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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Hand ging er weiter, bis die riesigen Bäume ihn umgaben und der Geruch des Lagers hinter ihm zurückblieb. Den Geruch von Blut trug er mit sich, er war scharf und metallisch. Davor konnte er nicht fortlaufen.
    Er hätte nicht zu sagen vermocht, wie lange er durch den Schnee ging. Er nahm kaum die immer schräger einfallenden Lichtbahnen wahr, die die Schatten unter dem Blätterdach durchstießen. Das Blut auf seinem Gesicht und in seinem Bart war dick und begann zu trocknen. Wie oft hatte er gesagt, dass er alles tun würde, um Faile zurückzubekommen? Ein Mann tat, was er tun musste. Für Faile, alles.
    Abrupt hob er die Axt mit beiden Händen hinter den Kopf und schleuderte sie so hart, wie er nur konnte. Sie flog wirbelnd durch die Luft und grub sich mit einem dumpfen Aufprall in den dicken Stamm einer Eiche.
    Er stieß die Luft aus, die in seinen Lungen eingesperrt gewesen zu sein schien, sank auf einen Felsbrocken, der so hoch und breit wie eine Bank aus dem Boden ragte, und stützte die Ellbogen auf die Knie. »Du kannst dich jetzt zeigen, Elyas«, sagte er erschöpft. »Ich kann dich riechen.«
    Der alte Mann trat leichtfüßig aus den Schatten, seine gelben Augen glühten leicht unter der breiten Krempe seines Hutes. Verglichen mit ihm waren die Aiel laut. Er schob sein langes Messer zurecht und nahm neben Perrin auf dem Felsen Platz, kämmte sich dann aber einige Zeit lang mit den Fingern den grau gesprenkelten Kamm, der seine Brust bedeckte. Er wies mit dem Kopf auf die Axt, die in der Eiche steckte. »Ich habe dir einmal gesagt, du sollst sie behalten, bis es dir zu sehr gefällt, sie zu benutzen. Gefällt es dir, sie zu benutzen? Hat es dir da hinten gefallen?«
    Perrin schüttelte energisch den Kopf. »Nein! Das nicht! Aber …«
    »Aber was, Junge? Ich glaube, du hast sogar Masema Angst eingejagt. Aber auch du hast ängstlich gerochen.«
    »Wird auch Zeit, dass er sich vor etwas fürchtet«, murmelte Perrin und zuckte unbehaglich mit den Schultern. Manche Dinge waren schwer in Worte zu fassen. Aber vielleicht war der Augenblick gekommen. »Die Axt … Ich habe es gar nicht bemerkt, jedenfalls zuerst nicht, nur im Rückblick. Da war die Nacht, in der ich Gaul kennenlernte und die Weißmäntel uns töten wollten. Später, beim Kampf gegen die Trollocs bei den Zwei Flüssen, war ich mir nicht sicher. Aber dann, bei den Brunnen von Dumai, da war ich es dann. Ich habe Angst in einem Kampf, Elyas, ich habe Angst und bin traurig, denn vielleicht werde ich Faile nie wiedersehen.« Sein Herz verkrampfte sich, bis seine Brust schmerzte. Faile. »Nur … Ich habe Grady und Neald über die Eine Macht sprechen hören. Sie sagen, sie fühlen sich lebendiger, wenn sie sie halten. Ich habe in einem Kampf zu viel Angst, um spucken zu können, aber ich fühle mich lebendiger als irgendwann sonst, ausgenommen, wenn ich Faile halte. Ich glaube nicht, dass ich es ertragen könnte, wenn ich bei so etwas, wie ich es gerade getan habe, dieses Gefühl hätte. Ich glaube nicht, dass Faile mich zurückhaben wollte, wenn ich so werde.«
    Elyas schnaubte. »Du hast das bestimmt nicht in dir, Junge. Hör zu, Gefahr beeinflusst verschiedene Männer auf verschiedene Weise. Manche sind so kalt wie ein Uhrwerk, aber du bist mir nie wie einer von der kalten Sorte vorgekommen. Wenn dein Herz schlägt, erwärmt es dein Blut. Es ist doch nur logisch, dass es auch deine Sinne schärft, dir alles bewusst macht. Vielleicht stirbst du in ein paar Minuten, vielleicht beim nächsten Herzschlag, aber du bist nicht tot, und das weißt du genau, von deinen Zähnen bis zu deinen Zehennägeln. So sind die Dinge nun mal. Das bedeutet nicht, dass es dir gefällt.«
    »Das würde ich gern glauben«, sagte Perrin schlicht.
    »Werde so alt wie ich«, erwiderte Elyas trocken, »und du wirst es glauben. Bis dahin gib dich einfach damit zufrieden, dass ich älter als du bin, und ich bin schon vor dir an diesem Punkt gewesen.«
    Die beiden saßen da und betrachteten die Axt. Perrin wollte es glauben. Das Blut auf der Axt sah jetzt schwarz aus. Blut hatte noch nie zuvor so schwarz ausgesehen. Wie lange war es her? Nach dem Winkel des einfallenden Lichts zu urteilen, ging die Sonne unter.
    Perrins Ohren nahmen das Knirschen von Hufen im Schnee wahr, die langsam näher kamen. Minuten später erschienen Neald und Aram. Der ehemalige Kesselflicker zeigte auf die Spuren im Schnee, und der Asha’man schüttelte ungeduldig den Kopf. Es war eine deutliche Fährte,

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