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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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und es hätte Gawyn nicht überrascht, wenn die Bewahrerin der Chroniken gelegentlich einen oder zwei durchließ, damit er etwas zu tun hatte.
    Eine Reihe Explosionen in der Nähe ließ ihn innehalten, und er warf einen Blick über die Schulter. Ihre Ablösung war eingetroffen. Gawyn salutierte Sleete mit dem Schwert, als der Mann zusammen mit Piava Sedais Behüter seine Position einnahm, um die Gegend zu überwachen.
    Dann gesellte er sich zu Egwene und Silviana, die das Schlachtfeld verließen. Er konnte Egwenes wachsende Erschöpfung fühlen. Sie trieb sich viel zu sehr an und bestand darauf, viel zu viele Schichten zu übernehmen.
    Auf dem niedergetrampelten Gras passierten sie eine Gruppe der Gefährten aus Illian, die sich in den Kampf warfen. Gawyn fehlte der nötige Überblick über das Schlachtfeldgeschehen, um zu wissen, wo genau diese Abteilung gebraucht wurde. Mit einem Hauch von Neid blickte er ihnen nach.
    Egwene brauchte ihn, das wusste er. Jetzt sogar noch mehr als je zuvor. In der Nacht schlichen sich Blasse in das Lager, um Aes Sedai mit in Thakan’dar geschmiedeten Klingen zu töten. Er bewachte Egwene persönlich, wenn sie schlief, und verließ sich darauf, dass sie ihm die Müdigkeit nahm, wenn sie ihn überwältigte. Er schlief dann, wenn sie sich mit dem Saal der Burg besprach.
    Jede Nacht schlief sie in einem anderen Zelt; darauf hatte er bestanden. Gelegentlich überzeugte er sie davon, nach Mayene zu Reisen und im Palast in einem richtigen Bett zu schlafen. Das hatte sie schon seit mehreren Tagen nicht mehr getan. Sein Argument, dass sie die Gelben und ihre Heilarbeit überprüfen musste, trug immer weniger Gewicht. Rosil Sedai hatte die Dinge dort fest im Griff.
    Sie näherten sich dem Lager. Einige Soldaten verneigten sich, größtenteils diejenigen, die zurzeit dienstfrei hatten, während andere zum Schlachtfeld eilten. Gawyn musterte ein paar von ihnen. Zu jung, zu frisch.
    Andere waren Drachenverschworene, und wer vermochte schon zu sagen, was von denen zu halten war? Unter den Drachenverschworenen befanden sich auch Aiel, was ihm folgerichtig erschien, waren seiner Meinung nach doch alle Aiel im Grunde Drachenverschworene. Allerdings befanden sich in den Rängen der Drachenverschworenen auch Aes Sedai. Er hielt nicht viel von ihrer Entscheidung.
    Kopfschüttelnd ging er weiter. Das Lager war gewaltig, obwohl es kein Mitglied des Trosses enthielt. Wagen brachten täglich Nahrungsmittel durch Wegetore – einige davon wurden sogar von diesen unzuverlässigen Metallmaschinen aus Cairhien gezogen. Bei der Rückreise nahmen die Wagen Kleidung zum Flicken, reparaturbedürftige Waffen und Stiefel mit.
    Das machte dies zu einem sehr effizienten Lager; allerdings war es nicht besonders bevölkert, da so gut wie jeder viele Stunden auf dem Schlachtfeld kämpfte. Jeder außer Gawyn.
    Er wusste, dass er gebraucht wurde und dass seine Arbeit wichtig war, trotzdem konnte er das Gefühl nicht unterdrücken, dass seine Talente hier verschwendet wurden. Er war einer der besten Schwertkämpfer des ganzen Heeres, und er stand jeden Tag zwei Stunden lang auf dem Schlachtfeld und tötete bloß ein paar Trollocs, die dumm genug waren, zwei Aes Sedai angreifen zu wollen. Im Grunde kämpfte er nicht gegen sie, sondern erlöste sie bloß von ihrem Elend.
    Egwene verabschiedete sich mit einem Nicken von Silviana, dann lenkte sie ihr Pferd zum Befehlszelt.
    »Egwene …«, sagte er.
    »Ich will nur nach dem Rechten sehen«, erwiderte sie ruhig. »Elayne sollte neue Befehle übermittelt haben.«
    »Du brauchst Schlaf.«
    »Anscheinend ist das im Moment alles, was ich brauche. Schlaf.«
    »Wenn du auf dem Schlachtfeld kämpfst, ersetzt du leicht tausend Soldaten«, sagte Gawyn. »Wären jeden Tag zweiundzwanzig Stunden Schlaf erforderlich, um dich in Form zu halten, damit du die Männer zwei Stunden lang beschützen kannst, dann würde ich vorschlagen, dass du das tust. Glücklicherweise ist das nicht nötig – es ist aber auch nicht nötig, dass du dich so verbissen antreibst, wie du das tust.«
    Der Bund verriet ihm ihren Ärger, aber sie unterdrückte ihn. »Natürlich hast du recht.« Sie warf ihm einen Blick zu. »Und du brauchst gar nicht überrascht zu sein, dass ich das laut zugebe.«
    »Ich bin nicht überrascht.«
    »Ich bekomme deine Gefühle mit, Gawyn.«
    »Da ging es um etwas ganz anderes. Mir fiel nur gerade etwas ein, das Sleete vor ein paar Tagen sagte, einen Scherz, den ich eben erst

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