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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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dich nicht bewegen. Und du stündest gefangen da, während er dir die Kehle durchschneidet.«
    Gaul lachte.
    »Das ist witzig?«, fragte Perrin.
    »Du tust, als wäre das neu«, erklärte Gaul. »Dabei bin ich im ersten Traum überall ständig von Frauen und Männern umgeben, die mich mit einem Gedanken mit Luft fesseln und zu jedem beliebigen Zeitpunkt töten könnten. Ich bin daran gewöhnt, in der Gesellschaft einiger Leute hilflos zu sein. So ist die Welt nun einmal, Perrin Aybara.«
    »Trotzdem«, sagte Perrin streng, »wenn wir den Schlächter finden – er hat ein kantiges Gesicht mit Augen, die halb tot zu sein scheinen, und kleidet sich immer in schwarzes Leder –, will ich, dass du dich von ihm fernhältst. Ich kämpfe gegen ihn.«
    »Aber …«
    »Du hast gesagt, du gehorchst mir, Gaul«, beharrte Perrin. »Das ist wichtig! Er hat Springer getötet; ich will nicht, dass er auch noch dich tötet. Du kämpfst nicht gegen den Schlächter.«
    »Also gut. Ich schwöre es. Ich tanze mit diesem Mann nicht den Tanz der Speere, es sei denn, du befiehlst es.«
    Perrin seufzte und stellte sich vor, wie Gaul mit den Speeren im Köcher einfach nur dastand und sich wegen seines Eides von dem Schlächter töten ließ. Licht, Aiel konnten ja so schwierig sein. »Du kannst gegen ihn kämpfen, wenn er dich angreift«, sagte er, »aber nur, um die Flucht zu ergreifen. Jage ihn nicht, und wenn ich gegen ihn kämpfe, bleib aus dem Weg. Verstanden?«
    Gaul nickte. Perrin legte ihm die Hand auf die Schulter, dann versetzte er sie in Richtung Schwarze Burg. Er selbst war noch nie dort gewesen, also musste er sie erst finden. Der erste Ortswechsel brachte sie in eine Gegend von Andor, in der grasige Hügel im stürmischen Wind zu tanzen schienen. Perrin hätte es vorgezogen, mit großen Schritten einfach von Hügel zu Hügel zu springen, aber er hielt Gaul noch nicht dafür geeignet. Stattdessen versetzte er sie immer wieder.
    Nach vier oder fünf Versuchen brachte er sie zu einem Ort, wo sich in der Ferne eine durchsichtige, leicht purpurn schimmernde Kuppel erhob.
    »Was ist das?«, fragte Gaul.
    »Unser Ziel! Das ist das Ding, das Grady und Neald daran hindert, Wegetore zur Schwarzen Burg zu weben.«
    »So wie es uns in Ghealdan ergangen ist.«
    »Genau.« Diese Kuppel wühlte lebhafte Erinnerungen an sterbende Wölfe auf. Perrin unterdrückte sie. An diesem Ort konnten solche Erinnerungen zu unberechenbaren Gedanken führen. Tief in seinem Inneren gestattete er sich einen brennenden Zorn, der wie die Wärme seines Hammers war, aber das war auch schon alles.
    »Gehen wir«, sagte er und versetzte sie direkt vor die Kuppel. Sie schien aus Glas zu bestehen. »Zieh mich dort weg, sollte ich zusammenbrechen«, bat er Gaul und trat in die Barriere hinein.
    Als wäre er gegen etwas unglaublich Kaltes gestoßen. Es raubte ihm alle Kräfte. Er stolperte, konzentrierte sich aber weiter auf sein Ziel. Der Schlächter. Der Wolfsmörder. Springers Mörder.
    Perrin richtete sich auf, als seine Kräfte zurückkehrten. Das war leichter als beim letzten Mal gewesen; sich im Fleisch im Wolfstraum aufzuhalten machte ihn tatsächlich stärker. Er brauchte sich keine Sorgen darüber zu machen, sich zu intensiv in den Traum zu ziehen, was zum Tod seines Körpers in der realen Welt geführt hätte.
    Langsam wie durch Wasser bewegte er sich durch die Barriere und erreichte die andere Seite. Hinter ihm streckte Gaul mit neugieriger Miene den Zeigefinger aus und berührte die Kuppelwand.
    Augenblicklich sackte er schlaff wie eine Puppe zu Boden. Speere und Pfeile fielen aus ihren Köchern, und er lag völlig reglos da; nicht einmal seine Brust hob und senkte sich. Perrin griff – wenn auch gegen einen Widerstand – durch die Barriere und nahm Gauls Fußknöchel, um ihn auf die andere Seite zu ziehen.
    Dort keuchte Gaul sofort auf und rollte sich stöhnend auf die Seite. Er setzte sich auf und hielt sich den Kopf. Stillschweigend holte Perrin ihm seine Speere und Pfeile.
    »Das wird eine gute Erfahrung werden, um an unserem Ji zu arbeiten«, meinte der Aiel. Er stand auf und rieb sich den Arm, mit dem er zuerst auf dem Boden aufgeprallt war. »Die Weisen Frauen bezeichnen die Art und Weise, auf die wir an diesen Ort gelangt sind, als böse? Ich glaube, es würde ihnen gefallen, Männer herzubringen, um ihnen hier Manieren beizubringen.«
    Perrin musterte ihn mit zusammengekniffenen Augen. Ihm war nicht bewusst gewesen, dass der Mann sein

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