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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gelassen – so schien es jedenfalls –, aber Wolke spürte
ihren Geruch noch in seinen Nüstern. Mat ritt mit einem Pfeil auf der Sehne und
hielt Ausschau, um nicht in der Dunkelheit überrascht zu werden, während Rand
und Thom durch die Zweige spähten und nach dem roten Stern suchten, der ihnen
die Richtung wies. Ihn im Auge zu behalten war trotz der dichten Zweige über
ihren Köpfen ein Leichtes gewesen, jedenfalls solange sie geradewegs auf ihn zu
ritten. Aber dann waren weitere Trollocs vor ihnen aufgetaucht, und so
galoppierten sie zur Seite weg, gefolgt von zwei heulenden Horden. Die Trollocs
konnten mit einem Pferd Schritt halten, aber nur etwa hundert Schritte, und so
ließen sie schließlich die Verfolger und das Heulen hinter sich. Doch bei all
dem Zickzackreiten hatten sie ihren Leitstern aus den Augen verloren.
    Â»Ich behaupte immer noch, er ist dort
drüben«, sagte Mat und zeigte nach rechts. »Wir sind zuletzt nach Norden
geritten, und das bedeutet, wir müssen uns jetzt in östliche Richtung halten.«
    Â»Da ist er«, sagte Thom unvermittelt. Er
deutete zwischen den dichten Zweigen zu ihrer Linken hindurch genau auf den
roten Stern. Mat fluchte unterdrückt.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte Rand die
Bewegung, als ein Trolloc lautlos hinter einem Baum hervorsprang und seine
Schlaufenstange schwang. Rand gab seinem Pferd die Fersen, und der Graue sprang
vorwärts, gerade als zwei weitere aus dem Schatten hinter dem Ersten
herausstürmten. Eine Schlinge strich über Rands Nacken und jagte ihm einen
Schauder über den Rücken.
    Eine der Tierfratzen hatte plötzlich
einen Pfeil im Auge, und dann war Mat an seiner Seite, als die Pferde durch den
Wald galoppierten. Sie ritten auf den Fluss zu, aber er war sich nicht sicher,
ob ihnen das helfen würde. Die Trollocs hetzten hinter ihnen her. Sie waren
fast schon nahe genug, um nach den flatternden Pferdeschwänzen zu greifen. Wenn
sie noch einen halben Schritt aufholten, dann konnten sie sie beide mit ihren
Fangstangen aus den Sätteln werfen.
    Er beugte sich tief über den Hals des
Grauen, um den Schlingen auszuweichen. Mats Gesicht war beinahe in der Mähne
seines Pferds vergraben. Aber Rand fragte sich, wo Thom abgeblieben war. Hatte
sich der Gaukler überlegt, dass er allein auf sich gestellt besser dran war, da
alle drei Trollocs hinter den Jungen her waren?
    Plötzlich tauchte Thoms Wallach direkt
hinter den Trollocs auf. Sie hatten gerade noch Zeit, sich überrascht
umzusehen, doch dann hoben sich die Arme des Gauklers und fuhren in
blitzschneller Bewegung wieder nach unten. Mondschein schimmerte auf blankem
Stahl. Ein Trolloc taumelte vorwärts und überschlug sich mehrmals, bevor er
leblos liegen blieb, während ein Zweiter mit einem Schrei auf die Knie fiel und
sich mit beiden Händen auf den Rücken griff. Der Dritte knurrte und zeigte eine
Schnauze voll scharfer Zähne, doch als seine Begleiter fielen, rannte er fort,
in die Dunkelheit hinein. Thoms Hand wiederholte die peitschende Bewegung, und
der Trolloc schrie, doch die Schreie verklangen schließlich in der Ferne.
    Rand und Mat verhielten ihre Pferde und
sahen den Gaukler an.
    Â»Meine besten Messer«, brummte Thom, aber
er machte sich nicht die Mühe, abzusteigen und sie wieder zu holen. »Der wird
die anderen hierher führen. Ich hoffe, es ist nicht mehr weit bis zum Fluss.
Ich hoffe …« Statt zu sagen, was er noch hoffte, schüttelte er den Kopf und
ritt in schnellem Trab los. Rand und Mat schlossen sich ihm an.
    Bald erreichten sie eine niedrige
Böschung, wo Bäume bis ans Ufer des nachtschwarzen Wassers wuchsen, dessen vom
Mondschein übergossene Oberfläche im Wind kleine Wellen schlug. Rand konnte das
entfernte Ufer nicht erkennen. Ihm gefiel es nicht, in der Dunkelheit auf einem
Floß den Fluss zu überqueren, aber auf dieser Seite zu bleiben gefiel ihm noch
weniger. Wenn ich muss, werde ich eben schwimmen.
    Irgendwo, ein Stück vom Fluss entfernt,
erklang ein Trolloc-Horn, scharf, schnell und drängend durch die Dunkelheit. Es
war der erste Hörnerklang, seit sie die Ruinen verlassen hatten. Rand fragte
sich, ob das bedeutete, dass einige der anderen gefangen worden waren. »Es hat
keinen Zweck, die ganze Nacht hier zu bleiben«, sagte Thom. »Wählt eine
Richtung. Flussaufwärts oder flussabwärts?«
    Â»Moiraine und die anderen könnten

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