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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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anderes beweisen. Ihr und Eure Männer könntet Grady und Neald durchaus das Leben verdanken.«
    »Und sie haben meinen Dank«, sagte Galad und stieg über einen gewaltigen Trolloc mit Bärenschnauze. »Obwohl das nur wenige meiner Männer zum Ausdruck bringen werden. Sie sind sich nicht sicher, was sie von Eurem Eingreifen halten sollen, Aybara.«
    »Glauben sie noch immer, dass ich sie in die Falle gelockt habe?«
    »Vielleicht«, sagte Galad. »Entweder seid Ihr ein Schattenfreund von unübertroffener Durchtriebenheit, oder Ihr habt wirklich das getan, was Ihr behauptet – Ihr seid gekommen, um meine Männer zu retten, obwohl wir Euch so schlecht behandelt haben. In diesem Fall seid Ihr ein Mann von Ehre. Uns sterben zu lassen hätte Euer Leben viel einfacher gemacht, glaube ich.«
    »Nein«, erwiderte Perrin. »In der Letzten Schlacht wird jedes Schwert gebraucht, Galad. Jedes einzelne.«
    Galad grunzte und kniete neben einem Soldaten mit einem roten Umhang nieder, um ihn umzudrehen. Es war kein roter Umhang; er war weiß und blutgetränkt. Ranun Sinah würde die Letzte Schlacht nicht erleben. Galad schloss dem jungen Mann die Augen und sprach in Gedanken in seinem Namen ein Gebet an das Licht.
    »Und was macht Ihr und Eure Männer jetzt?«, fragte Perrin.
    Galad erhob sich. »Wir ziehen weiter. Nach Norden, zu meinen Gütern in Andor, um uns dort vorzubereiten.«
    »Ihr könntet …« Perrin erstarrte. Dann drehte er sich um und lief über das Schlachtfeld.
    Galad eilte hinter ihm her. Perrin erreichte einen Haufen aus Trollocs und fing an, Leichen zur Seite zu stemmen. Galad hörte ein sehr leises Geräusch. Ein Stöhnen. Er half, eine tote falkenköpfige Bestie wegzuschleifen, deren viel zu menschliche Augen ins Leere starrten.
    Darunter schaute ein junger Mann blinzelnd auf. Es war Jerum, eines der Kinder.
    »Oh, beim Licht«, krächzte der junge Mann. »Es tut so weh. Ich dachte, ich wäre tot. Tot …«
    Seine Seite war aufgeschlitzt. Perrin kniete hastig nieder, hob den Kopf des Jungen und gab ihm zu trinken, während Galad eine Mullbinde aus der Tasche nahm, die er bei sich trug, und die Wunde verband. Der Schnitt war übel. Der unglückliche Junge würde mit Sicherheit sterben. Er …
    Nein, erkannte Galad. Wir haben Aes Sedai. Es fiel schwer, sich daran zu gewöhnen, auf diese Weise zu denken.
    Jerum weinte vor Freude und klammerte sich an Perrins Arm fest. Der Junge sah aus, als läge er im Delirium. Anscheinend störte er sich nicht einmal an diesen goldenen Augen.
    »Trink, mein Sohn«, sagte Perrin beruhigend. Freundlich. »Es ist gut. Wir haben dich gefunden. Du wirst wieder gesund.«
    »Mir kam es vor, als hätte ich stundenlang geschrien«, sagte der Junge. »Aber ich war so schwach, und sie lagen auf mir. Wie … wie habt Ihr mich gefunden?«
    »Ich habe gute Ohren«, sagte Perrin. Er nickte Galad zu, und sie hoben den Jungen gemeinsam auf. Perrin nahm die Arme, Galad die Beine. Vorsichtig trugen sie ihn über das Schlachtfeld. Der Junge murmelte weiter vor sich hin, verlor langsam das Bewusstsein.
    Am Rand des Schlachtfelds Heilten Aes Sedai und Weise Frauen die Verwundeten. Bei Galads und Perrins Eintreffen eilte eine hellhaarige Weise Frau herbei, die keinen Tag älter als Galad erschien, aber mit der Autorität einer alten Matrone sprach. Während sie nach der Stirn des Jungen tastete, fing sie an sie zu schelten, weil sie ihn über das Feld geschleppt hatten.
    »Gebt Ihr die Erlaubnis, Galad Damodred?«, fragte sie. »Der ist zu hinüber, als dass er für sich selbst sprechen könnte.«
    Galad hatte darauf bestanden, dass jedem Kind die Entscheidung freistand, eine Heilung abzulehnen, ganz egal wie schwer seine Verletzung war. Das hatte weder Aes Sedai noch Weisen Frauen gefallen, aber Perrin hatte den Befehl wiederholt. Sie schienen auf ihn zu hören. Seltsam. Galad war nur wenigen Aes Sedai begegnet, die auf Befehle oder gar Meinungen von Männern hörten.
    »Ja«, sagte er. »Heilt ihn.«
    Die Weise Frau wandte sich ihrer Arbeit zu. Die meisten Kinder hatten die Heilung abgelehnt, obwohl sich einige anders entschieden hatten, nachdem Galad es akzeptiert hatte. Die Atmung des Jungen stabilisierte sich, seine Wunden schlossen sich. Die Weise Frau Heilte ihn nicht vollständig – nur genug, dass er den Tag überlebte. Als sie die Augen öffnete, sah sie abgezehrt aus, sogar noch müder, als sich Galad fühlte.
    Die Machtlenker hatten die ganze Nacht gekämpft und dann die Heilungen

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