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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Angriffen der Aes Sedai vorbeikamen. Eigentlich zog er es vor, das Schwert mit beiden Händen zu führen, aber gegen die Bestien brauchte er diesen Schild. Manche Männer hielten ihn für einen Narren, weil er überhaupt ein Schwert benutzte. Sie bevorzugten Piken oder Hellebarden, solange die Waffen die Tiermenschen nur auf Abstand hielten.
    Aber mit einer Pike konnte man kein Duell ausfechten. Als Pikenmann war man bloß ein Ziegel in einer großen Mauer. Man war weniger ein Soldat als vielmehr ein Hindernis. Eine Hellebarde war besser – sie hatte wenigstens eine Klinge, mit der man umgehen können musste –, aber nichts ließ sich mit einem Schwert vergleichen. Wenn Gawyn mit einer Klinge kämpfte, dann kontrollierte er den Kampf.
    Schnaubend kam ein Trolloc auf ihn zu, dessen Antlitz eine Mischung aus Mensch und Widder darstellte. Der hier war etwas menschlicher als üblich, einschließlich eines widerwärtig menschlichen Mundes mit blutverschmierten Zähnen. Das Ding hielt einen Streitkolben mit der Flamme von Tar Valon auf dem Schaft. Von einem gefallenen Angehörigen der Burgwache erbeutet. Obwohl die Waffe für zwei Hände gedacht war, hielt die Kreatur sie mühelos in einer.
    Gawyn wich zur Seite aus, dann riss er den Schild in die Richtung des zu erwartenden Schlages. Der Schild schüttelte sich unter mehreren Treffern. Eins, zwei, drei. Die übliche berserkerhafte Trolloc-Technik – schnell und hart zuschlagen und davon ausgehen, dass der Gegner dem nichts entgegenzusetzen hatte.
    Auf viele traf das auch zu. Sie stolperten, oder der Ansturm betäubte ihren Arm. Darin lag der Wert von Pikenmauern oder Hellebardenformationen. Bryne benutzte beides, sowie eine neue improvisierte Linie, die sich zur Hälfte aus Speeren und Hellebarden zusammensetzte. Gawyn hatte davon in Geschichtsbüchern gelesen. Brynes Heer kappte auf diese Weise die Kniesehnen der Tiermenschen. Die Pikenreihen hielten sie auf Abstand, dann stießen die Hellebarden an ihnen vorbei und schlitzten die Beine auf.
    Gawyn duckte sich zur Seite und überraschte damit Trolloc. Das Ungeheuer drehte sich viel zu langsam, als der Behüter ihm mit ›Wirbelwind in den Bergen‹ die Hand abhackte. Noch während es schrie, fuhr Gawyn herum und rammte sein Schwert in den Leib eines weiteren Trollocs, der an den Aes Sedai vorbeigekommen war.
    Er riss die Klinge aus dem Leib und schlug sie dem ersten Tiermenschen in den Hals. Der tote Trolloc rutschte von der Waffe. Das war der vierte, den Gawyn heute getötet hatte. Sorgfältig wischte er das Schwert mit dem blutigen Tuch sauber, das er an den Gürtel gebunden trug.
    Er sah nach Egwene. Vom Sattel aus riss sie scharenweise Trollocs mit der Einen Macht in Stücke. Die Aes Sedai kämpften nach einem Rotationssystem, bei dem zu jeder Zeit ungefähr fünfzig von ihnen im Feld waren. Der Einsatz von so wenigen von ihnen erforderte von den Soldaten, den größten Teil des Kampfes zu schultern, aber die Schwestern kamen zumindest immer ausgeruht auf das Schlachtfeld. Ihre Aufgabe bestand darin, Gruppen der Kreaturen auseinanderzureißen, die Linien zu zerstören und die Soldaten die versprengten Überreste erledigen zu lassen.
    Da die Aes Sedai die Tiermenschen daran hinderten, in soliden Schlachtfeldformationen Aufstellung zu nehmen, war der Kampf zwar aufreibend, aber erfolgreich. Seitdem sie die Hügel hinter sich gelassen hatten, waren sie nicht ein einziges Mal zum Rückzug gezwungen gewesen und hatten den Vorstoß des Schattengezüchts eine ganze Woche lang aufgehalten.
    Silviana saß neben Egwene auf einem Wallach und gab sich alle Mühe, den Feind daran zu hindern, zu nahe an sie heranzukommen. Das Gelände vor ihnen war völlig zerstört. Silvianas Angriffe hatten es auseinandergerissen und überall grabenähnliche Vertiefungen hinterlassen. Trotzdem kroch gelegentlich eine Bestie durch den Schlamm und stürzte sich auf Gawyn.
    Der Behüter erspähte einen Schatten im vordersten Graben und setzte sich in Bewegung. Dort kauerte ein wolfszügiger Trolloc. Er knurrte ihn an und hangelte sich nach oben.
    ›Wasser fließt bergab‹.
    Die Bestie fiel zurück in den Graben, und Gawyn wischte die Klinge an dem blutigen Lumpen ab. Fünf. Nicht übel für eine seiner zweistündigen Schichten. Die Aes Sedai konnten die Trollocs oft in Schach halten, und dann wartete er bloß die ganze Zeit an Egwenes Seite. Natürlich wurde sie heute von Silviana begleitet – sie kamen immer paarweise an die Front –,

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