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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zu dem Wirt. »Es wird hier spätestens gegen Morgen Ärger geben.
Vielleicht Schattenfreunde, vielleicht auch noch Schlimmeres. Wenn es beginnt,
dann macht ihnen ganz schnell klar, dass wir fort sind. Leistet keinen
Widerstand. Lasst sie nur wissen, dass wir in der Nacht abgereist sind, dann
wird man Euch nicht weiter belästigen. Sie sind hinter uns her.«
    Â»Macht Euch keine Sorgen«, antwortete
Meister Fitch jovial. »Wenn jemand in meine Schenke kommt und meinen Gästen ans
Leder will, dann machen meine Burschen und ich kurzen Prozess mit ihnen. Kurzen
Prozess. Und wir werden ihnen kein Wort darüber sagen, wohin Ihr geritten oder
wann Ihr aufgebrochen seid und noch nicht einmal, dass Ihr überhaupt hier wart.
Ich kann so was nicht ausstehen. Hier wird keiner ein Wort über Euch verlieren.
Kein Wort!«
    Â»Aber …«
    Â»Frau Alys, ich muss mich jetzt um Eure
Pferde kümmern, wenn Ihr schnell abreisen wollt.« Er entzog seinen Ärmel ihrem
Griff und trabte in Richtung Stall.
    Moiraine seufzte bedrückt. »Ein
schrecklich sturer Mann. Er hört einfach nicht auf mich.«
    Â»Glaubt Ihr, dass hier Trollocs nach uns
suchen werden?«, fragte Mat.
    Â»Trollocs!«, fuhr Moiraine ihn an.
»Natürlich nicht! Es gibt andere Dinge, vor denen wir uns fürchten müssen!
Nicht zuletzt, weil man uns hier aufgespürt hat.« Sie missachtete Mats
Verärgerung und fuhr gleich fort: »Der Blasse wird nicht glauben, dass wir hier
bleiben, nachdem wir nun wissen, dass er uns gefunden hat. Aber Meister Fitch
nimmt die Schattenfreunde nicht ernst genug. Er hält sie für erbärmliche
Kriecher, die sich in den Schatten verstecken, aber Schattenfreunde findet man
in den Läden und in den Straßen einer jeden Stadt und manchmal auch in den
höchsten Ratsversammlungen. Der Myrddraal schickt sie vielleicht aus, um
herauszufinden, was wir vorhaben.« Sie drehte sich auf der Stelle um und ging,
dicht gefolgt von Lan.
    Als sie zu den Ställen gingen, lief Rand
neben Nynaeve her. Auch sie trug ihre Satteltaschen und Decken. »Also kommst du
nun doch mit«, sagte er. Min hatte Recht.
    Â»War da wirklich etwas hier unten?«, fragte sie ruhig. »Sie behauptete, es sei …« Sie schwieg plötzlich und sah ihn an.
    Â»Ein Blasser«, antwortete er. Es
überraschte ihn selbst, dass er so ruhig darüber sprechen konnte. »Er war im
Flur bei mir, und dann kam Lan.«
    Nynaeve zog ihren Umhang zurecht, um sich
vor dem Wind zu schützen, als sie die Schenke verließen. »Vielleicht ist etwas
hinter euch her. Aber ich bin gekommen, um euch wohlbehalten nach Emondsfelde
zurückzubringen, euch alle, und ich werde nicht gehen, bevor ich das erreicht
habe. Ich lasse euch nicht mit einer von ihrer Art allein.« In den Ställen bewegten sich Laternen, wo die
Stallburschen ihre Pferde sattelten.
    Â»Mutch!«, rief der Wirt von der Stalltür
her, wo er mit Moiraine stand. »Beweg deine Knochen!« Er wandte sich wieder ihr
zu. Dabei schien er sie beruhigen zu wollen, anstatt ihr richtig zuzuhören,
auch wenn er es auf sehr ehrerbietige Art tat. Zwischen den Befehlen an die
Stallknechte verbeugte er sich immer wieder.
    Die Pferde wurden herausgeführt. Die
Stallknechte beschwerten sich leise über die Eile und die späte Abreise. Rand
hielt Egwenes Bündel und reichte es ihr hinauf, als sie auf Belas Rücken Platz
genommen hatte. Sie sah ihn mit großen, angsterfüllten Augen an. Wenigstens glaubt sie jetzt nicht mehr, es sei bloß ein Abenteuer.
    Er schämte sich, kaum dass ihm dieser
Gedanke gekommen war. Sie befand sich seinetwegen in Gefahr. Selbst allein nach
Emondsfelde heimzureiten wäre sicherer, als mit ihnen weiterzuziehen. »Egwene,
ich …«
    Die Worte erstarben ihm im Mund. Sie war
zu halsstarrig, um jetzt zurückzukehren, nicht, nachdem sie gesagt hatte, sie
werde bis Tar Valon dabei sein. Wie ist es mit dem,
was Min gesehen hat? Sie ist ein Teil des Ganzen. Licht, wovon eigentlich?
    Â»Egwene«, sagte er, »es tut mir Leid. Ich
kann einfach nicht mehr klar denken.«
    Sie beugte sich herunter und drückte ihm
fest die Hand. Im Licht der Stalllaternen konnte er ihr Gesicht deutlich sehen.
Sie sah nicht mehr so verängstigt aus wie vorher.
    Als sie alle aufgesessen waren, bestand
Meister Fitch darauf, sie selbst zum Tor zu führen, während die Stallburschen
den Weg mit

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