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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gutes
Versteck. Ich glaube kaum, dass wir noch ein anderes suchen können.
    Vom Fuß des Hügels aus betrachtete er den
sich vom Himmel deutlich abhebenden flachen Felsvorsprung, der knapp unter dem
Kamm aus dem Abhang ragte. Es kam ihm irgendwie bekannt vor, wie der obere Teil
des großen Brockens unregelmäßige Stufen zu bilden schien – drei hinauf und
eine hinunter. Er kletterte hinauf und tastete sich im Gehen am Stein entlang.
Trotz der jahrhundertelangen Verwitterung konnte er immer noch vier verbundene
Säulen ertasten. Er blickte hinauf zu dem stufengleichen Oberteil des Steins,
der wie eine riesige Lehne über seinem Kopf aufragte. Finger. Wir schlagen unser Lager in der Hand Artur Falkenflügels
auf. Vielleicht ist ein wenig von seiner Gerechtigkeit hier übrig geblieben.
    Er winkte Egwene zu, sie solle herkommen.
Sie rührte sich nicht, also rutschte er den Hügel zu ihr hinunter und sagte
ihr, was er herausgefunden hatte. Egwene spähte mit vorgestrecktem Kopf
hügelaufwärts. »Wie kannst du denn irgendwas erkennen?«, fragte sie ihn.
    Perrin öffnete den Mund und schloss ihn
wieder. Er leckte sich über die Lippen, während er sich umsah. Zum ersten Mal
war ihm wirklich klar, was er da sah. Die Sonne war gesunken. Sie war nun
vollständig untergegangen, und der Mond wurde von Wolken verdeckt. Trotzdem
erschien es ihm, als erhellten die Purpurfransen der Dämmerung die Nacht. »Ich
habe den Felsen betastet«, sagte er schließlich. »Das muss es wohl sein. Sie
werden uns in diesem Schatten nicht erkennen, selbst wenn sie hierher kommen.«
Er nahm Bela am Zaumzeug und führte sie in den Schutz der Hand. Er fühlte
Egwenes Blick im Rücken.
    Als er ihr aus dem Sattel half, hörten
sie Schreie vom Teich her. Sie legte eine Hand auf Perrins Arm, und er verstand
ihre unausgesprochene Frage.
    Â»Die Männer haben Wind gesehen«, sagte er
zögernd. Es war schwierig, die richtige Bedeutung der Wolfsgedanken
herauszulesen. Etwas über Feuer. »Sie haben Fackeln.« Er drückte sie am Fuß der
Finger zu Boden und kauerte sich neben sie. »Sie teilen sich in Suchtrupps auf.
Sehr viele, und die Wölfe sind alle verwundet.« Er bemühte sich, seine Stimme
voller klingen zu lassen. »Aber Scheckie und die anderen sollten trotz ihrer
Verwundungen in der Lage sein, ihnen zu entkommen, und mit uns rechnen sie
sowieso nicht. Die Menschen sehen nicht, womit sie nicht rechnen. Sie werden
bald aufgeben und ein Lager errichten.« Elyas war bei den Wölfen, und er würde
sie nicht verlassen, solange sie gejagt wurden. So
viele Reiter. So hartnäckig. Warum sind sie so hartnäckig?
    Er sah, wie Egwene nickte. »Es wird schon
alles gut gehen, Perrin.«
    Licht, dachte er staunend, sie versucht ja, mich zu
beruhigen!
    Die Schreie hörten nicht auf. Kleine
Gruppen von Fackeln bewegten sich in einiger Entfernung – flackernde
Lichtpunkte in der Dunkelheit.
    Â»Perrin«, sagte Egwene sanft. »Wirst du
am Sonntag mit mir tanzen? Wenn wir bis dahin zu Hause sind?«
    Seine Schultern bebten. Er machte kein
Geräusch und war sich selbst nicht klar darüber, ob er lachte oder weinte. »Das
werde ich – versprochen.« Gegen seinen Willen umklammerten seine Hände die Axt
kräftiger, was ihn daran erinnerte, dass er sie immer noch festhielt. Seine
Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Versprochen«, wiederholte er, und er
hoffte.
    Gruppen von Fackelträgern ritten nun
zwischen den Hügeln hindurch; immer zehn oder zwölf Mann. Perrin konnte nicht
abschätzen, wie viele Gruppen es waren. Manchmal sah man drei oder vier
gleichzeitig, die hin- und zurückritten. Sie verständigten sich weiterhin
rufend, und gelegentlich war die Nacht von Schreien erfüllt – vom Wiehern der
Pferde und von menschlichen Schreien.
    Er sah alles von mehr als einem
Standpunkt aus. Er kauerte mit Egwene am Abhang, beobachtete, wie die Fackeln
glühwürmchengleich durch die Dunkelheit flimmerten, und in seinem Geist rannte
er mit Scheckie und Wind und Springer durch die Nacht. Die Wölfe waren durch
die Raben zu schwer verwundet worden, um sehr weit oder sehr schnell zu rennen,
also planten sie, die Menschen aus der Dunkelheit in den Schutz ihrer Feuer
zurückzutreiben. Menschen suchten schließlich immer am Feuer Zuflucht, wenn
Wölfe durch die Nacht strichen. Einige der Berittenen führten

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