Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
sind eine Karawane«, sagte er laut. »Vergesst nicht, sollte jemand fragen, dürft ihr zugeben, dass wir Malkieri sind. Ihr dürft sagen, dass Ihr auf Euren König wartet. Das ist die Wahrheit. Ihr dürft nicht erwähnen, dass Ihr ihn gefunden habt.«
    Die anderen schienen sich dabei nicht wohlzufühlen, aber sie hatten keine Einwände. Lan führte sie den Hang hinunter, diese Karawane aus zwanzig Wagen, Schlachtrössern und Dienern.
    Genau das hatte er immer befürchtet. Sich Malkier zurückzuholen war unmöglich. Sie würden sterben, und zwar ganz egal, wie groß ihr Heer sein würde. Ein Angriff? Auf die Fäule? Lächerlich!
    Das konnte er nicht von ihnen verlangen. Das konnte er ihnen nicht erlauben. Unterwegs auf dieser Straße wurde er resoluter. Diese tapferen Männer, die diese Flaggen gehisst hatten … sie sollten sich den shienarischen Streitkräften anschließen und in einer Schlacht kämpfen, die etwas bedeutete. Er würde ihnen nicht das Leben nehmen.
    Der Tod ist leichter als eine Feder … Rakim hatte ihm das während ihres gemeinsamen Rittes mehrmals an den Kopf geworfen. Er war Lan vor Jahrzehnten gefolgt, im Aiel-Krieg. Die Pflicht ist schwerer als ein Berg.
    Lan rannte nicht vor seiner Pflicht davon. Er lief darauf zu. Dennoch rührte der Anblick der Lager sein Herz, als er die Senke erreichte und dann weiterritt. Die wartenden Männer trugen einfache Kriegerkleidung und den Hadori , die Frauen hatten einen Ki’sain auf die Stirn gemalt. Ein paar der Männer trugen Mäntel mit der Goldenen Krone auf den Schultern – das Zeichen der Königlichen Garde von Malkier. Die würden sie nur angezogen haben, wenn ihre Väter oder Großväter bei der Wache gedient hatten.
    Dieser Anblick hätte Bukama in Tränen ausbrechen lassen. Er hatte die Malkieri als vernichtetes und gebrochenes Volk betrachtet, dessen Reste von den anderen Nationen absorbiert worden waren. Und doch waren sie hier, versammelten sich, nur weil sie jemand angeblich und kaum hörbar zu den Waffen gerufen hatte. Es waren viele Ältere dabei – Lan war beim Untergang seines Königreichs noch ein Säugling gewesen, und wer sich noch an diesen Tag erinnern konnte, musste nun in seinem siebten oder achten Jahrzehnt sein. Sie hatten graues Haar, aber sie waren noch immer Krieger, und sie hatten ihre Söhne und Enkel mitgebracht.
    »Tai’shar Malkier!«, rief ein Mann, als Lans Gruppe vorbeikam. Der Ruf erhob sich ein, zwei Dutzend Male, als sie seinen Hadori erkannten. Niemand schien ihn als denjenigen zu erkennen, der er war. Sie gingen davon aus, dass er aus denselben Gründen wie sie gekommen war.
    Die Letzte Schlacht kommt, dachte er. Muss ich ihnen das Recht verweigern, an meiner Seite zu kämpfen?
    Ja, das musste er. Es war besser, wenn ihn niemand erkannte. Er hielt den Blick nach vorn gerichtet, die Hand auf dem Schwertgriff, den Mund geschlossen. Aber jedes Tai’shar Malkier entfachte in ihm den Wunsch, sich noch aufrechter hinzusetzen. Jedes schien ihn zu stärken und anzutreiben.
    Die Tore zwischen den beiden Festungen standen geöffnet, allerdings kontrollierten Soldaten jeden Mann, der hindurchwollte. Lan zügelte Mandarb, und seine Leute blieben hinter ihm stehen. Konnten die Arafeler den Befehl haben, nach ihm Ausschau zu halten? Hatte er eine andere Wahl, als einfach weiterzugehen? Die Umgehungsroute würde Wochen in Anspruch nehmen. Seine Karawane wartete, bis sie an der Reihe war, dann näherte sie sich dem Wachtposten.
    »Der Zweck der Reise?«, fragte der uniformierte Arafeler, der sein Haar zu Zöpfen geflochten trug.
    »Wir reisen nach Fal Moran«, sagte Lan. »Wegen der Letzten Schlacht.«
    »Ihr wartet nicht hier wie die Übrigen?«, fragte der Mann und zeigte mit der behandschuhten Hand auf die versammelten Malkieri. »Auf Euren König?«
    »Ich habe keinen König«, sagte Lan leise.
    Der Soldat nickte langsam. Dann winkte er ein paar Soldaten herbei, um die Güter auf den Wagen zu inspizieren. »Das kostet Zoll.«
    »Ich will das den Shienarern geben, für ihren Kampf in der Letzten Schlacht«, sagte Lan. »Kostenlos.«
    Der Wächter hob die Brauen.
    »Darauf habt Ihr meinen Eid«, sagte Lan leise und erwiderte den Blick des Mannes.
    »Dann keinen Zoll. Tai’shar Malkier, mein Freund.«
    »Tai’shar Arafel.« Lan trieb sein Pferd an. Er hasste es, durch die Silberwälle zu reiten; sie erzeugten in ihm das Gefühl, dass tausend Bogenschützen auf ihn anlegten. Die Trollocs würden hier nicht so einfach

Weitere Kostenlose Bücher