Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
Schmiede arbeiteten. Hoffentlich verlangte er Neald und den anderen nicht zu viel ab. Mit der Macht erzeugte Waffen würden seinen Leuten einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Neald hatte nicht genau sagen können, was er eigentlich bei der Herstellung von Mah’alleinir getan hatte, aber das hatte Perrin nicht weiter überrascht. Diese Nacht war einzigartig gewesen. Er legte die Hand auf die Waffe, fühlte die sanfte Wärme, die davon ausging, und dachte an Springer.
Aber jetzt hatte Neald herausbekommen, wie man Schwerter machen konnte, die nie stumpf wurden oder zerbrachen. Je länger er übte, umso schärfere Schneiden produzierte er. Die Aiel hatten bereits angefangen, diese Schneiden für ihre Speere zu verlangen, und Perrin hatte Neald angewiesen, sie zuerst zu bedienen. Das war das Mindeste, was er ihnen schuldete.
Auf dem Reisegelände am Rand des großen Lagers, das zusehends befestigte Züge annahm, stand Grady neben Annoura und Masuri. Sie hatten sich zu einem Zirkel verbunden und hielten ein Tor geöffnet. Das war die letzte Gruppe Zivilisten, die ihn verlassen wollten; die Gruppe reiste nach Caemlyn. Er hatte ihnen einen Boten für Elayne mitgegeben. Er musste sich bald mit ihr treffen, er war sich nicht sicher, ob er sich Sorgen machen musste oder nicht. Die Zeit würde es erweisen.
Andere kamen durch das Tor zurück und brachten ein paar Karren mit Lebensmitteln, die sie in Caemlyn gekauft hatten, wo es noch immer Vorräte gab. Schließlich erblickte er Faile, die ihn im Lager suchte. Er hob die Hand und winkte sie zu sich.
»Alles in Ordnung mit Bavin?«, fragte er. Sie war im Zelt des Quartiermeisters gewesen.
»Alles in Ordnung.«
Perrin rieb sich das Kinn. »Ich wollte dir das schon früher sagen – ich glaube nicht, dass er besonders ehrlich ist.«
»Ich behalte ihn im Auge«, erwiderte sie und roch amüsiert.
»Berelain verbringt immer mehr Zeit mit den Weißmänteln. Anscheinend will sie etwas von Damodred. Mich lässt sie jetzt in Ruhe.«
»Tatsächlich?«
»Ja. Und sie hat diese Proklamation veröffentlicht, in der sie die Gerüchte über sie und mich verurteilt. Beim Licht, die Leute scheinen sie wohl zu glauben. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, dass sie es als ein Zeichen der Verzweiflung betrachten!«
Faile roch zufrieden.
Er legte ihr die Hand auf die Schulter. »Ich weiß nicht, was du gemacht hast, aber danke.«
»Kennst du den Unterschied zwischen einem Falken und einem Habicht?«
»Hauptsächlich ist es die Größe. Und die Flügelform. Der Falke sieht eher wie ein Pfeil aus.«
»Der Falke kann besser fliegen«, sagte Faile. »Er tötet mit dem Schnabel, und er kann sehr schnell fliegen. Der Habicht ist langsamer und stärker; er zeichnet sich dadurch aus, dass er am Boden laufende Beute schlägt. Er tötet gern mit den Klauen und greift von oben an.«
»Ja, schon«, sagte Perrin. »Aber heißt das nicht, dass, wenn sie beide einen Hasen in der Tiefe sehen, der Habicht ihn eher fängt?«
»Genau das bedeutet es.« Sie lächelte. »Der Habicht ist besser bei der Hasenjagd. Aber siehst du, der Falke ist besser darin, den Habicht zu jagen. Hast du Elayne einen Boten geschickt?«
Frauen. Er würde sie nie verstehen. Aber zumindest dieses eine Mal schien das auch gut so zu sein. »Habe ich. Hoffentlich können wir uns bald mit ihr treffen.«
»Man redet im Lager bereits darüber, wen du alles mitnimmst.«
»Warum sollte man ausgerechnet darüber reden?«, meinte Perrin. »Natürlich dich. Du weißt am besten, wie man mit Elayne umgehen muss, obwohl es vermutlich nicht schaden könnte, Alliandre auch dabeizuhaben.«
»Und Berelain?«
»Sie kann im Lager bleiben. Hier auf die Dinge aufpassen. Sie war das letzte Mal dabei.«
Faile roch noch zufriedener. »Wir sollten …« Stirnrunzelnd unterbrach sie sich. »Nun, wie es aussieht, ist das letzte Blatt endlich gefallen.«
»Was?«, fragte Perrin und drehte sich um. Sie schaute zu einer Gruppe, die auf sie zukam. Die alte Lini, gefolgt von Morgase und Tallanvor, die einander anschauten wie ein Pärchen, das von seinem ersten gemeinsamen Bel Tine kam. »Ich dachte, sie mag ihn nicht«, sagte er. »Oder falls doch, dass sie ihn auf keinen Fall heiraten wird.«
»Meinungen ändern sich viel schneller als Herzen«, sagte Faile. In ihrem Geruch lag eine Spur Wut, obwohl sie sie unterdrückte. Sie hatte Morgase noch immer nicht ganz verziehen, war aber nicht länger offen feindselig.
»Perrin Aybara«, sagte
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