Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
Vom Netzwerk:
er da geschafft hatte –, also schritt Perrin noch immer durch das Grau, als er den Ansatz des Hügels erreichte, wo sämtliche der hochrädrigen Karren mit angeschirrten Pferden in einer Reihe standen. Zwischen ihnen bewegten sich undeutlich die cairhienischen Kutscher, überprüften Geschirre, zogen die Schnüre fester, die die Segeltuchplanen hielten.
    Masema wartete, und Perrin hätte nichts lieber getan, als dem Mann den Arm abzubeißen, aber er entdeckte die stämmige Gestalt von Basel Gill neben einem der Karren und ging in die Richtung. Lini war bei ihm, in einen dunklen Umhang gehüllt, und Breane, die einen Arm um Lamgwins Taille gelegt hatte, Perrins riesigen Leibdiener. Meister Gill riss den breitkrempigen Hut herunter, um sein dünnes, ergrauendes Haar zu enthüllen, das er über eine kahle Stelle gekämmt hatte, die es aber nicht verbergen konnte. Lini schnaubte bloß und mied es ostentativ, in Perrins Richtung zu sehen, während sie so tat, als würde sie ihre Kapuze richten. Sie roch nach Wut und Angst. Meister Gill roch nur nach Angst.
    »Meister Gill, es ist Zeit, dass Ihr nach Norden aufbrecht«, sagte Perrin. »Wenn Ihr die Berge erreicht, folgt Ihr ihrem Verlauf bis zur Jehannahstraße. Mit Glück holen wir Euch ein, bevor Ihr die Berge erreicht, aber wenn nicht, schickt Ihr Alliandres Dienerschaft nach Jehannah, dann fahrt Ihr nach Osten durch den Pass und dann wieder nach Norden. Wir werden so nahe hinter Euch sein, wie es geht.« Wenn sein Plan nicht zu sehr scheiterte. Beim Licht, er war Schmied, kein Soldat. Aber selbst Tylee hatte schließlich zugegeben, dass es ein guter Plan war.
    »Ich werde diesen Platz nicht verlassen, bevor ich weiß, dass Maighdin in Sicherheit ist«, sagte Lini dem Nebel; ihre dünne Stimme war wie ein Schilfrohr, aber eines aus Stahl. »Und natürlich die Lady Faile.«
    Meister Gill rieb sich über den Kopf. »Mein Lord, Lamgwin und ich, wir dachten daran, dass wir vielleicht helfen könnten. Die Lady Faile bedeutet uns sehr viel, und Maighdin … Maighdin ist eine von uns. Ich kann das eine Ende eines Schwerts vom anderen unterscheiden, und Lamgwin auch.« Er hatte eine Klinge um seine Massen geschnallt, doch Perrin würde den ganzen Gürtel fressen, wenn er sie in den vergangenen zwanzig Jahren geschwungen hatte. Breanes Griff um Lamgwin wurde fester, aber der große Mann tätschelte ihre Schulter und legte die andere Hand auf den Griff eines Kurzschwerts. Nebelschwaden verhüllten kurz sein narbiges Gesicht und die wulstigen Fingerknöchel. Er war ein Schenkenschläger, wenn auch trotzdem ein guter Mann, aber er war kein Schwertkämpfer.
    »Ihr seid mein Shambayan , Meister Gill«, sagte Perrin fest. »Es ist Eure Pflicht, die Kutscher und Pferdeknechte und Diener in Sicherheit zu bringen. Eure und Lamgwins. Jetzt geht und kümmert Euch darum.« Der stämmige Mann nickte zögerlich. Breane stieß einen verhaltenen Seufzer der Erleichterung aus, als Lamgwin gehorsam die Knöchel an die Stirn führte. Perrin bezweifelte, dass der Mann den Seufzer gehört hatte, allerdings legte er den Arm um sie und murmelte tröstende Worte.
    Lini war nicht so gehorsam. Den Rücken so steif wie ein Stock, sprach sie wieder den Nebel an. »Ich werde diesen Platz nicht verlassen, bevor ich weiß …«
    Perrin klatschte laut in die Hände, und sie zuckte zusammen und sah ihn überrascht an. »Hier werdet Ihr Euch nur einen Schüttelfrost holen, weil Ihr im Feuchten steht. Das und sterben, falls die Shaido unsere Linien durchbrechen. Ich werde Faile dort rausholen. Ich werde Maighdin und die anderen dort rausholen.« Das würde er oder bei dem Versuch sterben. Aber es gab keinen Grund, das zu sagen. Sie mussten bis ins Mark daran glauben, dass er mit Faile und dem Rest nachkam. »Und Ihr geht nach Norden, Lini. Faile wird böse auf mich sein, wenn ich zulasse, dass Euch etwas zustößt. Meister Gill, sorgt dafür, dass sie mit Euch fährt, und wenn Ihr sie fesseln und hinten auf den Wagen laden müsst.«
    Meister Gill zuckte zusammen, zerknautschte den Hut zwischen den Händen. Plötzlich roch er alarmiert, und Lini empört. In Lamgwins Geruch trat Heiterkeit, und er rieb sich die Nase, als wollte er ein Lächeln verbergen, aber seltsamerweise war auch Breane empört. Nun, er hatte noch nie behauptet, Frauen zu verstehen. Wenn er nicht einmal die Frau verstehen konnte, die er geheiratet hatte – was die Hälfte der Zeit so war –, dann war es unwahrscheinlich, dass er den Rest

Weitere Kostenlose Bücher