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Das Rad der Zeit 1. Das Original

Das Rad der Zeit 1. Das Original

Titel: Das Rad der Zeit 1. Das Original Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verschlief den
Angriff, bis sie von dem Lärm geweckt wurden. Ban ist zehn Monate älter als du
und Lem acht Monate jünger.« Sie lächelte trocken angesichts seiner
Überraschung. »Ich habe dir gesagt, dass ich Fragen stelle. Und ich habe auch
gesagt, junge Männer eines bestimmten Alters. Du und deine beiden Freunde, ihr seid nur ein paar
Wochen auseinander. Euch drei suchte der Myrddraal und niemanden sonst!«
    Rand trat nervös von einem Fuß auf den
anderen. Es war ihm höchst unangenehm, dass sie ihn so ansahen, als könnten sie
in seinem Verstand lesen und alles wahrnehmen, was darin verborgen lag. »Was
können sie von uns wollen? Wir sind nur Bauern, Schäfer.«
    Â»Diese Frage kann in der Gegend der Zwei
Flüsse nicht beantwortet werden«, sagte Moiraine ruhig, »doch die Antwort ist
wichtig. Das zeigt uns das Auftauchen von Trollocs, wo sie zweitausend Jahre
lang nicht mehr gesehen worden waren.«
    Â»Es gibt eine Menge Berichte über
Trolloc-Überfälle«, sagte Rand stur. »Wir hatten eben noch keinen. Behüter
kämpfen ständig gegen Trollocs.«
    Lan schnaubte. »Junge, ich rechne damit,
am Rand der Großen Fäule auf Trollocs zu treffen, aber nicht hier, fast
sechshundert Tagesmärsche weiter südlich. Das war ein Überfall letzte Nacht,
wie ich ihn in Shienar erwarte oder in einem der Grenzlande.«
    Â»In einem von euch«, erklärte Moiraine,
»oder in allen dreien sieht der Dunkle König eine Gefahr.«
    Â»Das … Das ist unmöglich.« Rand stolperte
zum Fenster und blickte hinaus auf das Dorf und die Menschen, die inmitten der
Ruinen arbeiteten. »Es ist mir gleich, was geschehen ist, aber das ist
unmöglich.« Etwas auf dem Grün zog seinen Blick an. Er sah genauer hin und
erkannte dann, dass es der angekohlte Stumpf des Frühlingsbaums war. Ein
schönes Bel Tine mit einem Krämer, einem Gaukler und Fremden. Er fror bei dem
Gedanken und schüttelte energisch den Kopf. »Nein. Nein, ich bin Schäfer. Der
Dunkle König kann mich nicht meinen.«
    Â»Es machte große Mühe«, sagte Lan ernst,
»so viele Trollocs so weit entfernt einzusetzen, ohne von den Grenzlanden bis
Caemlyn und noch weiter Aufsehen zu erregen. Ich wüsste gern, wie sie das
fertig gebracht haben. Glaubst du wirklich, sie haben das alles angestellt, nur
um ein paar Häuser niederzubrennen?«
    Â»Sie kommen zurück«, fügte Moiraine
hinzu.
    Rand hatte schon den Mund geöffnet, um
Lan zu widersprechen, aber diese Bemerkung erstickte seine Worte im Ansatz. Er
fuhr zu ihr herum. »Zurück? Könnt Ihr sie nicht aufhalten? Ihr habt es letzte
Nacht auch geschafft, und dabei wurdet Ihr überrascht. Jetzt wisst Ihr, dass
sie da sind.«
    Â»Vielleicht«, antwortete Moiraine. »Ich
könnte Tar Valon benachrichtigen, um einige meiner Schwestern anzufordern. Sie
könnten möglicherweise rechtzeitig hier ankommen. Auch der Myrddraal weiß, dass ich hier bin, und
wird deshalb nicht angreifen, solange er keine Verstärkung bekommt. Genügend
Aes Sedai und Behüter könnten die Trollocs zurückschlagen, obwohl ich nicht
sagen kann, wie viele Schlachten wir dazu benötigen würden.«
    Eine Vision tanzte ihm durch den Kopf:
Emondsfelde völlig niedergebrannt. Alle Bauernhöfe in Schutt und Asche. Und
Wachhügel und Devenritt und Taren-Fähre dazu. Nur Asche und Blut. »Nein«, sagte
er, und er fühlte, wie etwas in seinem Innern zerbrach, wie etwas seinem
Zugriff entglitt. »Deshalb muss ich fort, nicht wahr? Die Trollocs kommen nicht
zurück, wenn ich nicht mehr hier bin.« Eine letzte Spur von Sturheit ließ ihn
hinzufügen: »Wenn sie wirklich hinter mir her sind.«
    Moiraines Augenbrauen hoben sich, als sei
sie überrascht, dass er immer noch nicht überzeugt war, aber Lan sagte:
»Möchtest du die Existenz deines Dorfes dafür riskieren, Schäfer? Der ganzen
Zwei Flüsse?«
    Rands Sturheit verflog. »Nein«, sagte er
wieder und fühlte diese Leere in seinem Innern erneut. »Perrin und Mat müssen
auch fort, ja?« Die Zwei Flüsse verlassen. Sein Heim und seinen Vater
verlassen. Wenigstens würde es Tam besser gehen. Wenigstens könnte er sich von
ihm bestätigen lassen, dass alles, was er auf der Haldenstraße gesagt hatte,
Unsinn war. »Wir könnten nach Baerlon gehen, denke ich, oder vielleicht

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