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Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 0. Das Original: Der Ruf des Frühlings. Die Vorgeschichte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zweihundert Meilen weiter nördlich.
    Er und Bukama verabschiedeten sich und wandten sich südwärts angenehmeren Ländern zu, wobei sie einen großen Bogen um Tar Valon machten. Allen Berichten zufolge war es eine großartige und wunderbare Stadt, aber mit viel zu vielen Aes Sedai. Bukama sprach aufgeregt davon, was sie in Andor oder möglicherweise auch Tear alles sehen würden. Sie waren schon in beiden Ländern gewesen, aber da sie mit den Aiel zu tun gehabt hatten, hatten sie nicht einmal den berühmten Stein von Tear in Augenschein nehmen können oder einige der großen Städte. Lan redete gar nicht, solange Bukama ihn nicht direkt ansprach. Er spürte die Anziehungskraft seiner Heimat. Er wollte bloß zur Fäule zurückkehren. Und keinen Aes Sedai begegnen.

KAPITEL 13

    Besorgungen in der Stadt
    S ie hätten sich Essen in die Gemächer bringen lassen können, aber nachdem Moiraine Siuan Geheilt hatte, gingen sie nach unten zur Ersten Essensausgabe. Keine von ihnen wollte die erste Mahlzeit als Aes Sedai im Hauptspeisesaal der Schwestern verpassen, in den Aufgenommene nur durch seltene Einladungen kamen und Novizinnen lediglich die Tische bedienen durften. Es war ein luftiger Raum mit hoher Decke, die weißen Wände waren mit farbenprächtigen Winterwandbehängen dekoriert, die breiten Simse funkelten unter dem Gewicht vergoldeter Blätter. Die schmalen Beine der rechteckigen Tische, die nur Platz für vier Personen boten, waren aufwendig gedrechselt; sie standen größtenteils weit genug auseinander, um ungestörte Unterhaltungen zu erlauben, aber an diesem Tag waren einige zusammengeschoben worden, um größere Gruppen zu beherbergen. Als einzige Frauen im Raum mit Stola zogen sie die Blicke von anderen Schwestern auf sich, ganz zu schweigen von dem einen oder anderen amüsierten Lächeln. Moiraine fühlte, wie ihre Wangen warm wurden, aber es würde mehr als ein belustigtes Lächeln brauchen, um sie davon abzuhalten, bei jedem Verlassen ihrer Gemächer die Stola zu tragen. Sogar mehr als schallendes Gelächter. Sie hatte zu schwer dafür gearbeitet, sie zu erringen. Siuan marschierte mit majestätischer Anmut über die hellen Bodenfliesen, deren Muster in den Farben aller Ajahs gehalten waren, und zupfte dabei lässig die Stola auf ihren Armen zurecht, als wollte sie Aufmerksamkeit darauf lenken. Siuan war nur selten schüchtern.
    Hier gab es keine Bänke, sondern Stühle mit niedrigen Lehnen, deren Schnitzereien zu den Tischbeinen passten, und wo die Aufgenommenen in ihrem Speisesaal das aßen, was die Küche zubereitete, machte hier eine junge Dienerin mit der Flamme von Tar Valon auf der Brust einen Knicks, bevor sie im singenden Tonfall von jemandem, der denselben Text schon oft aufgesagt hatte, rezitierte, was die Küche zu bieten hatte. Wo die Aufgenommenen von schweren Steinguttellern aßen und das Geschirr selbst holen und wieder abräumen mussten, brachte hier dieselbe Dienerin ihr Essen auf einem Silbertablett mit Hanfhenkeln, auf Geschirr aus dünnem weißem tarabonischem Porzellan, auf dessen Rändern die Flamme von Tar Valon eingeprägt war. Tarabons Kunsthandwerk konnte sich nicht mit dem von den Inseln des Atha’an Miere messen, aber es war alles andere als billig.
    Siuan beschwerte sich, dass ihr Fisch zu stark gewürzt war, aber sie ließ nichts bis auf die Gräten übrig und sah sich um, als wollte sie noch eine Portion verlangen. Moiraine hatte eine dicke Suppe mit Gemüse und Fleisch, aber ihr wurde klar, dass ihr der Appetit fehlte, und am Ende aß sie nur ein kleines Stück Schwarzbrot und trank eine Tasse Tee. Sie musste entkommen, aber es gab kein Entkommen. Die vom Amyrlin-Sitz übertragene Arbeit einfach zu ignorieren und zu gehen war schlicht undenkbar. Vielleicht würde der Saal ja zu dem Schluss kommen, dass der Plan unhaltbar war. Seit Tsutama sie gefragt hatte, ob sie sich vorstellen könnte, Königin von Cairhien zu sein, hatte sie niemand mehr auf das Thema angesprochen. Möglicherweise entschieden sie sich ja dagegen. Es schien eine schwache Hoffnung zu sein, aber mehr als das hatte sie nicht.
    Sobald sie wieder im Quartier der Blauen waren, zitierte Eadyth sie erneut in ihre Gemächer und übergab jeder von ihnen ohne große Umstände einen Geldbrief in Höhe von eintausend Goldkronen. »An diesem Tag werdet Ihr jedes Jahr die gleiche Summe von der Burg erhalten«, sagte sie, »und solltet Ihr nicht da sein, wird es nach Euren Anweisungen hinterlegt.« Das Missfallen

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