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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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schimmerte die Luft hell.
    Er stand auf, zog seinen roten Mantel zurecht; seltsamerweise verspürte er keine Furcht. Von irgendwoher kannte er diesen Ort, eine vage Erinnerung. Wie war er hergekommen? Die nahe Vergangenheit war verschwommen und schien ihm wie zerfasernde Nebelschwaden zu entgleiten …
    Nein, dachte er energisch. Und seine Erinnerungen gehorchten, drängten durch die Kraft seiner Entschlossenheit zurück an Ort und Stelle. Er hatte sich in dem Domani-Haus aufgehalten, auf einen Bericht von Rhuarc über die Gefangennahme der ersten Kaufmannsratmitglieder gewartet. Min hatte in ihrem Zimmer auf dem grünen Sessel gesessen und Jedes Schloss gelesen, eine Biografie.
    Er war erschöpft gewesen, wie so oft in letzter Zeit. Er hatte sich hingelegt. Also schlief er. War das hier die Welt der Träume? Zwar hatte er ihr gelegentlich einen Besuch abgestattet, wusste aber kaum etwas über die Einzelheiten. Egwene und die Traumgängerinnen der Aiel äußerten sich nur zurückhaltend darüber.
    Dieser Ort fühlte sich anders als die Traumwelt an und seltsam vertraut. Er musterte den Korridor; er war so lang, dass er irgendwo in den Schatten verschwand, in regelmäßigen Abständen säumten Türen mit trockenem und gesprungenem Holz die Wände. Ja …, dachte er und ergriff die Erinnerung. Ich war schon einmal hier, aber das ist lange her.
    Er wählte irgendeine Tür – er wusste, dass es keine Rolle spielte, welche er nahm – und stieß sie auf. Dahinter lag ein Raum von bescheidener Größe. Auf der gegenüberliegenden Seite führte eine Reihe grauer Torbögen auf einen kleinen Hof und zu einem Himmel brennender roter Wolken. Die Wolken schwollen an wie Blasen in kochendem Wasser. Es waren die Wolken eines bevorstehenden Sturms, so unnatürlich sie auch waren.
    Er schaute genauer hin und sah, dass jede neue Wolke den Umriss eines vor Pein verzerrten Gesichts bildete, den Mund zu einem stummen Schrei geöffnet. Die Wolke schwoll an und wurde immer größer, das Gesicht verzerrte sich, der Kiefer mahlte, die Augen quollen hervor. Dann zerplatzte es, und andere Gesichter schälten sich brüllend und klagend aus der Oberfläche. Es war zugleich fesselnd und schrecklich.
    Hinter dem Hof gab es keinen Boden. Nur diesen schrecklichen Himmel.
    Rand wollte nicht zur linken Seite des Raumes blicken. Dort stand der Kamin. Die Steine, die Boden, Feuerstelle und Säulen bildeten, waren verzogen, wie von großer Hitze geschmolzen. Am Rand seines Blickfelds schienen sie sich zu verändern. Winkel und Proportionen des Raumes waren falsch. Genau wie bei seinem letzten Besuch vor langer Zeit.
    Aber etwas war dieses Mal anders. Etwas mit den Farben. Viele der Steine waren schwarz, als wären sie verbrannt. Sprünge durchzogen sie. In ihrem Inneren glühte es rot, als bestünde ihr Kern aus geschmolzener Lava. Hatte hier nicht einst ein Tisch gestanden? Poliert und aus feinem Holz, dessen ganz gewöhnliche Formen einen beunruhigenden Kontrast zu den verzerrten Winkeln der Steine bildeten?
    Der Tisch war verschwunden, aber genau vor dem Kamin standen zwei Stühle, deren hohe Lehnen verbargen, wer möglicherweise dort saß. Rand zwang sich dazu, sich wieder in Bewegung zu setzen, seine Stiefel traten auf brennende Steine. Er fühlte keine Hitze, weder von ihnen noch vom Kaminfeuer. Ihm stockte der Atem, und sein Herz pochte wild, als er sich den Stühlen näherte. Er fürchtete sich vor dem, was er finden würde.
    Er umrundete sie. Auf dem linken Stuhl saß ein Mann. Hochgewachsen und jugendlich, mit ebenmäßigem Gesicht und uralten blauen Augen, in denen sich das Kaminfeuer widerspiegelte und seine Iris beinahe purpurfarben erscheinen ließ. Der andere Stuhl war leer. Rand setzte sich, beruhigte seinen Herzschlag und sah den prasselnden Flammen zu. Diesen Mann hatte er schon zuvor in Visionen gesehen, die denen ähnelten, die erschienen, wenn er an Mat oder Perrin dachte.
    Bei dem Gedanken an seine Freunde kamen dieses Mal keine Farben. Das war seltsam, aber irgendwie nicht unerwartet. Die Visionen, die er von dem Mann auf dem anderen Stuhl gehabt hatte, unterschieden sich von denen mit Mat und Perrin. Irgendwie waren sie instinktiver, realer. Manchmal hatte er während dieser Visionen das Gefühl, zugreifen und diesen Mann berühren zu können. Er hatte Angst gehabt, was geschehen würde, falls er es versuchte.
    Er war diesem Mann nur einmal begegnet. In Shadar Logoth. Der Fremde hatte ihm das Leben gerettet, und er hatte

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