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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gebadet.
    Rand bekam eine Gänsehaut, als er die
Gestalt beobachtete, die in die Nacht hineinging. Er wusste nicht, warum, aber
seine eigene Nervosität bezog sich ganz auf diesen Mann. Die Haut im Nacken
juckte, und die Haare an den Armen stellten sich auf, als erkenne er plötzlich,
dass sich etwas angeschlichen habe. Er schüttelte kurz den Kopf und rieb sich
kräftig die Arme. Jetzt stelle ich mich auch schon so
dumm an wie Mat.
    In diesem Augenblick glitt die Gestalt an
einem erleuchteten Fenster vorbei, und Rand lief ein kalter Schauder den Rücken
hinunter. Das Schild über dem Eingang der Schenke knarrte unaufhörlich im Wind,
doch der dunkle Umhang blieb unbeweglich hängen.
    Â»Blasser«, flüsterte er, und das riss Mat
hoch, als habe er geschrien.
    Â»Was …?«
    Er legte Mat die Hand auf den Mund. »Leise!«
Die dunkle Gestalt verlor sich in der Nacht. Wohin? »Ich glaube, er ist jetzt weg. Ich hoffe es.« Er nahm die
Hand wieder weg; der einzige Laut, den Mat von sich gab, war ein langes
Einatmen.
    Der nervöse Bursche befand sich beinahe
wieder am Eingang der Schenke. Er blieb stehen und glättete seine Schürze.
Offensichtlich bemühte er sich, sich zusammenzureißen, bevor er hineinging.
    Â»Seltsame Freunde habt Ihr, Raimun
Holdwin«, sagte der Mann am Karren plötzlich. Es war die Stimme eines alten
Mannes, aber sie klang kräftig. Der Sprecher richtete sich auf und schüttelte
den Kopf. »Für einen Wirt seltsame Freunde im Dunkeln.«
    Der Mann fuhr zusammen, als der andere
ihn ansprach. Er blickte sich um, als habe er den Wagen vorher nicht bemerkt.
Er atmete tief ein und rappelte sich auf. Dann fragte er scharf: »Und was meint
Ihr damit, Almen Bunt?«
    Â»Nur, was ich gesagt habe, Holdwin.
Seltsame Freunde. Er kommt nicht aus dieser Gegend. Viele Fremde kommen seit ein
paar Wochen hier durch. Eine ganze Menge sogar.«
    Â»Ausgerechnet Ihr müsst so etwas sagen.«
Holdwin warf dem Mann am Karren einen kurzen Blick zu. »Ich kenne eine Menge
Leute, sogar welche aus Caemlyn. Nicht wie Ihr, der Ihr ganz allein auf Eurem
Hof da draußen lebt.« Er schwieg einen Moment und fuhr dann fort, als denke er,
weitere Erklärungen seien angebracht. »Er ist aus Vier Könige und sucht nach
ein paar Dieben. Junge Männer. Sie haben ihm ein Schwert mit dem Reiherzeichen
gestohlen.«
    Rand stockte der Atem bei der Erwähnung
von Vier Könige, und als das Schwert genannt wurde, blickte er Mat an. Sein
Freund hatte sich mit dem Rücken an die Hauswand gedrückt und starrte mit so
weit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit, dass man fast nur noch das Weiße
darin sah. Rand hätte am liebsten auch in die Nacht hineingestarrt – der
Halbmensch konnte sich ja überall befinden –, aber sein Blick wanderte zurück
zu den beiden Männern vor der Schenke.
    Â»Ein Schwert mit Reiherzeichen!«, rief
Bunt. »Kein Wunder, dass er es zurückhaben will.«
    Holdwin nickte. »Ja, und die beiden auch.
Mein Freund ist ein reicher Mann, ein … Kaufmann, und sie haben die Männer
aufgehetzt, die für ihn arbeiten. Haben wilde Geschichten erzählt und alle
Leute beunruhigt. Sie sind Schattenfreunde und Anhänger von Logain.«
    Â»Schattenfreunde und gleichzeitig Anhänger des
falschen Drachen? Und erzählen auch noch wilde Geschichten? Das ist ja eine
ganze Menge für junge Leute. Sie waren doch jung, sagtet Ihr?« In Bunts Stimme
klang plötzlich Ironie mit, aber der Wirt schien das nicht zu bemerken.
    Â»Ja. Noch keine zwanzig. Es gibt eine
Belohnung – hundert Kronen in Gold – für die beiden.« Holdwin zögerte und fügte
dann hinzu: »Die beiden können ganz schön lügen. Das Licht mag wissen, was für
Bären sie einem aufbinden werden. Sie versuchen, einen gegen den anderen
auszuspielen. Und sie sind auch gefährlich, obwohl sie nicht so aussehen. Am
besten haltet Ihr Euch von ihnen fern, falls Ihr sie seht. Zwei junge Männer,
einer davon trägt ein Schwert, und beide sehen sie sich ständig um. Wenn es die
richtigen sind, wird mein … Freund sie festnehmen, sobald man weiß, wo sie sich
aufhalten.«
    Â»Ihr hört Euch beinahe so an, als würdet
Ihr sie an ihrem Aussehen erkennen.«
    Â»Wenn ich sie sehe, erkenne ich sie
auch«, prahlte Holdwin. »Versucht nur nicht, sie selbst zu fangen. Es muss ja
niemand

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