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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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können, aber da war er.
    Thom stieß einen Freudenschrei aus. »Mat, du holzköpfiger Hirte! Dafür lass ich dich mit meiner Laute spielen!«
    »Ich will nicht mit deiner verdammten Laute spielen«, rief Mat mit einem Blick über die Schulter. »Aber du kannst mir einen Becher oder zwei spendieren, wenn wir hier raus sind.«
    Aus dem dunklen Raum ertönten Schreie und Kreischen. Ein Trick war nun verbraucht; jetzt würden sie mit Nachtblumen rechnen. Birgitte, dachte er. Vermutlich bist du mehrmals an dem Korridor vorbeigegangen, den du gebraucht hättest, ohne zu wissen, dass er nur wenige Schritte entfernt war.
    Wähle niemals die Karte aus, die ein anderer Mann will, dass du sie auswählst. Das hätte er wissen müssen. Es war eines der ältesten Betrugsmanöver der Schöpfung. Sie eilten weiter, passierten fünfeckige Türen, die in große, sternförmige Höhlen führten. Thom und Noal warfen Blicke hinein, aber er ging weiter. Einfach geradeaus. Das war der Weg, auf den ihn sein Glück geschickt hatte.
    Etwas war anders als bei seinem früheren Besuch. Auf dem Boden lag kein Staub, in dem sich Fußabdrücke abzeichneten. Hatten sie gewusst, dass er kam, und den Staub benutzt, um ihn zu verwirren? Oder hatten sie den Ort dieses Mal gesäubert, weil sie wussten, dass Besucher kamen? Wer vermochte das in so einem Reich schon zu sagen?
    Damals war es ein langer Weg gewesen. Oder ein kurzer? Hier verschwamm die Zeit. Scheinbar lief man viele Stunden lang, aber es fühlte sich auch so an, als wären es nur Momente gewesen.
    Und dann war plötzlich ein Durchgang vor ihnen, erschien so schnell wie eine zubeißende Natter. Einen Augenblick zuvor war er noch nicht da gewesen. Der Rand der Öffnung bestand aus aufwendig geschnitztem Holz, ein unmögliches Muster aus Schlingpflanzen, die sich zu durchdringen schienen und keinen Sinn ergaben.
    Alle drei blieben ruckartig stehen. »Spiegel«, sagte Noal. »Das habe ich schon einmal gesehen. So machen sie das, verschleiern Dinge mit Spiegeln.« Er klang verunsichert. Wie versteckte man Spiegel in einem verdammt geraden Tunnel?
    Sie waren am richtigen Ort; Mat konnte es förmlich riechen. Hier war der Gestank der Eelfinn am stärksten. Er reckte das Kinn vor und trat über die Schwelle.
    Der dahinterliegende Raum war genau, wie er ihn in Erinnerung hatte. Es gab keine Säulen, allerdings war der Raum deutlich sternförmig. Acht Spitzen und nur der eine Durchgang. Die glühenden gelben Streifen liefen in den spitzen Enden des Raums nach oben, und in jeder Spitze stand ein schwarzes und unheilvolles Podest.
    Es war genau das Gleiche. Bis auf die schwebende Frau in der Mitte.
    Sie war nur mit einem feinen weißen Nebel bekleidet, der sie leuchtend und in ständiger Bewegung einhüllte, die Einzelheiten ihres Körpers verschleierte, aber nicht verbarg. Ihre Augen waren geschlossen, und das dunkle Haar, das noch immer gelockt, wenn auch nicht zu diesen perfekten Locken frisiert war, bewegte sich, als würde von unten ein Wind wehen. Ihre Hände lagen auf ihrem Bauch, an ihrem linken Handgelenk gab es einen seltsamen Armreif, dessen Material wie uraltes Elfenbein erschien.
    Moiraine.
    Mat verspürte einen wahren Gefühlssturm. Sorge, Frustration, Ehrfurcht. Sie war diejenige, die das alles erst in Gang gebracht hatte. Manchmal hatte er sie gehasst. Außerdem schuldete er ihr sein Leben. Sie war die Erste gewesen, die sich überall eingemischt und ihn erst in diese und dann jene Richtung gezerrt hatte. Aber im Rückblick gesehen war sie auch von allen, die ihn benutzt hatten, die Ehrlichste gewesen. Unnachgiebig, ungerührt. Und selbstlos.
    Sie hatte alles getan, um drei dumme Jungen zu beschützen, von denen keiner auch nur die geringste Ahnung hatte, was die Welt ihnen abverlangen würde. Sie hatte sich dazu entschlossen, sie in Sicherheit zu bringen. Ihnen vielleicht etwas beizubringen, ob sie es wollten oder nicht.
    Weil sie es brauchten .
    Beim Licht, ihre Motive erschienen ihm jetzt so klar. Das machte ihn nicht weniger wütend auf sie, aber es machte ihn auch dankbar. Verflucht sollte sie sein, was für ein verwirrendes Gefühlschaos! Diese verdammten Füchse – wie konnten sie es wagen, sie auf diese Weise festzuhalten! Lebte sie überhaupt noch?
    Thom und Noal starten sie an – Noal ernst, Thom ungläubig. Also trat Mat vor, um Moiraine dort wegzuziehen. Aber in dem Augenblick, in dem seine Hände mit dem Nebel in Berührung kamen, schoss ein greller Schmerz durch ihn

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