Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
Aybara! Er hat ein Heer aus Schattengezücht herbeigeführt!«
»Wenn er das tat, dann schlachtet er sie zur Belohnung«, meinte Galad.
Byar zwang sein Pferd näher heran. »Es ist genau wie in den Zwei Flüssen. Trollocs griffen an. Aybara stellt eine Verteidigungsstreitmacht auf und erhält deshalb Unterstützung.«
»Was sollte das bringen?«, fragte Bornhald.
»Um uns zu täuschen.«
»Um genauso viele Trollocs zu töten, wie ihm das Gefolgsleute bringt?« Bornhald runzelte die Stirn. »Das … das ergibt doch keinen Sinn. Wenn Aybara über Tausende Trollocs befiehlt, wozu sollte er uns dann brauchen?«
»Sein Verstand ist krank«, fauchte Byar. »Wenn er nichts mit dem Erscheinen der Trollocs zu tun hat, warum sind sie dann beide gleichzeitig hier aufgetaucht?«
Nun, Galad musste zugeben, dass darin ein Körnchen Wahrheit verborgen lag. »Im Augenblick verschafft uns das die Zeit, die wir brauchen, um Aufstellung zu nehmen. Bornhald, Byar, helft, meine Befehle weiterzugeben. Ich will, dass die Reiter für einen Ausfall bereit sind, sobald die Armbrustmänner fertig sind.« Er zögerte. »Aber lasst die Männer wissen, dass wir unsere Flanken nicht für Aybara entblößen. Fußsoldaten mit Piken sollen am Fuß dieses Hügels bleiben. Nur für alle Fälle.«
Trollocs fielen kreischend im Pfeilregen. Immer mehr von ihnen erschienen, und viele der Bestien gingen erst zu Boden, als sie mit Pfeilen gespickt waren. Das Schattengezücht bereitete sich auf den Sturm den Hügel hinauf zu Perrins Streitkräften vor. Falls sie es taten, würde er sie eine Weile mit seinen Fußsoldaten beschäftigen – und die dann zurückziehen und die Kavallerie auf sie hetzen.
»Woher hast du das gewusst?«, fragte Faile leise.
Er sah sie an. »Es ist Zeit, dass ihr drei euch zur Nachhut zurückzieht.« Er warf Berelain einen Blick zu, die mit leichenblassem Gesicht auf ihrem Pferd saß, als hätte der Anblick der Trollocs sie um den Verstand gebracht. Aber er wusste, dass sie aus stärkerem Stahl gemacht war. Warum roch sie bloß so besorgt?
»Ich gehe ja«, erwiderte Faile. »Aber ich muss es wissen.«
»Es machte Sinn. Diese Kuppel sollte uns daran hindern, mit Wegetoren zu fliehen. Aber sie sollte uns auch ermuntern, auf der Straße weiterzuziehen, und sie sollte uns davon abhalten, direkt nach Andor zu Reisen. Es kam uns merkwürdig vor, dass Meister Gill auf der Straße umdrehte und seine Befehle missachtete – aber das geschah, weil er sich von aus dem Norden kommenden Leuten davon hatte überzeugen lassen, dass der Weg unpassierbar ist. Ich vermute, das waren Abgesandte unserer Feinde, um uns in diese Richtung zu locken.
Wir wurden die ganze Zeit über getrieben. Sie warteten nicht darauf, dass wir gegen die Weißmäntel kämpften, sie warteten darauf, dass wir uns so schnell wie möglich nach Lugard begaben. Hätten wir versucht, querfeldein zu marschieren, dann wette ich, dass uns irgendetwas wieder hätte umkehren lassen. Sie haben verzweifelt versucht, uns in ihren Hinterhalt zu treiben. Galads Streitmacht hatte vermutlich nichts damit zu tun – er war die Fliege, die unter ihren Sattel schlüpfte.«
»Aber die Trollocs. Woher …«
»Meiner Meinung nach muss es ein Portalstein sein«, sagte Perrin. »Ich wusste, dass hier irgendein Angriff stattfinden würde. Ich wusste nichts Genaues. Ich dachte an einen Angriff aus der Luft mit Draghkar oder einen Eingang zu den Kurzen Wegen, den wir übersehen hatten. Aber diese Ruinen, auf die Arganda hinwies, schienen ein guter Ort für einen Portalstein zu sein. Er muss vergraben sein, unter den Fluss geraten sein, als der seinen Lauf veränderte. Die Trollocs kommen nicht aus dem Boden; ich glaube, sie erscheinen aus dem Stein.
Das war die Falle. Vermutlich hätten sie uns viel früher angegriffen, aber die Weißmäntel waren im Weg. Sie mussten darauf warten, dass wir mit ihnen fertigwerden. Und dann zogen wir ab. Also …«
»Also griffen sie Damodred und seine Männer an«, sagte Faile. »Nachdem sie die Falle aufgestellt hatten, wollten sie wenigstens denjenigen Schaden zufügen, die sie möglicherweise später bekämpfen.«
»Ich vermute, da steckt einer der Verlorenen dahinter«, sagte Perrin und wandte sich Grady zu.
»Einer der Verlorenen?«, sagte Alliandre schrill. »Wir können nicht gegen einen der Verlorenen kämpfen!«
Perrin runzelte die Stirn. »Alliandre, was glaubt Ihr, wozu Ihr Euch mir angeschlossen habt? Ihr kämpft an Tarmon Gai’don für
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