Das Rad der Zeit 1. Das Original
Gruppe muss klein sein, dann sage ich: Gut und schön, doch ich
bitte Euch, alles zu tun, um sicherzugehen, dass Ihr gewinnen könnt . Lasst diese jungen
Männer hier, Aes Sedai. Ich schwöre Euch, ich kann drei erfahrene Männer
finden, die keinen Gedanken an Ruhm und Ehre verschwenden, um sie zu ersetzen â
gute Schwertkämpfer, die sich in der Fäule fast genauso gut zurechtfinden wie
Lan. Lasst mich in dem Bewusstsein zum Pass reiten, dass ich alles getan habe,
was in meiner Macht steht, um Euch zum Sieg zu verhelfen.«
»Ich muss sie und keine anderen
mitnehmen, Lord Agelmar«, sagte Moiraine mit sanfter Stimme. »Sie sind es,
welche die Schlacht am Auge der Welt schlagen werden.«
Agelmars Kinnlade klappte herunter, und
er starrte Rand und Mat und Perrin an. Plötzlich trat der Herr von Fal Dara
einen Schritt zurück, und seine Hand griff mechanisch nach dem Schwert, das er
innerhalb der Festung niemals trug. »Sie sind doch nicht ⦠Ihr seid keine Rote
Ajah, Moiraine Sedai, aber sicher würdet nicht einmal Ihr â¦Â« Schweià glitzerte
auf seinem kahlen Kopf.
»Sie sind taâveren «, sagte Moiraine beruhigend. »Das Muster webt sich um sie
herum. Der Dunkle König hat bereits mehr als einmal versucht, jeden der drei zu
töten. Drei taâveren am gleichen Ort reichen aus, um das Leben um sie herum so zu verändern, wie ein
Wasserstrudel den Kurs eines Strohhalms ändert. Wenn der Ort das Auge der Welt
ist, könnte das Muster vielleicht sogar den Vater der Lügen in sich einweben
und ihn damit wieder zur Harmlosigkeit verdammen.«
Agelmar hörte auf, nach seinem Schwert zu
tasten, sah aber immer noch Rand und die anderen zweifelnd an. »Moiraine Sedai,
wenn Ihr sagt, dass nur sie die Richtigen sind, dann mag das stimmen, aber ich
kann nichts davon erkennen. Bauernjungen. Seid Ihr sicher, Aes Sedai?«
»Das alte Blut«, sagte Moiraine, »hat
sich geteilt wie ein Fluss, der in tausendmal tausend Bäche ausläuft, doch
manchmal flieÃen die Bäche wieder ineinander und bilden wieder einen Fluss. Das
alte Blut von Manetheren flieÃt stark und rein in fast allen diesen jungen
Männern. Zweifelt Ihr an der Kraft des Bluts von Manetheren, Lord Agelmar?«
Rand sah die Aes Sedai von der Seite her
an. Fast alle. Er
riskierte einen Blick zu Nynaeve hinüber. Sie hatte sich Moiraine zugewandt, um
ihr zu lauschen, vermied es aber immer noch, Lan anzublicken. Er erhaschte den
Blick der Dorfheilerin. Sie schüttelte den Kopf; sie hatte der Aes Sedai nicht
erzählt, dass er nicht im Gebiet der Zwei Flüsse geboren war. Was weià Moiraine?
»Manetheren«, sagte Agelmar bedächtig und
nickte. »Dieses Blut stelle ich nicht in Zweifel.« Dann, etwas hastiger: »Das
Rad bringt uns seltsame Zeiten. Bauernjungen tragen die Ehre von Manetheren in
die Fäule, und doch, wenn irgendein Blut dem Dunklen König einen schweren
Schlag versetzen kann, dann ist es das Blut von Manetheren. Es wird getan, wie
Ihr es wünscht, Aes Sedai.«
»Dann lasst uns jetzt in unsere Zimmer
gehen«, sagte Moiraine. »Wir müssen bei Sonnenaufgang aufbrechen, denn die Zeit
läuft uns davon. Die jungen Männer müssen in meiner Nähe schlafen. Die Zeit vor
der Schlacht ist zu knapp, um dem Dunklen König zu gestatten, nochmals einen
Schlag gegen sie zu führen. Zu knapp.«
Rand fühlte ihren Blick auf sich ruhen, wie
sie ihn und seine Freunde betrachtete und ihre Stärke abschätzte, und er
schauderte. Zu knapp.
KAPITEL 48
Die groÃe Fäule
D er Wind peitschte Lans Umhang,
sodass er manchmal sogar im Sonnenschein kaum zu erkennen war. Ingtar und die
hundert Lanzen, die Lord Agelmar mitgeschickt hatte, um sie für den Fall eines
Trolloc-Ãberfalls bis an die Grenze zu begleiten, sahen prachtvoll aus, wie sie
in einer Doppelreihe in glänzenden Rüstungen mit roten Wimpeln und ihren
stahlbewehrten Pferden einherritten, angeführt von Ingtars Banner mit der
Grauen Eule. Sie sahen genauso eindrucksvoll aus wie hundert Reiter aus der
königlichen Garde, doch Rand sah nicht sie an, sondern die Türme, die vor ihnen
in Sicht kamen. Er hatte schon den ganzen Vormittag Zeit gehabt, die
Lanzenträger aus Shienar zu betrachten.
Jeder Turm stand hoch aufragend und
massiv auf einer Hügelspitze, eine halbe Meile vom nächsten entfernt. Im Osten
und im Westen erhoben sich
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