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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verschränkten Finger hinweg an. Es kostete ihn einige Mühe, der Dorfheilerin
ins Auge zu blicken. »Wenn wir nach Emondsfelde zurückgehen, dann kommen auch
die Trollocs zurück. Sie … sie jagen uns. Ich weiß nicht, warum, aber es
stimmt. Vielleicht werden wir in Tar Valon herausfinden, warum. Vielleicht
finden wir auch heraus, wie wir das beenden können. Es ist der einzige Weg.«
    Nynaeve hob verzweifelt die Hände. »Du
hörst dich genau wie Tam an. Er ließ sich in die Dorfversammlung tragen und
versuchte, alle zu überzeugen. Zuvor hatte er das schon beim Dorfrat probiert.
Das Licht weiß, wie eure … Frau Alys« – sie sprach den Namen verächtlich aus – »es
geschafft hat, ihn zu überzeugen. Normalerweise verfügt er über gesunden
Menschenverstand, mehr als die meisten anderen Männer. Jedenfalls besteht der
Dorfrat auch sonst aus einem Haufen alter Narren. Aber dafür waren selbst sie
nicht närrisch genug, und die anderen auch nicht. Sie stimmten zu, dass man
euch suchen müsse. Dann wollte Tam derjenige sein, der euch folgt, dabei konnte
er sich noch nicht einmal auf den Beinen halten. Eure Familie muss aus lauter
Narren bestehen.«
    Mat räusperte sich und nuschelte dann:
»Wie steht’s mit meinem Vater? Was hat er gesagt?«
    Â»Er hat Angst, dass du deine Streiche an
Ausländern versuchst und dafür eins auf den Kopf kriegst. Er schien davor mehr
Angst zu haben, als vor … Frau Alys hier. Aber er war noch nie viel schlauer
als du.«
    Mat schien sich nicht sicher zu sein, wie
er das verstehen sollte oder was er antworten sollte oder ob überhaupt eine
Antwort fällig war.
    Â»Ich erwarte«, begann Perrin zögernd,
»ich meine, Meister Luhhan war auch nicht gerade glücklich über meine Abreise.«
    Â»Hast du erwartet, dass er sich freut?«
Nynaeve schüttelte angewidert den Kopf und sah Egwene an. »Ich sollte mich
eigentlich bei diesen dreien nicht über solche idiotischen Einfälle wundern,
aber ich dachte, andere hätten etwas mehr Urteilsvermögen.«
    Egwene lehnte sich zurück, damit sie von
Perrin verdeckt wurde. »Ich habe eine Nachricht hinterlassen«, sagte sie
schwach. Sie zupfte an ihrer Kapuze herum, als habe sie Angst, ihr loses Haar
könne sich zeigen. »Ich habe alles erklärt.« Nynaeves Gesicht lief dunkel an.
    Rand seufzte. Die Dorfheilerin war drauf
und dran, einen ihrer berüchtigten Wutanfälle zu bekommen. Wenn sie sich in
ihrem Zorn auf etwas versteifte – wenn sie zum Beispiel sagte, sie werde sie
nach Emondsfelde zurückschicken, ganz gleich, was irgendjemand behauptete –,
dann wäre es fast unmöglich, sich dem zu widersetzen. Er öffnete den Mund.
    Â»Eine Nachricht!«, begann Nynaeve, gerade
als Moiraine sagte: »Wir müssen uns immer noch unterhalten, Dorfheilerin.«
    Hätte Rand sich selbst noch am Sprechen
hindern können, dann wäre es in diesem Augenblick angebracht gewesen, doch
seine Worte strömten heraus, als habe er statt seines Mundes ein Wehr geöffnet.
»Alles schön und gut, aber es ändert nichts an der Lage. Wir können nicht
zurück. Wir müssen weiter.« Das Letztere sagte er etwas langsamer, und seine
Stimme sank zu einem Flüstern ab. Die Dorfheilerin und die Aes Sedai sahen ihn
an. Es war die Art von Blick, wie er ihn kannte, wenn er auf Frauen traf, die
über Angelegenheiten des Frauenkreises sprachen – die Art, die ihm sagte, er
solle seine Nase nicht in die Angelegenheiten anderer stecken. Er lehnte sich
zurück und wünschte sich, er sei irgendwo anders.
    Â»Dorfheilerin«, sagte Moiraine, »Ihr
müsst mir glauben, dass sie bei mir sicherer sind als in den Zwei Flüssen.«
    Â»Sicherer!« Nynaeve schüttelte
missbilligend den Kopf. »Ihr seid diejenige, die sie hierher gebracht hat, wo
sich die Weißmäntel aufhalten. Dieselben Weißmäntel, wenn der Gaukler die
Wahrheit gesagt hat, die ihnen Euretwegen etwas antun könnten. Sagt mir, wieso sie hier sicherer sind,
Aes Sedai!«
    Â»Es gibt viele Gefahren, vor denen ich
sie nicht beschützen kann«, stimmte Moiraine zu, »genauso wie Ihr sie nicht vor
dem Blitz beschützen könnt, wenn Ihr mit ihnen zurückkehrt. Aber es ist nicht
der Blitz, vor dem sie sich fürchten müssen, und es sind auch nicht die
Weißmäntel. Es sind der Dunkle König und

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