Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)
er, dass sie ihm lieber gewesen wären. Leilwin hatte sich schlicht geweigert, außer in Selbstverteidigung gegen Seanchaner zu kämpfen. Bethamin und Seta hätten möglicherweise das Gleiche getan oder in letzter Minute herausgefunden, dass sie nicht gegen ihre Landsmänner vorgehen konnten. Aber wie dem auch sei, die Aes Sedai hatten nicht erlaubt, dass die beiden Frauen darin verwickelt wurden, und keine von ihnen hatte auch nur einen Ton gesagt, nachdem das verkündet worden war. Die beiden waren in Anwesenheit von Aes Sedai zu eingeschüchtert, um auch nur einen Mucks zu machen.
»Verzeiht, Teslyn Sedai, aber Lord Mat hat Glück«, sagte Hauptmann Mandevwin. Der stämmige, einäugige Mann war seit den ersten Tagen der Bande in Cairhien dabei, und er hatte sich die grauen Strähnen im Haar verdient, das jetzt unter dem grün lackierten Helm verborgen lag, einem einfachen, offenen Infanteristenhelm, und zwar in Schlachten gegen Tear und Andor. »Ich erinnere mich an Zeiten, in denen wir in der Minderzahl waren, und er hat die Bande um sie herumtanzen lassen. Nicht um sich zu verdrücken, nein, sondern um sie zu schlagen. Wunderbare Schlachten.«
»Eine wunderbare Schlacht ist eine, die man nicht schlagen muss«, sagte Mat schärfer als beabsichtigt. Er mochte Schlachten nicht. In einer Schlacht konnte es passieren, dass jemand Löcher in einen hineinstach. Er wurde nur immer wieder darin verwickelt, das war alles. Die meisten dieser Tänze waren der Versuch gewesen, sich zu verdrücken. Aber das würde es heute Nacht nicht geben, und auch nicht in den kommenden Tagen. »Unsere Aufgabe ist wichtig, Teslyn.« Was hielt Aludra bloß auf, sollte sie doch zu Asche verbrennen! Der Angriff auf das Nachschublager musste bereits im Gange sein, gerade heftig genug, dass die Verteidigung der Meinung war, durchhalten zu können, bis Hilfe eintraf, heftig genug, dass sie zu dem Schluss kamen, Hilfe zu benötigen. Die anderen würden von Anfang an mit voller Kraft durchgeführt werden, um die Verteidiger zu überwältigen, bevor sie überhaupt wussten, wie ihnen geschah. »Ich will die Seanchaner bluten lassen, sie so hart und schnell und oft bluten lassen, dass sie auf unsere Aktionen reagieren, statt ihre eigenen Pläne zu machen.« Sobald die Worte aus seinem Mund waren, wünschte er, er hätte das anders ausgedrückt.
Tuon beugte sich zu Selucia herüber, und die hochgewachsene Frau senkte ihr mit einem Kopftuch verhülltes Haupt, um ein Flüstern austauschen zu können. Es war zu dunkel für ihre verfluchte Fingersprache, aber er konnte kein Wort von dem verstehen, was sie sagten. Er konnte es sich vorstellen. Sie hatte versprochen, ihn nicht zu verraten, und damit war auch gemeint gewesen, nicht zu versuchen, seine Pläne zu verraten, aber sie musste sich wünschen, von diesem Versprechen entbunden zu werden. Er hätte sie bei Reimon oder einem der anderen lassen sollen. Das wäre sicherer gewesen, als sie mitzunehmen. Das wäre auch machbar gewesen, er hätte sie bloß fesseln müssen, sie und Selucia. Und vermutlich auch Setalle. Die verdammte Frau schlug sich jedes Mal auf Tuons Seite.
Mandevwins Brauner stampfte mit dem Huf auf, und er tätschelte den Hals des Tieres mit seiner in einem Panzerhandschuh steckenden Hand. »Ihr könnt nicht abstreiten, dass es so etwas wie Schlachtenglück gibt, wenn man eine Schwäche in den gegnerischen Reihen findet, mit der man nie gerechnet hat, wenn man den Gegner gegen einen Angriff aus dem Norden aufgestellt findet, man aber aus dem Süden kommt. Das Schlachtenglück reitet auf Eurer Schulter, mein Lord. Ich habe es erlebt.«
Mat grunzte und rückte gereizt den Hut zurecht.
»Eine grüne Nachtblume«, rief ein Mann aus der Höhe. »Zwei! Beide grün!« Ein Schaben verriet ihm, dass jemand schnell nach unten kletterte.
Mat stieß einen kleinen Seufzer der Erleichterung aus. Der Raken war weg und in südlicher Richtung unterwegs. Er hatte sich darauf verlassen – die nächste große Abteilung Soldaten, die treu zu den Seanchanern standen, befand sich im Westen – und sogar gemogelt, indem er so weit nach Westen geritten war, wie er es wagte. Nur weil man davon überzeugt war, dass der Gegner auf eine gewisse Weise reagierte, bedeutete das nicht, dass er es auch tat. Reimon würde jede Minute das Nachschublager überrennen und die Verteidiger mit zehnfacher Übermacht erdrücken und dringend benötigten Proviant sicherstellen.
»Geht, Vanin«, sagte er, und der Dicke trieb
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