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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verbracht. Sie hatten versucht, sich bei den unversehrten Fässern zu bedienen, aber der darin enthaltene Wein war zu verdorben, um selbst die Lippen damit befeuchten zu können. Jetzt wechselten sie sich mit dem Zuspruch ab. Sie saß neben ihrer hellblonden Dienerin, während die anderen an der Wand saßen, so weit entfernt von dem Trümmergewirr aus Balken und Dielen, wie sie nur konnten. »Ihr werdet uns retten, Maighdin.«
    Über ihnen war das rote Tuch so gerade eben durch einen schmalen Spalt in dem Trümmerhaufen zu sehen. Es hing jetzt schon einige Zeit lang schlaff herunter, solange der Wind nicht wehte. Maighdin starrte es gebannt an. Ihr schmutziges Gesicht war schweißbedeckt, und sie atmete, als wäre sie gelaufen. Plötzlich schnellte das Tuch starr nach oben und fing an zu pendeln, einmal, zweimal, dreimal. Dann ergriff es der Wind und ließ es flattern, und es sackte herunter. Maighdin starrte es weiterhin an.
    »Das war wunderbar«, sagte Faile heiser. Ihre Dienerin wurde müde. Zwischen jedem Erfolg verging immer mehr Zeit, und die Erfolge hielten immer kürzer an. »Es war …«
    Da erschien ein Gesicht neben dem Tuch, eine Hand packte den roten Stoff. Einen Augenblick lang hielt sie es für eine Einbildung. Aravines Gesicht, das von ihrer weißen Kapuze eingerahmt wurde.
    »Ich sehe sie!«, sagte die Frau aufgeregt. »Ich sehe die Lady Faile und Maighdin! Sie leben!« Stimmen jubelten und verstummten schnell wieder.
    Maighdin schwankte, als würde sie gleich umkippen, aber ein wunderschönes Lächeln ließ sie strahlen. Faile hörte ein Weinen hinter ihr, und sie wollte selbst vor Freude weinen. Freunde hatten sie gefunden, nicht die Shaido. Möglicherweise war ihre Flucht noch nicht vorbei.
    Sie erhob sich mühsam und ging näher an den schiefen Trümmerhaufen heran. Sie versuchte Feuchtigkeit in ihrem Mund zu erzeugen. »Wir leben alle«, schaffte sie heiser hervorzustoßen. »Wie, beim Licht, habt ihr uns gefunden?«
    »Es war Theril, meine Lady«, erwiderte Aravine. »Der Schurke ist Euch trotz Eurer Befehle gefolgt, und das Licht segne ihn dafür. Er sah Galina gehen und das Haus einstürzen, und er hielt euch alle für tot. Er setzte sich und weinte.« Eine Stimme protestierte in rauem amadicianischem Akzent, und Aravine drehte kurz den Kopf. »Ich weiß, wenn jemand geweint hat, Junge. Sei froh, dass du zu weinen aufgehört hast. Als er sah, wie sich das Tuch bewegte, meine Lady, rannte er Hilfe holen.«
    »Sagt ihm, dass Tränen keine Schande sind«, erwiderte Faile. »Sagt ihm, dass ich meinen Mann habe weinen gesehen, wenn es angebracht war.«
    »Meine Lady«, begann Aravine zögernd, »er sagt, Galina hat ein Stück Holz herausgezogen, als sie heraustrat. Es war wie ein Hebel, sagt er. Sie hat das Haus einstürzen lassen, sagt er.«
    »Warum sollte sie so etwas tun?«, wollte Alliandre wissen. Sie hatte Maighdin auf die Füße geholfen und stützte sie beinahe, um Faile zu erreichen. Lacile und Arrela gesellten sich zu ihnen, waren abwechselnd am Lachen und Weinen. Alliandres Miene war so finster wie eine Gewitterwolke.
    Faile verzog das Gesicht. Wie oft in den vergangenen paar Stunden hatte sie sich gewünscht, diesen Schlag zurücknehmen zu können. Galina hatte es versprochen! Konnte die Frau eine Schwarze Ajah sein? »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich werde es ihr heimzahlen, so oder so.« Das Wie war eine andere Sache. Schließlich war Galina Aes Sedai. »Aravine, wie viele Leute habt Ihr mitgebracht? Könnt Ihr …«
    Große Hände nahmen Aravine bei den Schultern und schoben sie beiseite. »Genug geredet.« Rolans Gesicht erschien in dem Spalt, die Shoufa um den Hals und den Schleier auf der Brust. Rolan! »Wir können nichts wegräumen, solange du da stehst, Faile Bashere. Das könnte einstürzen, wenn wir anfangen. Geh ans andere Ende und drück dich gegen die Wand.«
    »Was tut Ihr hier?«, wollte sie wissen.
    Der Mann kicherte. Er kicherte! »Du trägst noch immer Weiß, Frau. Tu, was man dir sagt, oder ich versohle dir ordentlich den Hintern, wenn ich dich da raushabe. Und dann werden wir deine Tränen vielleicht mit einem Kussspiel lindern.«
    Sie zeigte ihm die Zähne, hoffte, er hielt es nicht für ein Grinsen. Aber er hatte recht, dass sie weggehen mussten, also führte sie ihre Gefährtinnen über den mit Trümmern übersäten Steinboden an das andere Ende des Kellers, wo sie sich gegen die Wand drückten. Sie konnte draußen Stimmengemurmel hören, vermutlich

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