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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gehoben
hatte, eilte er ans Feuer. Perrin rannte schweigend hinter ihm her.
    Â»Lösch das Feuer!«, rief Elyas heiser
Egwene zu. Er gestikulierte wild und bemühte sich, flüsternd zu schreien:
»Mach’s aus!«
    Sie erhob sich, schaute ihn unsicher an
und trat dann näher ans Feuer. Sie verstand offensichtlich nicht, was vorging.
    Elyas schubste sie grob zur Seite,
ergriff den Teekessel und fluchte, als er sich die Finger verbrannte. Er
balancierte den heißen Kessel in den Händen und leerte ihn über dem Feuer aus.
Einen Schritt hinter ihm kam Perrin gerade rechtzeitig, um Erde über die
zischenden Kohlen zu treten, während noch der letzte Tee ins Feuer platschte.
Es zischte, und Dampfwölkchen stiegen auf. Er hörte nicht auf, bis die letzte
Glut begraben war.
    Elyas warf Perrin den Kessel zu, der ihn
mit einem unterdrückten Schrei fallen ließ. Perrin blies auf seine Hände und
sah Elyas böse an, aber der war zu sehr damit beschäftigt, das Lager hastig zu
überprüfen, um ihm Aufmerksamkeit zu schenken.
    Â»Wir können nicht verbergen, dass sich
jemand hier befunden hat«, sagte Elyas. »Wir müssen uns eben beeilen und
hoffen. Vielleicht kümmern sie sich auch gar nicht darum. Blut und Asche, ich
war so sicher, dass es die Raben sind.«
    Hastig warf Perrin Bela den Sattel über
und stützte die Axt gegen seine Hüfte, während er sich bückte, um den Gurt
anzuziehen.
    Â»Was ist los?«, fragte Egwene. Ihre
Stimme zitterte. »Trollocs? Ein Blasser?«
    Â»Geht entweder nach Osten oder Westen«,
sagte Elyas zu Perrin. »Sucht euch ein Versteck; ich stoße zu euch, sobald ich
kann. Wenn sie einen Wolf bemerken …« Er hastete gebückt weg, als wolle er auf
allen vieren laufen, und verschwand in den länger werdenden Schatten des
Abends.
    Egwene suchte schnell ihre wenigen
Habseligkeiten zusammen, aber sie wollte trotzdem eine Erklärung von Perrin.
Ihre Stimme klang eindringlich, und je länger er schwieg, desto ängstlicher
wurde sie. Auch er hatte Angst, doch die Angst beflügelte sie. Er wartete, bis
sie in Richtung der untergehenden Sonne unterwegs waren. Er lief vor Bela her
und hielt die Axt in beiden Händen vor der Brust. Nun erzählte er ihr in kurzen
Zügen über die Schulter hinweg alles, was er wusste, und dabei sah er sich
ständig um und suchte nach einem Ort, wo sie sich niederlassen und auf Elyas
warten konnten.
    Â»Eine Menge berittener Männer reiten auf
den Teich zu. Sie sind hinter den Wölfen hergekommen, haben sie aber nicht
bemerkt. Vielleicht haben sie gar nichts mit uns zu tun – es ist ja meilenweit
die einzige Wasserstelle. Aber Scheckie sagt …« Er blickte sich um. Die
Abendsonne warf eigenartige Schatten auf ihr Gesicht, die ihre Miene verbargen. Was denkt sie jetzt? Sieht sie dich an, als kenne sie
dich nicht mehr? Kennt sie dich überhaupt? »Scheckie sagt, sie riechen irgendwie schlecht. So … wie ein tollwütiger Hund.«
Der Teich hinter ihnen war nicht mehr zu sehen. Er konnte immer noch Felsen in
der Dämmerung erkennen – Fragmente der Statue Artur Falkenflügels –, wusste
aber nicht mehr zu sagen, neben welchem Stein sich das Feuer befunden hatte.
»Wir werden uns von ihnen fern halten und auf Elyas warten.«
    Â»Warum sollten sie etwas von uns
wollen?«, fragte sie. »Wir sind doch angeblich hier sicher? Licht, es muss doch
wenigstens einen sicheren Ort geben!«
    Perrin sah sich hektisch nach einem
Versteck um. Sie konnten sich noch nicht sehr weit von dem Teich entfernt
haben, aber die Dämmerung verdichtete sich. Bald würde es zu dunkel zum
Weitergehen sein. Die Hügelkämme lagen noch unter erblassendem Sonnenschein. In
den Niederungen konnte man kaum noch etwas erkennen. Zur Linken hob sich ein
dunkler Umriss scharf vom Himmel ab, ein großer, flacher Felsblock, der aus
einem Abhang herausragte und dessen unteren Teil die Dunkelheit einhüllte.
    Â»Dorthin«, sagte er.
    Er rannte auf den Hügel zu, wobei er sich
ängstlich umblickte. Es war noch nichts von den Reitern zu sehen. Mehr als
einmal musste er stehen bleiben und warten. Egwene saß tief über Belas Hals
gekauert im Sattel, und die Stute suchte sich vorsichtig einen Weg durch das
steinige Gelände. Perrin merkte, dass die beiden noch müder sein mussten, als
er geglaubt hatte. Hoffentlich ist das ein

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