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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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einmal in die Nähe gekommen. Egwene hätte geschworen, förmlich fühlen zu können, wie die Frau sie in Tel’aran’rhiod beobachtete. Yukiri und ihre Gruppe kamen nicht weiter.
    Ihre beste Hoffnung war das für diese Nacht angesetzte Treffen. Es musste sie anlocken. Egwene lief die Zeit davon – die von ihr überredeten Monarchen begaben sich bereits auf die Reise, und Rands Streitkräfte sammelten sich.
    Heute Nacht. Es musste heute Nacht geschehen.
    »Geht«, sagte Egwene. »Sprecht mit den anderen. Ich will nicht, dass irgendwelche albernen Fehler vorkommen.«
    »Ja, Mutter«, grummelte Siuan und wandte sich ab.
    »Und … Siuan«, rief Egwene ihr hinterher.
    Die ehemalige Amyrlin zögerte.
    »Achtet heute Nacht auf Eure Sicherheit«, sagte Egwene. »Ich möchte Euch nicht verlieren.«
    Siuan hatte für solche Besorgnis meistens nur barsche Bemerkungen übrig, aber an diesem Abend lächelte sie. Egwene schüttelte den Kopf und eilte weiter zu ihren Gemächern, wo Silviana bereits wartete.
    »Gawyn?«, fragte Egwene.
    »Nichts Neues«, erwiderte Silviana. »Ich habe heute Nachmittag einen Boten geschickt, aber der Bote ist nicht zurückgekehrt. Ich vermute, dass Gawyn seine Antwort verzögert, um schwierig zu sein.«
    »Er ist einfach nur stur«, sagte Egwene. Ohne ihn fühlte sie sich schutzlos. Das war überraschend, da sie ihm ausdrücklich befohlen hatte, sich von ihrer Tür fernzuhalten. Jetzt machte sie sich Sorgen, weil er nicht da war?
    »Verdoppelt meine Wächter, und sorgt dafür, dass in der Nähe Soldaten stationiert sind. Wenn meine Schutzgewebe ausgelöst werden, machen sie Lärm.«
    »Ja, Mutter«, sagte Silviana.
    »Und schickt Gawyn einen weiteren Boten. Mit einem höflicher formulierten Brief. Bittet ihn zurückzukehren; befehlt es ihm nicht.« Egwene kannte Silvianas Meinung über Gawyn und war davon überzeugt, dass der erste Brief bestenfalls brüsk gewesen war.
    Und damit holte Egwene tief Luft, betrat ihre Räume, überprüfte ihre Schutzgewebe und machte sich zum Schlafen bereit.
    Ich sollte mich nicht so erschöpft fühlen, dachte Perrin, als er aus Trabers Sattel stieg. Ich habe doch bloß geredet.
    Das Verfahren lastete schwer auf ihm. Es schien auf dem ganzen Heer zu lasten. Perrin betrachtete die Männer, als sie zurück ins Lager geritten kamen. Morgase war da, allein. Faile hatte sie den ganzen Rückweg lang gemustert und nach Wut gerochen, dabei aber kein Wort gesagt. Alliandre und Berelain hatten Distanz gehalten.
    Morgase hatte ihn verurteilt, aber das war ihm eigentlich egal. Er hatte die Weißmäntel abgewehrt; jetzt musste er seine Leute in Sicherheit bringen. Morgase ritt durch das Lager und suchte Lini und Meister Gill. Sie waren unversehrt eingetroffen, zusammen mit all den anderen Gefangenen, genau wie Galad Damodred versprochen hatte.
    Das Gerichtsverfahren war also ein Sieg. Seine Männer schienen das nicht so zu sehen. Die Soldaten teilten sich in Gruppen auf, als sie ins Lager geschlichen kamen. Es wurde nur wenig gesprochen.
    Gaul schüttelte den Kopf. »Zwei Silberpunkte«, sagte er.
    »Was?«, fragte Perrin und übergab Traber an einen Pferdeknecht.
    »Ein Sprichwort«, sagte Gaul und schaute zum Himmel hinauf. »Zwei Silberpunkte. Zweimal sind wir in die Schlacht geritten und haben keinen Feind vorgefunden. Noch einmal, und wir verlieren Ehre.«
    »Es ist besser, keinen Feind zu finden, Gaul«, sagte Perrin. »Es ist besser, wenn kein Blut vergossen wird.«
    Gaul lachte. »Ich sage ja nicht, dass ich den Traum beenden will, Perrin Aybara. Aber sieh dir deine Männer an. Sie können fühlen, was ich sage. Du solltest den Tanz der Speere nicht sinnlos tanzen, aber du solltest auch nicht zu oft verlangen, dass sich die Männer aufs Töten vorbereiten und ihnen dann niemand zu bekämpfen geben.«
    »Ich tue das, so oft es mir gefällt«, knurrte Perrin, »wenn man dadurch eine Schlacht vermeiden kann. Ich …«
    Pferdehufe trommelten auf den Boden, und der Wind trug ihm Failes Duft heran, als er sich zu ihr umdrehte.
    »Eine Schlacht wurde in der Tat vermieden, Perrin Aybara«, sagte Gaul, »und zu einer anderen aufgefordert. Mögest du Wasser und Schatten finden.« Er lief los, als Faile abstieg.
    Perrin holte tief Luft.
    »Also gut, mein Gemahl«, sagte sie und kam auf ihn zu. »Du wirst mir jetzt erklären, was du dir dabei gedacht hast. Du lässt ihn das Urteil über dich fällen? Du hast versprochen , dich ihm auszuliefern? Ich hatte nicht den Eindruck, einen

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