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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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deutlich sehen konnte. Die anderen Männer von den Zwei Flüssen waren nur Umrisse hinter ihm und wurden mit wachsender Entfernung undeutlicher. Die meisten hockten auf den Fersen oder saßen auf dem Boden, ruhten sich aus, solange noch Gelegenheit dazu war. Jori Congar versuchte ein paar der anderen zu einer Würfelpartie zu überreden, aber er tat es leise, also ignorierte Perrin es. Es ging sowieso niemand auf den Vorschlag ein. Jori hatte mit seinen Würfeln ungewöhnlich viel Glück.
    Dannil machte einen Kratzfuß, als er Perrin sah, und murmelte: »Mein Lord.« Der Mann hatte zu viel Zeit mit Failes Gefolge verbracht. Er nannte es ›den letzten Schliff bekommen‹, was auch immer das bedeuten sollte. Ein Mann war doch kein Messer.
    »Sorgt dafür, dass niemand etwas so Dummes tut, wie ich es gerade getan habe, Dannil. Scharfe Augen unten könnten Bewegungen am Rand des Nebels entdecken und einen Spähtrupp ausschicken.«
    Dannil hustete diskret in die Hand. Beim Licht, er wurde noch so schlimm wie diese Cairhiener und Tairener. »Wie Ihr befehlt, mein Lord. Ich halte jeden zurück.«
    »Mein Lord?«, sagte Balwers trockene Stimme aus dem Nebel. »Ah, da seid Ihr ja, mein Lord.« Der dürre Mann erschien, gefolgt von zwei größeren Umrissen, obwohl der eine davon nicht viel größer war. Sie blieben nach einem Zeichen von ihm stehen, unkenntliche Gestalten im Nebel, und er ging allein weiter. »Masema ist unten aufgetaucht, mein Lord«, sagte er leise und faltete die Hände. »Ich hielt es unter diesen Umständen für das Beste, Haviar und Nerion außer seiner und der Sicht seiner Männer zu halten. Ich glaube nicht, dass er ihnen misstraut. Ich glaube, er hat jeden umbringen lassen, dem er misstraut. Aber aus den Augen, aus dem Sinn, das ist hier das Beste.«
    Perrin biss die Zähne zusammen. Masema sollte mit seinem Heer jenseits des Osthügels sein – wenn man es so bezeichnen wollte. Er hatte diese Männer und die paar Frauen gezählt, während sie voller Unbehagen durch die von den beiden Asha’man erzeugten Wegetore geschlüpft waren, und er war auf zwanzigtausend gekommen. Masema war immer vage geblieben, was ihre Zahl anging, und Perrin hatte erst vergangene Nacht eine genaue Zählung erhalten. Zerlumpt und dreckig trugen nur einige wenige einen Helm oder gar einen Brustharnisch, aber jede Hand hatte Schwert oder Speer oder Axt gehalten, Hellebarde oder Armbrust, die Frauen eingeschlossen. Die Frauen unter Masemas Anhängern waren viel schlimmer als die Männer, und das sagte schon etwas aus. Sie waren größtenteils nur dazu zu gebrauchen, Leute so lange einzuschüchtern, bis sie dem Wiedergeborenen Drachen die Treue schworen – die Farben wirbelten in Perrins Kopf und wurden von seinem Zorn zerfetzt –, und sie zu erschlagen, wenn sie sich weigerten. Heute dienten sie einem besseren Zweck. »Vielleicht ist für Haviar und Nerion der Zeitpunkt gekommen, sich für immer von Masemas Leuten fernzuhalten«, sagte er.
    »Wenn Ihr das wünscht, mein Lord, aber meiner Einschätzung nach sind sie dort noch immer so sicher, wie es ein Mann sein kann, der das tut, was sie tun, und sie sind eifrig.« Balwer legte den Kopf schief, ein neugieriger Spatz auf dem Ast. »Sie sind nicht korrumpiert worden, wenn es das ist, was Ihr fürchtet, mein Lord. Die Gefahr besteht immer, wenn man einen Mann losschickt, der etwas vorgeben soll, was er nicht ist, aber ich habe eine empfindliche Nase für so etwas.«
    »Haltet sie in der Nähe, Balwer.« Mit etwas Glück würde nach dem heutigen Tag nicht mehr viel von Masemas Heer übrig sein, was sich auszuspionieren lohnte. Möglicherweise würde es nicht einmal mehr einen Masema geben, um den man sich sorgen musste.
    Perrin eilte den bewachsenen Abhang auf der anderen Seite hinunter, vorbei an den Mayenern und Ghealdanern, die dort im dichten Nebel neben ihren Pferden warteten, die wimpelbewehrten Lanzen auf die Schultern gelegt oder ihre Stahlspitzen in den Boden gerammt. Die rot lackierten Helme und Harnische der Geflügelten Wachen hätten auf dem Hügelkamm vermutlich keine Gefahr dargestellt, aber das galt nicht für die glänzenden Rüstungen der Ghealdaner, und da sich sowohl bei Gallenne wie auch Arganda die Nackenhaare sträubten, wenn einer von ihnen vorgezogen wurde, warteten beide hier. Der Nebel erstreckte sich über eine weite Strecke – Neald hatte behauptet, dies sei Absicht, aber er hatte überrascht gerochen und erfreut, als ihm klar geworden war, was

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