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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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vollbusige Frau laut losprusten ließ.
    Er zog den Umhang enger, stützte sich auf den hohen Sattelknauf und suchte die Nacht nach Vanin ab. Frauen! Er würde auf sein ganzes Glück verzichten – na gut, das halbe –, hätte er dafür Frauen verstanden.
    »Was glaubt Ihr eigentlich mit Überfällen erreichen zu können?«, fragte Teslyn, und das nicht zum ersten Mal. »Die Seanchaner werden bloß genug Soldaten entsenden, um Euch zu jagen und zur Strecke zu bringen.« Sie und Joline hatten versucht, sich in seine Planung einzumischen, genau wie in geringerem Maße auch Edesina, bis er sie weggejagt hatte. Aes Sedai glaubten alles zu wissen, und auch wenn zumindest Joline etwas über Kriegführung Bescheid wusste, hatte er doch keine Ratschläge gebraucht. Ratschläge von Aes Sedai klangen immer verdächtig danach, dass man gesagt bekam, was man zu tun hatte. Diesmal entschied er sich dazu, ihr eine Antwort zu geben.
    »Ich zähle darauf, dass sie mehr Soldaten schicken, Teslyn«, sagte er und hielt noch immer nach Vanin Ausschau. »Tatsächlich sogar das ganze Heer, das sie in der Molvainekluft haben. Jedenfalls genug davon. Sie werden aller Wahrscheinlichkeit nach eher das entsenden als ein anderes. Alles, was Thom und Juilin aufgeschnappt haben, deutet darauf hin, dass ihr großer Vorstoß auf Illian gerichtet ist. Ich glaube, das Heer in der Kluft soll ein Schutz gegen alles sein, das aus Murandy oder Andor gegen sie ziehen könnte. Aber sie sind auch für uns der Korken in der Flasche. Ich will diesen Korken herausziehen, damit wir durchkönnen.«
    Nach mehreren Minuten Stille schaute er über die Schulter. Die drei Frauen saßen bloß auf ihren Pferden und betrachteten ihn. Er wünschte sich, genug Licht gehabt zu haben, um ihre Mienen sehen zu können. Warum starrten sie ihn verflucht noch mal so an? Er konzentrierte sich wieder auf die Suche nach Vanin, und doch schien er ihre Blicke im Rücken spüren zu können.
    Dem Vorrücken der fetten Mondsichel nach zu urteilen vergingen ungefähr zwei Stunden, in denen der Wind langsam an Stärke zunahm. Es reichte, um aus der kühlen Nacht eine kalte zu machen. In regelmäßigen Abständen versuchte er die Frauen dazu zu bringen, zwischen den Bäumen Schutz zu suchen, aber sie weigerten sich beharrlich. Er musste bleiben, um Vanin abzupassen, ohne zu rufen – die Lanzenreiter würden dicht hinter dem Mann sein; vielleicht sogar sehr nah, wenn ihr Befehlshaber ein Narr war –, aber sie mussten das nicht. Er hatte die Vermutung, dass sich Teslyn weigerte, weil Tuon und Selucia es taten. Das machte zwar keinen Sinn, aber so war das nun einmal. Und warum sich Tuon weigerte, nun, das hätte er nicht sagen können, es sei denn, weil sie gern zuhörte, wie er sich heiser redete.
    Schließlich trug der Wind die Laute eines galoppierenden Pferdes heran, und er richtete sich in seinem Sattel auf. Vanins Falbe kam aus der Nacht heraus, und wie immer bot der dicke Mann im Sattel einen seltsamen Anblick.
    Vanin zügelte das Pferd und spuckte durch eine Lücke in den Zähnen. »Sie sind ungefähr eine Meile hinter mir, aber es sind etwa tausend mehr als heute Morgen. Wer auch da den Befehl hat, er kennt sich aus. Sie rücken mit aller Eile vor, ohne die Pferde zuschanden zu reiten.«
    »Wenn Ihr zwei zu eins in der Minderzahl seid«, sagte Teslyn, »dann überlegt Ihr es Euch vielleicht noch …«
    »Ich habe nicht die Absicht, eine Feldschlacht gegen sie zu führen«, unterbrach Mat sie. »Und ich kann es mir nicht leisten, viertausend Lanzenreiter unbehelligt zu lassen, damit sie mir später Ärger machen. Lasst uns zu Mandevwin gehen.«
    Die knienden Armbrustmänner auf dem Abhang des Nordhügels machten keinen Laut, als er mit den Frauen und Vanin durch ihre Reihe ritt; sie rückten bloß zur Seite, um sie durchzulassen. Er hätte mindestens zwei Reihen bevorzugt, aber er musste eine lange Front abdecken. Die wenigen Bäume schirmten den Wind nicht besonders erfolgreich ab, und die meisten Männer hatten sich in ihre Umhänge gekauert. Dennoch war jede Armbrust, die er sehen konnte, gespannt und ein Bolzen eingelegt. Mandevwin hatte Vanin eintreffen gesehen und gewusst, was das zu bedeuten hatte.
    Der Cairhiener schritt direkt hinter der Reihe auf und ab, bis Mat sich von Pips schwang. Mandevwin hörte mit Erleichterung, dass er auf der Rückseite keine Wache mehr aufstellen musste. Er nickte bloß nachdenklich, als er hörte, dass es tausend mehr Lanzenreiter gab als

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