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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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hatte es gerade noch rechtzeitig geschafft. Nun, er würde seine dämliche Frau nicht finden, selbst wenn es ihm gelang, das zu überleben, was auch immer er vorhatte, genauso wenig, wie er Galina Casban finden würde.
    Sie dankte dem Großen Herrn, dass Therava ihr nicht verboten hatte auszureiten – die Frau hatte sie lieber mit der möglichen Erlaubnis geködert, solange sie nur genügend vor ihr kroch – und eilte auf ihr Versteck zu. Sollten die Narren, die hier sterben wollten, doch sterben. Sie war frei. Frei!

KAPITEL 29

    Der letzte Knoten
    P errin stand direkt unterhalb des Hügelkamms, am Rand des Nebels, und musterte das Lager und die von der Mauer eingeschlossene Stadt in der Tiefe. Zweihundert Schritte den ziemlich steilen Abhang hinunter, der bis zur Ebene spärlich mit niedrigen Büschen bewachsen war, vielleicht siebenhundert weitere Schritte gerodeten Bodens bis zu den ersten Zelten, dann etwas mehr als eine Meile bis zur Stadt. Sie erschien jetzt so nahe. Er benutzte das Fernrohr nicht. Ein Lichtreflex durch die Sonne, die gerade über den Horizont spähte, ein fingernagelgroßer goldenroter Schimmer, das konnte alles ruinieren. Die graue Masse um ihn herum war in Bewegung, bewegte sich aber dennoch nicht mit dem Wind, obwohl er wehte und mit seinem Umhang spielte. Der dichte Nebel auf dem anderen Hügel, der die Windmühle unkenntlich machte, schien ebenfalls unbeweglich zu sein, wenn man ihn eine Weile musterte. Wie lange würde es dauern, bevor das jemandem bei den Zelten auffiel? Man konnte nichts daran ändern. Der Nebel fühlte sich wie ganz normaler Nebel an, feucht und leicht kühl, aber irgendwie hatte Neald diese Nebelbänke an Ort und Stelle verankert, bevor er sich um seine anderen Aufgaben kümmerte. Die Sonne würde sie nicht einmal zur Mittagszeit fortbrennen, das hatte der Asha’man zumindest behauptet. Am Mittag würde alles erledigt sein, so oder so, aber Perrin hoffte, dass der Mann recht behielt. Der Himmel war klar. Für den Frühlingsanfang schien es ein warmer Tag zu werden.
    Nur wenige Shaido schienen sich außerhalb des Lagers aufzuhalten, relativ gesehen, aber zwischen den Zelten eilten Tausende weiß gekleideter Gestalten umher. Zehntausende. Seine Augen schmerzten, weil er Faile unter ihnen finden wollte, sein Herz schmerzte, so sehr wollte er sie wiedersehen, aber genauso gut hätte er versuchen können, in auf dem Boden verschütteter Gerste ein bestimmtes Korn zu finden. Stattdessen starrte er auf die Stadttore, die weit offen standen, so wie immer, wenn er sie betrachtet hatte. Einladend offen. Sie riefen ihn. Bald würden Faile und ihre Gefährtinnen wissen, dass die Zeit gekommen war, zu diesen Toren zu eilen und weiter zu der turmbewehrten Festung, die sich am Nordende der Stadt erhob. Möglicherweise ging sie ihren Pflichten nach, aber wenn die Töchter recht hatten, wie man die Gefangenen als Gai’shain behandeln würde, würde sie schon wissen, wie sie sich verdrücken konnte, und in die Festung gehen. Sie und ihre Freunde und Alyse vermutlich auch. Was auch immer sie bei den Shaido für einen Plan verfolgte, die Aes Sedai würde nicht auf einem Schlachtfeld bleiben wollen. Eine zweite Schwester in der Festung würde möglicherweise ganz nützlich sein. Sollte das Licht dafür sorgen, dass es nicht so weit kam.
    Er hatte sorgfältig für jede Eventualität geplant, die ihm eingefallen war, einschließlich einem völligen Fehlschlag, aber das hier war kein Rätselspiel, sosehr er sich das auch wünschte. Die in sich verdrehten Stücke eines schmiedeeisernen Geschicklichkeitsspiels konnte man nur auf eine bestimmte Weise bewegen. Tat man es auf die richtige Weise, lösten sich die Teile voneinander. Menschen konnten auf tausend verschiedene Arten reagieren, manchmal auf eine Weise, die man für unmöglich hielt, bis sie es taten. Würden seine Pläne standhalten, wenn die Shaido etwas Unerwartetes taten? Das würden sie tun, bestimmt sogar, und er konnte nur hoffen, dass es nicht in diese Katastrophe führte. Mit einem letzten, verlangenden Blick auf Maldens Tore wandte er sich ab und schritt den Hügel wieder hinauf.
    Im Nebel konnte er keine zehn Schritte weit sehen, aber bald fand er Dannil Lewin zwischen den Bäumen auf dem Kamm. So schlank, dass man ihn fast schon als dürr bezeichnen konnte, mit einer Nase wie eine Spitzhacke und einem dicken Schnurrbart nach tarabonischer Mode, stach Dannil unter anderen auch dann hervor, wenn man sein Gesicht nicht

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