Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
Morgase. »Abgesehen von meinem Stiefsohn kommt Ihr in diesem Lager einem Lord noch am nächsten. Aber es wäre nicht richtig, wenn ein Sohn seine Mutter verheiratet, also müsst Ihr wohl genügen. Dieser Mann hat um meine Hand angehalten. Vollzieht Ihr für uns die Zeremonie?«
»Ihr habt eine seltsame Art, um etwas zu bitten, Morgase«, sagte er.
Die Frau musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. Und Faile sah ihn ebenfalls ärgerlich riechend an. Perrin seufzte. Da konnten sie sich noch so sehr miteinander streiten, waren aber immer bereit, auf einen Mann einzuprügeln, der das Falsche sagte, selbst wenn es stimmte.
Aber Morgase beruhigte sich wieder. »Es tut mir leid. Ich wollte Eure Autorität nicht anzweifeln.«
»Schon gut. Ihr hattet sicherlich Grund dazu, sie infrage zu stellen.«
»Nein.« Morgase nahm die Schulter nach hinten. Beim Licht, wenn sie wollte, konnte sie wirklich wie eine Königin aussehen. Wie hatte ihnen das nur zuvor entgehen können? »Ihr seid ein Lord, Perrin Aybara. Eure Taten beweisen es. Die Zwei Flüsse können sich Euretwegen glücklich schätzen, und Andor vermutlich auch. Solange Ihr ein Teil davon bleibt.«
»Das habe ich vor«, versprach Perrin.
»Nun, wenn Ihr diese Sache für mich erledigt«, sagte sie und sah Tallanvor an, »dann bin ich bereit, mich bei Elayne für Euch zu verwenden. Arrangements können getroffen werden, man kann Titel – richtige Titel – verleihen.«
»Wir nehmen Euer Angebot an, für uns zu sprechen«, mischte sich Faile schnell ein, bevor er etwas erwidern konnte. »Aber wir werden zusammen mit Ihrer Majestät entscheiden, ob die Vergabe von Titeln zu diesem Zeitpunkt der … richtige Weg ist.«
Perrin musterte sie. Sie dachte doch wohl nicht immer noch daran, aus den Zwei Flüssen ein eigenes Königreich zu machen, oder? Sie hatte nie offen darüber gesprochen, aber sie hatte ihn ermutigt, die Flagge von Manetheren zu hissen. Nun, das würden sie noch klären müssen.
Galad Damodred kam auf sie zu, wie immer in letzter Zeit Berelain an seiner Seite. Morgase hatte ihm wohl einen Boten geschickt. Galad stopfte etwas in seine Tasche. Anscheinend handelte es sich um einen kleinen Brief mit einem roten Siegel. Wo hatte er den denn her? Er sah beunruhigt aus, aber als er sich zu ihnen gesellte, hellte sich seine Miene auf. Die Neuigkeit schien ihn nicht zu überraschen; für Perrin hatte er ein Nicken und für seine Mutter eine Umarmung übrig, gefolgt von einem strengen, aber höflichen Gruß für Tallanvor.
»Was für eine Art von Zeremonie hättet Ihr denn gern?«, erkundigte sich Perrin bei Morgase. »Ich weiß nur, wie man es in den Zwei Flüssen handhabt.«
»Ich glaube, einfache Eide reichen«, sagte Morgase. »Ich bin alt genug, dass ich Zeremonien ermüdend finde.«
»Für mich klingt das angemessen«, meinte Perrin.
Galad trat zur Seite, und Morgase und Tallanvor nahmen sich bei den Händen. »Martyn Tallanvor«, sagte sie. »Ich habe mehr von dir bekommen, als ich verdient habe, und zwar länger, als mir das bewusst war. Du hast behauptet, dass die Liebe eines einfachen Soldaten vor dem Mantel einer Königin nichts wert ist, aber ich sage, der Wert eines Mannes misst sich nicht an seinem Titel, sondern an seiner Seele.
Ich habe deinen Mut, deine Hingabe, deine Loyalität und Liebe erlebt. Ich habe das Herz eines Prinzen in dir gesehen, das Herz eines Mannes, der sich selbst treu bleibt, auch wenn Hunderte um ihn herum scheitern. Ich schwöre, dass ich dich liebe. Und ich schwöre unter dem Licht, dich nicht zu verlassen. Ich schwöre, dich in alle Ewigkeit zu lieben und dich als meinen Gemahl zu nehmen.«
Berelain zog ein Taschentuch heraus und tupfte sich die Augenwinkel ab. Nun, Frauen weinten immer bei Hochzeiten. Obwohl … auch Perrin fühlte, wie seine Augen etwas tränten. Möglicherweise das Sonnenlicht.
»Morgase Trakand«, sagte Tallanvor. »Ich verliebte mich in dich wegen der Art und Weise, wie du als Königin alle in deiner Umgebung behandelt hast. Ich sah eine Frau, die ihre Pflicht nicht nur mit Verantwortungsgefühl erfüllt, sondern mit Leidenschaft . Selbst als ich nur ein beliebiger Gardist für dich war, hast du mich mit Freundlichkeit und Respekt behandelt. Auf diese Weise hast du alle deine Untertanen behandelt.
Ich liebe dich für deine Güte, deine Klugheit, die Stärke deines Verstandes und deine Willenskraft. Einer der Verlorenen konnte dich nicht brechen, du bist ihm entkommen, als er dich völlig
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