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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Rückweg zu dem ersten Raum, den mit der Dreieckstür. Sie fanden ihn leer vor. Aus den Ecken stiegen die Dampfsäulen auf, so wie in den anderen beiden Räumen auch.
    »Unmöglich!«, sagte Noal. »Wir sind den Weg genau zurückgegangen! Der Ausgang müsste hier sein.«
    In der Ferne hörte Mat Gelächter, leise, fast nicht wahrnehmbar. Ein zischendes, gefährliches Gelächter. Bösartig.
    Mats Haut wurde eiskalt. »Thom«, sagte er, »hast du je eine Geschichte über Birgitte Silberbogen und ihren Besuch im Turm von Ghenjei gehört?«
    »Birgitte?«, fragte Thom und schaute vom Boden auf, den er gemeinsam mit Noal untersucht hatte. Sie schienen davon überzeugt zu sein, dass das Dreieck durch eine verborgene Falltür in die Tiefe gezogen worden sein musste. »Nein, könnte ich nicht behaupten.«
    »Was ist mit einer Geschichte über eine Frau, die zwei Monate lang in einem Korridorlabyrinth in einer Festung gefangen saß?«
    »Zwei Monate? Nein. Aber da gibt es die Geschichte von Elmiara und den Schattenaugen. Sie wanderte hundert Tage durch ein Labyrinth und suchte nach der berüchtigten Heilquelle von Sund, um das Leben ihres Geliebten zu retten.«
    Das war es vermutlich. Die Geschichte hatte überlebt; sie hatte nur eine andere Form, wie es mit so vielen von ihnen geschah. »Sie fand keinen Weg hinaus, oder?«
    »Nein. Am Ende starb sie, nur zwei Schritte von dem Brunnen entfernt, aber durch eine Wand von ihm getrennt. Sie konnte sein Plätschern hören, es war der letzte Laut, den sie hörte, bevor sie verdurstete.« Unbehaglich blickte er sich um, als wäre er sich unsicher, ob er eine solche Geschichte an diesem Ort erzählen wollte.
    Mat schüttelte besorgt den Kopf. Verflucht, wie er diese Füchse doch hasste. Es musste doch einen Weg geben …
    »Ihr habt die Vereinbarung gebrochen«, sagte eine leise Stimme.
    Mat fuhr herum, und die anderen beiden fluchten, standen auf und legten die Hände auf die Waffen. Im Korridor hinter ihnen stand eine Gestalt. Es war eines der Geschöpfe, an die sich Mat erinnerte, vielleicht sogar dasselbe, das er das letzte Mal getroffen hatte. Kurzes hellrotes Haar spross aus der bleichen Kopfhaut. Eng anliegende Ohren liefen oben in einer angedeuteten Spitze aus. Die Gestalt war groß und sehnig, aber die Schultern waren zu breit für die schmale Taille. Über ihrer Brust kreuzten sich helle Lederstreifen – Mat wollte noch immer nicht darüber nachdenken, woraus sie wohl bestanden –, darunter schloss sich ein langer schwarzer Kilt an.
    Es war das Gesicht, das am eindrucksvollsten war. Große unnatürliche Augen, beinahe farblos mit dem Schatten einer Iris in der Mitte. Ein schmaler Kiefer und eckige Züge. Wie ein Fuchs. Einer der Eelfinn, die Herren dieses Reichs.
    Die Kreatur war gekommen, um mit den Mäusen zu spielen.
    »Bei unserem Weg gilt keine Vereinbarung«, erwiderte Mat und versuchte ganz ruhig zu klingen. »Wir können verdammt noch mal mitbringen, was wir wollen.«
    »Keine Vereinbarung zu haben ist gefährlich«, sagte der Eelfinn mit glatter Stimme. »Für Euch. Glücklicherweise kann ich Euch an den Ort bringen, an den Ihr wollt.«
    »Nun, dann tut das.«
    »Lasst Euer Eisen zurück«, sagte der Eelfinn. »Eure Musikinstrumente. Euer Feuer.«
    »Niemals«, sagte Mat.
    Der Eelfinn blinzelte. Langsam, überlegt. Mit leisen Schritten trat er näher. Mat hob seinen Ashandarei , aber der Eelfinn machte keine bedrohlichen Bewegungen. Er glitt um die drei Männer herum und sprach leise.
    »Nun hört aber auf. Können wir nicht mit Höflichkeit sprechen? Ihr seid als Suchende in unser Reich gekommen. Wir haben die Macht, Euch zu geben, was Ihr wünscht, was Ihr braucht . Warum nicht guten Glauben zeigen? Lasst Eure Werkzeuge zum Feuermachen zurück. Nur die, und ich verspreche Euch, eine Weile zu führen.«
    Seine Stimme war hypnotisch, beruhigend. Was er sagte, machte Sinn. Wozu brauchten sie Feuer? Der Nebel sorgte für genug Helligkeit. Er …
    »Thom«, sagte Mat. »Musik.«
    »Was?«, sagte Thom, der leicht zitterte.
    »Spiel was. Egal was.«
    Thom holte seine Flöte heraus, und der Eelfinn kniff die Augen zusammen. Thom fing an zu spielen. Es war ein bekanntes Lied. »Der Wind, der die Weiden schaukelt«. Mat hatte den Eelfinn beruhigen wollen, ihn vielleicht aus dem Gleichgewicht bringen. Aber die vertraute Melodie half, den Nebel aus seinem Verstand zu verscheuchen.
    »Das ist unnötig«, sagte der Eelfinn und starrte Thom böse an.
    »Doch, ist es«,

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