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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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den er schon seit Monaten ankündigte, war endlich eingetroffen. Gewaltige Windstöße rasten in unnatürlichen Mustern erst in die eine und dann in die andere Richtung. Perrin schloss den Umhang, dann verstärkte er ihn mit einem Gedanken und stellte sich einfach vor, die Schnüre, die ihn zusammenhielten, seien widerstandsfähiger.
    Vor ihm und Gaul erstreckte sich eine kleine Blase der Ruhe, die den schlimmsten Wind fernhielt. Das hatte sich als einfacher erwiesen als gedacht, als hätte er nach einem schweren Stück Eiche gegriffen und es so leicht wie Kiefer vorgefunden.
    Die Landschaft erschien weniger real als sonst. Der tosende Strom glättete die Hügel, es war, als könnte man der Erosion mit bloßem Auge zuschauen. An anderen Stellen schwoll das Land an und bildete Felsformationen und neue Hügel. Erdklumpen flogen in die Luft und zerplatzten dort. Das Land selbst brach auseinander.
    Perrin ergriff Gauls Schulter und versetzte sie beide an einen anderen Ort. Ihm war der Verdacht gekommen, dass sie einfach zu nahe bei Rand waren. Als sie dann auf der vertrauten Ebene im Süden erschienen – der Ort, an dem er mit Springer gejagt hatte –, erwies sich der Sturm in der Tat als weniger gewalttätig.
    Sie verstauten ihre schweren Bündel mit dem Wasser und dem Proviant in einem dichten Gebüsch. Perrin wusste nicht, ob sie von dem Essen und Wasser, das im Traum zu finden war, existieren konnten, und er wollte es auch nicht herausfinden. Ihre Vorräte sollten für ungefähr eine Woche reichen, und solange ein Wegetor als Ausgang auf sie wartete, bereitete ihm das Risiko, das er hier einging, keine großen Sorgen.
    Hier im Süden zeigte die Landschaft nicht solche Auflösungserscheinungen wie in unmittelbarer Nähe zum Shayol Ghul. Aber wenn er eine Stelle lange genug beobachtete, konnte er verfolgen, wie Teile von … nun eigentlich von allem dem Wind zum Opfer fielen. Abgestorbene Weizenhalme, Teile von Baumstümpfen und Felssplitter – das alles wurde unaufhörlich in die unersättlichen schwarzen Wolken gezogen. Wenn er wieder hinschaute, waren Dinge, die eben noch zerrissen worden waren, oft wieder unversehrt, wie es eben die Art des Wolfstraums war. Er verstand. Genau wie die wache Welt wurde auch dieser Ort langsam aufgefressen. Hier war das nur leichter zu sehen.
    Der Wind peitschte auf sie ein, war aber nicht so stark, dass er ihn fernhalten musste. Es fühlte sich an wie zu Beginn eines Sturms, direkt bevor Regen und Blitze kamen. Der Bote der kommenden Zerstörung.
    Gaul hatte sich die Shoufa vor das Gesicht gezogen und blickte sich misstrauisch um. Seine Kleidung hatte sich verändert und stimmte nun genau mit der Farbe des Grases überein.
    »Du musst hier sehr vorsichtig sein«, sagte Perrin. »Harmlose Gedanken können zur Realität werden.«
    Gaul nickte, dann nahm er zögernd den Schleier wieder ab. »Ich höre zu und tue, was befohlen wird.«
    Es war ermutigend, dass die Kleidung des Aiel sich nicht sehr veränderte, als sie über das Feld gingen. »Versuch einfach, deinen Verstand klar zu halten«, sagte Perrin. »Nicht so viel denken. Einfach nach dem Instinkt handeln und meinem Beispiel folgen.«
    »Ich werde wie ein Gara jagen«, erwiderte Gaul und nickte. »Mein Speer ist dein, Perrin Aybara.«
    Perrin ging weiter und sorgte sich, dass sich Gaul aus Versehen an einen anderen Ort versetzte , indem er einfach nur daran dachte. Aber bis jetzt hatte der Mann kaum irgendwelche Nebenwirkungen des Wolfstraums gezeigt. Wenn er überrascht wurde, veränderte sich seine Kleidung etwas, sein Schleier hing plötzlich an Ort und Stelle, ohne dass er danach gegriffen hatte, aber das schien es auch eigentlich schon zu sein.
    »Also gut«, sagte Perrin. »Ich bringe uns zur Schwarzen Burg. Wir jagen ein gefährliches Wild, einen Mann namens Schlächter. Erinnerst du dich noch an Lord Luc?«
    »Der Lopinginny ?«
    Perrin runzelte die Stirn.
    »Das ist ein Vogel«, erklärte Gaul. »Aus dem Dreifachen Land. Diesen Mann habe ich nicht oft zu Gesicht bekommen, aber er erschien wie eines dieser Großmäuler, die tief im Inneren feige sind.«
    »Nun, das war nur gespielt«, sagte Perrin. »Außerdem ist er im Traum eine ganz andere Person – hier ist er ein Raubtier namens Schlächter, das Wölfe und Menschen jagt. Er ist sehr mächtig. Wenn er dich töten will, erscheint er im Zeitraum eines Wimpernschlages in deinem Rücken und stellt sich vor, du wärst von Schlingpflanzen eingehüllt und könntest

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