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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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mussten die ganze Wahrheit erfahren. »Um ehrlich zu sein, Euer Gnaden, ich hatte mich nicht unter Kontrolle. Ich wollte mich ergeben. Aber mit den Wölfen in meinem Kopf … ich fühlte ihren Schmerz. Dann töteten die Weißmäntel einen guten Freund von mir, und ich musste kämpfen. Ich würde das Gleiche tun, um einen Bauer zu beschützen, der von Soldaten gequält wird.«
    »Ihr seid eine Kreatur des Schattens!«, stieß Bornhald hervor und stand wieder auf. »Eure Lügen beleidigen die Toten!«
    Perrin wandte sich dem Mann zu und erwiderte seinen Blick. Stille breitete sich im Zelt aus. Perrin konnte die Anspannung riechen, die in der Luft hing. »Ist Euch noch nie aufgefallen, dass sich manche Männer von Euch unterscheiden, Bornhald?«, fragte er. »Habt Ihr je versucht, Euch zu überlegen, wie es sein muss, ein anderer zu sein? Wenn Ihr durch meine goldenen Augen sehen könntet, würdet Ihr die Welt als einen anderen Ort betrachten.«
    Bornhald öffnete den Mund, als wollte er eine weitere Beleidigung ausspucken, leckte sich aber die Lippen, als wären sie plötzlich ausgetrocknet. »Ihr habt meinen Vater ermordet«, brachte er schließlich hervor.
    »Das Horn von Valere wurde geblasen«, erwiderte Perrin, »am Himmel kämpfte der Wiedergeborene Drache gegen Ishamael. Artur Falkenflügels Heere waren an diese Küsten zurückgekehrt, um sie zu unterwerfen. Ja, ich war in Falme. Ich ritt an der Seite der Helden des Horns in die Schlacht, an der Seite von Falkenflügel selbst, kämpfte gegen die Seanchaner. Ich kämpfte auf derselben Seite wie Euer Vater, Bornhald. Ich sagte bereits, dass er ein guter Mann war, und das war er auch. Er griff tapfer an. Er starb tapfer.«
    Das Publikum stand so still, dass sie genauso gut Statuen hätten sein können. Niemand regte sich. Bornhald wollte erneut widersprechen, sagte dann aber nichts.
    »Ich schwöre Euch unter dem Licht, bei meiner Hoffnung auf Rettung und Wiedergeburt, dass ich Euren Vater nicht getötet habe«, sagte Perrin. »Und ich hatte auch nichts mit seinem Tod zu tun.«
    Bornhald betrachtete forschend Perrins Blick und sah aufgewühlt aus.
    »Hört nicht auf ihn, Dain«, sagte Byar. Sein Geruch war stark, stärker als alle anderen im Pavillon. Erregt, wie verfaultes Fleisch. »Er hat Euren Vater getötet.«
    Galad stand noch immer da und verfolgte die Diskussion. »Ich habe nie so richtig verstanden, woher Ihr das wisst, Kind Byar. Was habt Ihr gesehen? Vielleicht sollte das der Gegenstand der Verhandlung sein, die wir abhalten.«
    »Es ist nicht das, was ich sah, Lordhauptmann«, sagte Byar. »Sondern was ich weiß. Wie erklärt sich sonst, dass er überlebte, die Legion aber nicht! Euer Vater war ein tapferer Krieger, Bornhald. Er wäre den Seanchanern nie zum Opfer gefallen!«
    »Das ist doch Unsinn«, sagte Galad. »Die Seanchaner haben uns immer wieder geschlagen. Selbst ein guter Mann kann in der Schlacht fallen.«
    »Ich sah Goldauge dort«, erwiderte Byar und deutete wild auf Perrin. »Wie er an der Seite von Geistern kämpfte! Kreaturen des Bösen!«
    »Die Helden des Horns, Byar«, sagte Perrin. »Könnt Ihr nicht begreifen, dass wir an der Seite der Weißmäntel kämpften?«
    »Es hatte den Anschein «, sagte Byar wild. »Genau wie du die Menschen in den Zwei Flüssen scheinbar verteidigt hast. Aber ich habe dich durchschaut, Schattengezücht! Ich habe dich in dem Augenblick durchschaut, in dem ich dir begegnete!«
    »Habt Ihr mir deshalb geraten, ich solle fliehen?«, sagte Perrin leise. »Nach meiner Gefangennahme, als man mich im Zelt von Lord Bornhald dem Vater einsperrte. Ihr habt mir einen scharfkantigen Stein gegeben und mir gesagt, dass mich niemand verfolgen würde, wenn ich fliehe.«
    Byar erstarrte. Das schien er völlig vergessen zu haben.
    »Ihr wolltet, dass ich versuche zu fliehen«, fuhr Perrin fort, »damit Ihr mich töten konntet. Ihr wolltet Egwene und mich um jeden Preis tot sehen.«
    »Stimmt das, Kind Byar?«, fragte Galad.
    Byar stotterte. »Natürlich … natürlich nicht. Ich …« Plötzlich fuhr er auf dem Absatz herum und wandte sich an Morgase auf ihrem schlichten Richterstuhl. »Bei diesem Verfahren geht es nicht um mich, sondern um ihn! Ihr habt beide Seiten gehört. Wie lautet Eure Antwort? Richtet, Frau!«
    »Ihr solltet nicht so zu meiner Mutter sprechen«, sagte Galad leise. Seine Miene war ganz ruhig, aber Perrin roch Gefahr an ihm. Bornhald hatte sich wieder hingesetzt und stützte den Kopf mit den Händen;

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