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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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die Ehre war ihre, denn sie hatten acht seanchanische Soldaten getötet.
    Padra webte ein Wegetor – bei ihr geschah das so schnell, wie sie denken konnte. Sie hielt die Eine Macht ständig umarmt, selbst im Schlaf. Sie hatte nie erlebt, wie es wohl war, diese tröstende rasende Macht nicht im Hinterkopf zu spüren. Andere fürchteten angeblich, von ihr verschlungen zu werden, aber wie konnte das möglich sein? Saidar war ein Teil von ihr, wie ihr Arm oder ihr Bein. Wie konnte man von seinem eigenen Fleisch, Knochen und Blut verschlungen werden?
    Das Tor führte in ein Aiel-Lager in dem Land namens Arad Doman. Das Lager war keine Stadt; Aiel kannten keine Städte. Aber es war ein sehr großes Lager, und es war seit einem Jahrzehnt nicht mehr verlegt worden. Padra ging durch das Gras, und Aiel im Cadin’sor zeigten ihre Ehrerbietung. Padra und ihre Geschwister waren als Kinder des Drachen für die Aiel … etwas Besonderes geworden.
    Keine Lords – dieses Konzept bereitete ihr Übelkeit. Aber sie war mehr als eine gewöhnliche Algai’d’siswai . Die Clanhäuptlinge fragten sie und ihre Geschwister um Rat, und die Weisen Frauen hatten ein besonderes Interesse an ihnen. Sie erlaubten ihr die Macht zu lenken, obwohl sie keine von ihnen war. Sie konnte genauso wenig aufhören die Macht zu lenken, wie sie zu atmen hätte aufhören können.
    Sie entließ ihre Speerschwestern, dann ging sie direkt zu Ronams Zelt. Der Clanhäuptling – der Sohn von Rhuarc – würde ihren Bericht hören wollen. Sie trat ein und sah überrascht, dass Ronam Gesellschaft hatte. Eine Gruppe von Männern saß auf dem Teppich; jeder Einzelne von ihnen war Clanhäuptling. Ihre Geschwister saßen ebenfalls da.
    »Ah, Padra«, sagte Ronam. »Ihr seid zurückgekehrt.«
    »Ich kann ein anderes Mal vorbeikommen, Ronam.«
    »Nein, man wollte Euch bei diesem Treffen dabeihaben. Setzt Euch und teilt meinen Schatten.«
    Padra neigte den Kopf für diese Ehre, die er ihr gewährte. Sie setzte sich zwischen Alarch und Janduin, ihre Brüder. Obwohl die vier Geschwister Vierlinge waren, ähnelten sie einander überhaupt nicht. Alarch kam mehr nach ihrer Feuchtländerseite und hatte dunkles Haar. Janduin war blond und hochgewachsen. Neben ihm saß ihre Schwester Marinna, die von kleiner Statur mit einem runden Gesicht war.
    »Ich sollte wohl berichten«, sagte Padra zu Ronam, »dass die seanchanische Patrouille genau dort war, wo wir vermuteten. Wir griffen sie an.«
    Das rief unbehagliches Gemurmel hervor.
    »Es verstößt nicht gegen den Drachenfrieden, wenn sie Arad Doman betreten«, sagte Tavalad, Clanhäuptling der Goshien Aiel.
    »Und es ist nicht falsch, wenn wir sie töten, falls sie zu nahe kommen, Clanhäuptling«, erwiderte Padra. »Die Aiel sind nicht an den Drachenfrieden gebunden. Falls die Seanchaner das Risiko eingehen wollen, unser Lager auszuspionieren, dann müssen sie eben lernen, dass es ein Risiko ist.«
    Die Bemerkung ließ mehrere der anderen nicken – mehr als sie erwartet hätte. Sie sah Janduin an, und er hob eine Braue. Verstohlen hob sie zwei Finger. Zwei Seanchaner, die ihrem Speer zum Opfer gefallen waren. Sie hätte sie gern gefangen genommen, aber Seanchaner hatten es nicht verdient, Gai’shain zu werden. Davon abgesehen waren es schreckliche Gefangene. Besser, ihnen die Schande zu ersparen und sie sterben zu lassen.
    »Wir sollten sagen, weshalb wir gekommen sind«, sagte Alalved, der Häuptling der Tomanelle Aiel. Padra führte eine schnelle Zählung durch. Alle elf Häuptlinge waren da, jene eingeschlossen, die Blutfehden miteinander führten. So ein Treffen hatte es schon seit Jahren nicht mehr gegeben, nicht seit sich ihr Vater auf die Letzte Schlacht vorbereitet hatte.
    »Und was wollen wir sagen?«, fragte einer der anderen.
    Alalved schüttelte den Kopf. »Die Speere werden unruhig. Die Aiel sind nicht dazu gemacht, in üppigen Ländern fett zu werden und Getreide zu züchten. Wir sind Krieger.«
    »Der Drache bat um Frieden«, sagte Tavalad.
    »Der Drache bat andere um Frieden«, erwiderte Alalved. »Er nahm die Aiel aus.«
    »Das ist wahr«, sagte Darvin, der Häuptling der Reyn.
    »Kehren wir wieder dazu zurück, uns gegenseitig zu überfallen, nachdem wir unsere Blutfehden all die Jahre ausgesetzt haben?«, fragte Ronam leise. Er war ein ausgezeichneter Clanhäuptling, genau wie Rhuarc einer gewesen war. Weise, ohne sich vor einer Schlacht zu fürchten.
    »Wo läge darin der Sinn?«, fragte Shedren, der

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