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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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»Meine
Träume?«
    Â»Eine Nacht wie diese kann einem Mann
Albträume bescheren, Rand. Wenn du Albträume hast, musst du mir davon erzählen.
Manchmal habe ich ein Mittel gegen schlimme Träume.«
    Â»Es geht um meinen Vater. Er ist
verletzt. Es ist nicht viel mehr als ein Kratzer, aber das Fieber verzehrt ihn.
Die Dorfheilerin sagt, sie kann nicht helfen. Aber die Geschichten …« Sie zog
eine Augenbraue hoch, und er hielt inne und schluckte. Licht, gibt es eigentlich eine Geschichte über eine Aes Sedai, in
der sie nicht der Schurke ist? Er sah den
Behüter an, aber Lan schien sich mehr für den toten Trolloc zu interessieren
als für Rands Worte. Er stammelte unter ihrem Blick weiter: »Ich … äh … man
sagt, Aes Sedai könnten heilen. Wenn Ihr ihm helfen könnt … Was Ihr auch für
ihn tun könnt … Was es auch kostet … Ich meine …« Er atmete tief ein und
rasselte den Rest herunter. »Ich bezahle jeden Preis, der in meiner Macht
steht, wenn Ihr ihm helft. Alles.«
    Â»Jeden Preis«, überlegte Moiraine laut
und mehr zu sich selbst. »Über den Preis sprechen wir später, Rand, wenn
überhaupt. Ich kann dir nichts versprechen. Eure Dorfheilerin weiß schon, was
sie tut. Ich werde mein Möglichstes tun, aber meine Macht reicht nicht aus, um
das Rad am Drehen zu hindern.«
    Â»Früher oder später holt der Tod jeden
von uns«, sagte der Behüter ernst, »außer, sie dienen dem Dunklen König, und
nur Narren sind bereit, diesen Preis zu bezahlen.«
    Moiraine gab ein Glucksen von sich.
»Verbreite keine solche Weltuntergangsstimmung, Lan! Wir haben Grund zum
Feiern. Einen kleinen nur, aber immerhin.« Sie nahm den Stock, um auf die Beine
zu kommen. »Bring mich zu deinem Vater, Rand! Ich werde ihm helfen, so gut ich
es vermag. Zu viele hier haben meine Hilfe von vornherein abgelehnt. Auch sie
haben die Geschichten gehört«, fügte sie trocken hinzu.
    Â»Er ist in der Schenke«, sagte Rand.
»Hier entlang. Und ich danke Euch. Danke!«
    Sein schneller Schritt holte rasch einen
Vorsprung heraus. Ungeduldig verhielt er, damit sie aufholen konnten, und lief
dann wieder voraus, sodass er erneut warten musste.
    Â»Bitte beeilt Euch!«, spornte er sie an.
Er war so davon besessen, Tam endlich Hilfe zu bringen, dass er die eigene
Tollkühnheit nicht bemerkte: zu versuchen, eine Aes Sedai anzutreiben. »Das
Fieber verzehrt ihn.«
    Lan sah ihn zornig an. »Kannst du nicht
sehen, wie müde sie ist? Selbst mit einem Angreal glich das, was sie letzte Nacht tat, dem Umherlaufen mit
einem Sack voller Steine auf dem Rücken. Ich weiß nicht, ob du das wert bist,
Schäfer, gleichgültig, was sie sagt.«
    Rand schluckte und hielt den Mund.
    Â»Nur ruhig, mein Freund«, sagte Moiraine.
Ohne ihren Schritt zu verlangsamen, hob sie den Arm und klopfte dem Behüter auf
die Schulter. Seine Gestalt ragte schützend über ihr auf, als könne er ihr
allein durch seine Nähe Kraft verleihen. »Du denkst immer nur an mein Wohl.
Warum sollte er nicht genauso für seinen Vater empfinden?« Lan blickte finster
drein, schwieg aber. »Ich komme, so schnell ich kann, Rand, das verspreche ich
dir.«
    Angesichts der Härte ihrer Augen und der
Sanftheit ihrer Stimme wusste Rand nicht, was er ihr glauben konnte. Vielleicht
passte beides zusammen. Aes Sedai. Jetzt hatte er den Kopf in der Schlinge. Er
bemühte sich, nicht darüber nachzudenken, über welchen Preis sie später
verhandeln würden.

KAPITEL 8

    Eine sichere Zuflucht
    N och während er durch die Tür
trat, suchte Rands Blick seinen Vater – seinen Vater, ganz gleich, was irgendjemand behauptete. Tam
hatte sich nicht bewegt. Seine Augen waren immer noch geschlossen, und sein
Atem ging unregelmäßig, stoßweise und röchelnd. Der weißhaarige Gaukler brach
seine Unterhaltung mit dem Bürgermeister ab, der sich gerade über das Bett
beugte und nach Tam sah, und schaute Moiraine unsicher an. Die Aes Sedai
achtete nicht auf ihn. Sie musterte Tam mit gerunzelter Stirn.
    Thom steckte sich die kalte Pfeife
zwischen die Zähne, zog sie aber schnell wieder heraus. »Der Mensch kann nicht
einmal in Frieden rauchen«, murmelte er. »Ich werde mich mal vergewissern, ob
nicht irgendein Bauer meinen Umhang stiehlt, um seine Kuh zu wärmen. Dort
draußen kann ich wenigstens meine

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