Gesetze waren, und sie kannten die Strafen, die auf Verstöße standen. Jetzt verbrachten Rafela und andere Stunden damit, sie in der langen Liste der Regeln der Blauen Ajah zu unterweisen, die in über dreitausend Jahren gewachsen waren. Siuan hatte das meiste von dem behalten, was Rafela ihnen bei ihrem ersten Gang zum Quartier der Blauen gesagt hatte, und Moiraine

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