Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)
verschwand. »Ich wünschte, ich hätte einen anderen Weg hierher gehabt«, sagte er. »Vor einer Weile haben Burschen wie er die Zwei Flüsse besucht. Einer nannte sich Mazrim Taim, ein Name, den wir alle kennen. Ein falscher Drache. Aber jetzt trägt er einen schwarzen Mantel mit schicken Stickereien und nennt sich der M’Hael. Sie haben überall davon gesprochen, Männer im Lenken der Macht zu unterrichten, haben von dieser Schwarzen Burg gesprochen.« Er legte Missbilligung in die Worte. »Der Dorfrat hat versucht, dem einen Riegel vorzuschieben, genau wie der Frauenkreis, aber am Ende nahmen sie vierzig Männer und Jungen mit. Dem Licht sei Dank haben einige auf die Stimme der Vernunft gehört, oder sie hätten bestimmt zehnmal so viele mitgenommen.« Sein Blick richtete sich auf Perrin. »Taim sagte, Rand hätte ihn geschickt. Er sagte, Rand wäre der Wiedergeborene Drache.« Da lag der Hauch einer Frage darin, vielleicht die Hoffnung, dass man es abstritt, vielleicht das Verlangen, wissen zu wollen, warum Perrin geschwiegen hatte.
Diese Farben schwirrten in Perrins Kopf, aber er vertrieb sie und antwortete, indem er nicht antwortete. Tatsachen waren nun einmal Tatsachen. »Daran lässt sich nichts mehr ändern, Tam.« Laut Grady und Neald ließ die Schwarze Burg die Männer nicht mehr gehen, sobald sie erst einmal dort waren.
Kummer trat in Tams Geruch, auch wenn er ihn sich nicht anmerken ließ. Er kannte das Schicksal der Männer, die die Macht lenken konnten. Grady und Neald behaupteten, die männliche Hälfte der Quelle sei nun sauber, aber Perrin konnte sich nicht vorstellen, wie das möglich sein sollte. Tatsachen waren Tatsachen. Man erledigte die Aufgabe, die einem übertragen wurde, folgte dem Weg, dem man folgen musste, und das war es. Sinnlos, über Blasen an den Füßen oder den steinigen Boden zu klagen.
»Das sind Bertain Gallenne, Lordhauptmann der Geflügelten Wachen, und Gerard Arganda, Erster Hauptmann der Legion der Mauer.« Arganda zuckte unbehaglich mit den Schultern. Dieser Name hatte in Ghealdan politisches Gewicht, und anscheinend hatte sich Alliandre nicht stark genug gefühlt, um zu verkünden, dass sie die Legion wieder aufstellte. Aber Balwer hatte eine Nase dafür, Geheimnisse zu erschnüffeln. Dieses jedenfalls würde dafür sorgen, dass Arganda nicht bei dem Versuch durchdrehte, seine Königin zu finden. »Gallenne, Arganda, das ist Tam al’Thor. Er ist mein Erster Hauptmann. Ihr habt die Karte studiert, Tam, und meinen Plan?«
»Ich habe sie studiert, mein Lord«, sagte Tam trocken. Natürlich hatte er das. »Es sieht wie ein guter Plan aus. So gut wie jeder, bis die Pfeile fliegen.«
Arganda schob den Stiefel in den Steigbügel seines Roans. »Solange er Euer Erster Hauptmann ist, mein Lord, habe ich keine Einwände.« Zuvor hatte er viele gehabt. Weder er noch Gallenne waren erfreut gewesen, dass Perrin ihnen jemanden vor die Nase gesetzt hatte.
Oben auf dem Kamm ertönte der schrille Alarmruf einer schwarzen Spottdrossel. Nur einmal. Wäre es ein echter Vogel gewesen, wäre der Ruf wiederholt ertönt.
Perrin eilte den Abhang so schnell hoch, wie er konnte. Arganda und Gallenne überholten ihn auf ihren Reittieren, aber sie trennten sich, um zu ihren Männern zu reiten, und verschwanden in den dichten grauen Schwaden. Perrin eilte über den Kamm und wieder nach unten. Dannil stand beinahe an der Grenze des Nebels. Er schaute zum Lager der Shaido. Er zeigte darauf, aber der Grund für den Alarm war offensichtlich. Eine große Gruppe Algai’d’siswai verließ die Zelte, vielleicht vierhundert oder mehr. Die Shaido schickten oft Jagdgruppen aus, aber diese kam direkt auf Perrin zu. Sie gingen im Schritttempo, aber sie würden nicht lange brauchen, um den Hügel zu erreichen.
»Es ist Zeit, dass sie uns sehen, Dannil«, sagte er, löste seinen Umhang und legte ihn über einen niedrigen Busch. Er würde ihn sich später dort abholen. Wenn er konnte. Aber jetzt würde er ihn nur behindern. Dannil deutete eine Verbeugung an, bevor er zurück zwischen die Bäume eilte; Aram erschien, das Schwert bereits in der Hand. Er roch begierig. Perrin schob die Umhangnadel sorgfältig in die Tasche. Faile hatte sie ihm gegeben. Er wollte sie nicht verlieren. Seine Finger fanden die Lederschnur, in die er jeden Tag ihrer Gefangenschaft einen Knoten gemacht hatte. Er zog sie heraus und ließ sie zu Boden fallen, ohne einen Blick darauf zu verschwenden. Dieser Morgen hatte den letzten
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