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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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müde und zu wund, um in diesem Moment über Lösungen nachzudenken. Ihr wurde nicht bewusst, dass aus den grauen Bodenfliesen dunkelbraune wurden. Sie ging einfach weiter und zählte die Türen, die sie passierte. Ihre war die siebte …
    Sie erstarrte und sah zwei Braune Schwestern stirnrunzelnd an: Maenadrin – eine Saldaeanerin – und Negaine. Die beiden hatten sich flüsternd unterhalten und sahen Egwene jetzt finster an, als sie an ihnen vorbeiging. Was hatten die beiden im Novizinnenquartier zu suchen?
    Aber Moment mal. Das Quartier der Novizinnen hatte keine braunen Bodenfliesen. Hier hätten unscheinbare graue Fliesen liegen müssen. Und die Türen im Korridor standen viel zu weit auseinander. Das sah überhaupt nicht nach den Novizinnenzimmern aus! War sie so müde gewesen, dass sie in die genau entgegengesetzte Richtung gegangen war?
    Sie kehrte um, passierte die beiden Braunen erneut. Sie kam zu einem Fenster und schaute hinaus. Um sie herum erstreckte sich die rechteckige weiße Fläche des Turmflügels, genau wie er sollte. Sie hatte sich nicht verlaufen.
    Verblüfft sah sie nach hinten. Maenadrin hatte die Arme verschränkt und betrachtete sie mit ihren dunklen Augen. Die hochgewachsene und dürre Negaine kam auf sie zu. »Was habt Ihr hier um diese Nachtzeit zu suchen, Kind?«, wollte sie wissen. »Hat Euch eine Schwester kommen lassen? Ihr solltet in Eurem Zimmer sein und schlafen.«
    Wortlos zeigte Egwene aus dem Fenster. Negaine blickte stirnrunzelnd hinaus. Sie erstarrte und keuchte. Schaute zurück in den Korridor, dann wieder hinaus, als könnte sie nicht glauben, wo sie war.
    Wenige Minuten später war die ganze Burg in Aufruhr. Egwene stand vergessen mit einer Gruppe verschlafener Novizinnen an einer Korridorwand, während Schwestern mit angespannten Stimmen debattierten und zu entscheiden versuchten, was zu tun war. Anscheinend waren zwei Sektionen der Weißen Burg ausgetauscht worden, und die schlafenden Braunen Schwestern waren aus ihrer Sektion oben im Turm nach unten in den Flügel versetzt worden. Die völlig intakten Novizinnenzimmer befanden sich nun dort, wo die Sektion der Braunen gewesen war. Niemand erinnerte sich an eine Bewegung oder Vibrationen, als der Tausch vorgenommen worden war, und der Transfer erschien nahtlos. Eine Reihe Bodenfliesen war genau in der Mitte geteilt und dann mit den Fliesen der Sektion verschmolzen, die versetzt worden war.
    Es wird immer schlimmer, dachte Egwene, als die Braunen Schwestern entschieden, dass sie den Austausch für den Augenblick akzeptieren mussten. Man konnte schlecht Schwestern in Zimmern unterbringen, deren Größe für Novizinnen gedacht war.
    Das würde die Braunen teilen, die Hälfte von ihnen befand sich nun in diesem Flügel, die andere Hälfte an ihrem alten Platz – und ein Haufen Novizinnen mitten unter ihnen. Eine Spaltung, die bemerkenswert repräsentativ für die weniger sichtbaren Spaltungen war, unter denen die Ajahs litten.
    Schließlich gingen Egwene und die anderen erschöpft zu Bett – auch wenn sie jetzt viele Treppen hinaufsteigen musste, um ihre Kammer zu finden.

KAPITEL 7

    Der Plan für Arad Doman
    E in Sturm zieht auf«, sagte Nynaeve und schaute aus dem Fenster des Herrenhauses.
    »Ja«, erwiderte Daigian von ihrem Stuhl am Kamin, ohne auch nur einen Blick aus dem Fenster zu werfen. »Da könntet Ihr recht haben, meine Liebe. Ich schwöre, es hat den Anschein, als wäre es schon seit Wochen bewölkt!«
    »Es ist nur eine Woche«, sagte Nynaeve und hielt ihren langen dunklen Zopf mit einer Hand. Sie starrte die Frau an. »Seit über zehn Tagen habe ich keinen Flecken klaren Himmel mehr gesehen.«
    Daigian runzelte die Stirn. Die Weiße Ajah war rundlich und üppig gebaut. Wie Moiraine vor langer Zeit trug sie einen kleinen Edelstein auf der Stirn, obwohl es bei ihr passenderweise ein weißer Mondstein war. Anscheinend hatte diese Tradition etwas damit zu tun, eine Adelige aus Cairhien zu sein, genau wie die vier farbigen Schlitze, die die Frau an ihrem Kleid trug.
    »Zehn Tage, sagt Ihr?«, meinte Daigian. »Seid Ihr sicher?«
    Nynaeve war sich sicher. Sie achtete auf das Wetter, das war eine der Pflichten der Dorfheilerin. Jetzt war sie Aes Sedai, aber das bedeutete nicht, dass sie aufhörte, das zu sein, was sie war. In ihrem Hinterkopf war das Wetter stets präsent. Das Flüstern des Windes verriet ihr Regen, Sonne oder Schnee.
    Aber in letzter Zeit hatte dieses Gefühl keine Ähnlichkeit mehr mit

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