Das Rad der Zeit 1. Das Original
verletzt werden. Kommt zu mir und sagt es mir, wenn Ihr sie seht. Mein ⦠Freund wird sich schon mit ihnen auseinander setzen. Hundert Kronen für die
beiden, aber er will sie eben beide haben.«
»Hundert Kronen für die zwei«, sagte Bunt
nachdenklich. »Und wie viel für dieses Schwert, das er so sehr begehrt?«
Plötzlich schien Holdwin zu bemerken,
dass der andere ihn auf den Arm nahm. »Ich weià nicht, warum ich Euch das alles
erzähle«, fuhr er ihn an. »Ihr wollt immer noch Euren törichten Plan
durchführen, wie ich sehe.«
»Der Plan ist keineswegs töricht«,
erwiderte Bunt ruhig. »Es wird vielleicht keinen weiteren falschen Drachen mehr
zu meinen Lebzeiten zu sehen geben â Licht bewahre uns davor! â, und ich bin zu
alt, um während der ganzen Strecke nach Caemlyn den Staub vom Wagen irgendeines
Kaufmanns zu schlucken. Ich werde die StraÃe für mich allein haben und morgen
früh strahlend in Caemlyn ankommen.«
»Für Euch?« Die Stimme des Wirts hatte
einen boshaften Unterton. »Ihr könnt nicht wissen, was sich da drauÃen in der
Nacht alles herumtreibt, Almen Bunt. Ganz allein auf der StraÃe und das im
Dunkeln. Selbst wenn Euch einer schreien hört, wird niemand seine Tür aufschlieÃen,
um Euch zu helfen. Heutzutage nicht, Bunt. Nicht einmal Euer nächster Nachbar.«
Nichts davon schien den alten Bauern zu
beeindrucken; er antwortete genauso ruhig wie zuvor. »Wenn die Garde der
Königin die StraÃe so nahe bei Caemlyn nicht bewachen kann, dann ist auch
niemand von uns im eigenen Bett sicher. Wenn Ihr mich fragt, dann sollte die
Garde Euren Freund in Ketten legen. In der Dunkelheit herumschleichen aus
Angst, dass ihn irgendjemand sieht! Ihr könnt mir nicht weismachen, dass er nur
Gutes im Schilde führt.«
»Angst!«, rief Holdwin. »Ihr alter Narr,
wenn Ihr wüsstet â¦Â« Er klappte unvermittelt den Mund zu und schüttelte sich.
»Ich weià nicht, warum ich meine Zeit mit Euch verschwende. Fahrt endlich los!
Hört auf, den Eingang meiner Schenke zu versperren.« Er knallte die Tür hinter
sich zu.
Bunt fluchte leise, ergriff die Kante
seines Sitzes auf dem Karren und stellte einen Fuà auf die überstehende Achse.
Rand zögerte nur einen Augenblick lang.
Mat packte ihn am Arm, als er hingehen wollte. »Bist du verrückt, Rand? Er wird
uns ganz sicher erkennen!«
»Möchtest du lieber hier bleiben? Wo sich
ein Blasser herumtreibt? Wie weit, glaubst du, werden wir zu Fuà kommen, bevor
er uns findet?« Er bemühte sich, nicht daran zu denken, wie weit sie kommen
würden, wenn sie in einem Karren mitfuhren. Er schüttelte Mats Hand ab und ging
die StraÃe hinauf. Er hielt sorgfältig seinen Umhang mit der Hand geschlossen,
damit das Schwert verborgen blieb; der Wind und die Kälte lieferten ihm eine
gute Ausrede für diese Geste.
»Ich konnte nicht vermeiden zu hören,
dass Ihr nach Caemlyn fahrt«, sagte er. Bunt fuhr zusammen und riss einen
Bauernspieà vom Karren. Auf seinem ledrigen Gesicht waren unzählige Runzeln zu
sehen, und die Hälfte seiner Zähne fehlte, doch er hielt den Stock fest in den
Händen. Nach einer Weile stützte er ein Ende des Stocks auf den Boden und
lehnte sich darauf. »Also seid ihr zwei nach Caemlyn unterwegs. Um den Drachen
zu sehen, eh?«
Rand hatte nicht gemerkt, dass Mat ihm
gefolgt war. Mat hielt sich allerdings auÃerhalb des Lichtscheins und
beobachtete die Schenke und auch den alten Bauern mit demselben Misstrauen wie
die Nacht. »Den falschen Drachen«, sagte Rand betont.
Bunt nickte. »Natürlich. Natürlich.« Er
warf einen Seitenblick auf die Schenke und schob dann mit einem Mal den Stock
wieder zurück unter den Sitz. »Also, wenn ihr mitfahren wollt, dann steigt auf.
Ich habe schon zu viel Zeit verschwendet.« Er kletterte bereits auf den Sitz.
Rand zog sich über die Rückwand, als der
Bauer auch schon die Zügel schnalzen lieÃ. Mat rannte hinterher, um den Karren
einzuholen. Rand packte ihn bei den Armen und zog ihn hinein.
Das Dorf verschwand schnell in der Nacht
hinter ihnen, da Bunt sehr flott fuhr. Rand streckte sich auf den blanken
Bodenbrettern rücklings aus und kämpfte gegen das einschläfernde Rattern der
Räder. Mat unterdrückte sein Gähnen mit einer Faust vor dem Mund und sah sich
vorsichtig um. Die
Weitere Kostenlose Bücher