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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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böse zu sein schien. Sie betrachtete
sie, und ihre Augen blickten klar und ruhig, wenn auch eindringlich drein.
    Â»Mehr auf mich selbst als auf euch. Aber
ich habe euch doch gefragt, ob ihr eigenartige Träume hattet. Gleich zu Beginn
habe ich euch danach gefragt.« Obwohl ihre Stimme gleichmäßig blieb, zeigten
ihre Augen einen Moment lang Zorn, der aber gleich wieder verschwand. »Hätte
ich es gleich nach dem ersten Traum gewusst, wäre ich vielleicht in der Lage
gewesen … Es hat seit beinahe tausend Jahren in Tar Valon keine Traumwandlerin
mehr gegeben, aber ich hätte es wenigstens versuchen können. Jetzt ist es zu
spät. Jedes Mal, wenn euch der Dunkle König berührt, macht es ihm die nächste
Berührung leichter. Vielleicht kann euch meine Gegenwart immer noch ein wenig
schützen, aber selbst dann … Erinnert ihr euch an die Geschichten über die
Verlorenen, die Menschen an sich binden? Auch starke Männer, Männer, die von
Beginn an gegen den Dunklen König gekämpft hatten. Diese Geschichten sind wahr,
und dabei hatte keiner der Verlorenen die Kraft seines Herrn, weder Aginor noch
Lanfear, weder Balthamel noch Demandred und noch nicht einmal Ishamael, der
Verräter aller Hoffnung selbst.«
    Nynaeve und Egwene sahen ihn an, ihn und
Mat und Perrin, wie Rand jetzt bemerkte. Die Gesichter der Frauen waren bleich
vor Angst und Entsetzen. Haben sie Angst um uns oder
vor uns?
    Â»Was können wir tun?«, fragte er. »Es
muss doch etwas geben.«
    Â»Ganz nahe bei mir bleiben«, antwortete
Moiraine, »das wird helfen. Jedenfalls ein bisschen. Der Schutz durch die
Berührung der Wahren Quelle umgibt mich ein Stück weit – denkt daran. Aber ihr
könnt nicht immer nah bei mir bleiben. Ihr könnt euch selbst verteidigen, falls
ihr stark genug seid, aber diese Kraft und diesen Willen müsst ihr in euch
selbst finden. Ich kann sie euch nicht geben.«
    Â»Ich glaube, ich habe meinen eigenen
Schutz bereits gefunden«, sagte Perrin, und es klang eher niedergeschlagen.
    Â»Ja«, sagte Moiraine, »das hast du wohl.«
Sie sah ihn an, und er senkte den Blick, und selbst dann noch stand sie
nachdenklich da. Schließlich wandte sie sich den anderen zu. »Die Macht des
Dunklen Königs in euch hat ihre Grenzen. Gebt nur einen Augenblick nach, und er
hat schon euer Herz an einem Faden, einem Band, das ihr vielleicht nie wieder
zertrennen könnt. Gebt nach, und ihr gehört ihm. Widersteht ihm, und seine
Macht versagt. Es ist nicht leicht, wenn er in eure Träume eindringt, aber es
ist zu schaffen. Er kann immer noch Halbmenschen gegen euch aussenden und
Trollocs und Draghkar und andere, aber ihr gehört ihm nicht, solange ihr nicht
nachgebt.«
    Â»Blasse sind schlimm genug«, sagte
Perrin.
    Â»Ich will ihn nicht mehr in meinem Kopf
spüren«, grollte Mat. »Gibt es keinen Weg, um ihn auszusperren?«
    Moiraine schüttelte den Kopf. »Loial hat
nichts zu befürchten, und auch Egwene und Nynaeve nicht. In der Masse der
Menschheit kann der Dunkle König ein Individuum nur durch Zufall finden, es sei
denn, derjenige sucht ihn. Aber zumindest für eine gewisse Zeit seid ihr drei
ein Herzstück des Musters. Ein Schicksalsgewebe entsteht, und jeder Faden führt
geradewegs zu euch. Was hat der Dunkle König noch zu euch gesagt?«
    Â»Ich kann mich nicht so gut daran
erinnern«, sagte Perrin. »Er sprach davon, dass einer von uns auserwählt sei
oder so ähnlich. Ich erinnere mich, dass er darüber lachte«, endete er düster,
»durch wen wir ausgewählt würden. Er sagte, wir könnten ihm entweder dienen
oder sterben. Und dann würden wir ihm immer noch dienen.«
    Â»Er behauptete, der Amyrlin-Sitz werde
versuchen, uns zu benützen«, fügte Mat hinzu, und seine Stimme versagte, als
ihm klar wurde, wem er das sagte. Er schluckte und fuhr fort: »Er sagte, genau
wie Tar Valon andere benützte – er nannte ein paar Namen. Davian, glaube ich.
Ich kann mich auch daran nicht gut erinnern.«
    Â»Raolin Dunkelbann«, sagte Perrin.
    Â»Ja«, sagte Rand mit gerunzelter Stirn.
Er hatte sich bemüht, diese Träume zu vergessen. Es war unangenehm, sie
zurückzuholen. »Yurian Steinbogen war ein anderer und ebenso Guaire Amalasan.«
Er hielt plötzlich inne, hoffte aber, Moiraine werde es nicht bemerken. »Ich
erkenne keinen davon.«
    Aber er hatte

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