Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Die Oberfläche sieht ganz still aus, weil nichts gegen sie ankämpft. Das will auch niemand. Die Fische schwimmen darunter, und Männer halten sich von ihr fern, einmal abgesehen von den Narren, die glauben, sich selbst beweisen zu müssen.
    Elayne stieg hinunter zum steinigen Ufer und ging auf Bashere zu. Ihre Leibwache blieb zurück – Birgitte war nicht bei ihnen. Sie kümmerte sich um die Kompanien der Bogenschützen, die einige Meilen flussabwärts fleißig damit beschäftigt waren, auf die Trollocs zu schießen, die zur Flussüberquerung ihre Flöße bauten. Birgittes Bogenschützen und Talmanes’ Drachen setzten den Trollocs heftig zu, trotzdem war es nur eine Frage der Zeit, bevor das riesige Feindesheer über den Alguenya strömen würde.
    In der Woche zuvor hatte Elayne ihre Streitkräfte aus Andor zurückgezogen, und sie und Bashere waren mit ihren Fortschritten durchaus zufrieden gewesen. Bis sie die Falle entdeckt hatten.
    »Er ist erstaunlich, nicht wahr?«, fragte sie und trat an Basheres Seite, der am Flussufer stand.
    Der General sah sie an, dann nickte er. »Zu Hause haben wir nichts, das vergleichbar wäre.«
    »Und der Arinelle?«
    »Der wird nicht so groß, bevor er Saldaea verlassen hat«, sagte er gedankenverloren. »Das hier ist schon beinahe wie ein Ozean, der ein Ufer vom anderen trennt. Die Vorstellung, wie er auf die Aiel gewirkt haben muss, als sie das Rückgrat der Welt zum ersten Mal überquerten, lässt mich lächeln.«
    Eine Weile schwiegen sie.
    »Wie schlimm ist es?«, fragte Elayne schließlich.
    »Schlimm«, erwiderte Bashere. »Ich hätte es erkennen müssen, soll man mich doch zu Asche verbrennen. Ich hätte es sehen müssen.«
    »Ihr könnt nicht alles vorausplanen.«
    »Entschuldigt, aber das ist genau das, was ich tun soll.«
    Der Marsch vom Braemwald nach Osten war völlig nach Plan gelaufen. Nachdem sie die Brücken über den Erinin und den Alguenya verbrannt hatten, hatten sie viele Trollocs bei dem Versuch, ihnen zu folgen, getötet. Elayne befand sich nun auf der Straße, die flussaufwärts nach Cairhien führte. Bashere hatte ihre letzte Konfrontation mit den Tiermenschen in den Hügeln an der Straße achtzig Meilen südlich von Cairhien geplant.
    Der Schatten hatte sie ausmanövriert. Späher hatten eine zweite Trolloc-Armee direkt nördlich von ihrer derzeitigen Position entdeckt, die nach Osten marschierte und auf die Stadt zuhielt. Um ihre Heere aufzustocken, hatte Elayne dort die Verteidiger abgezogen. Jetzt war Cairhien nur noch mit Flüchtlingen gefüllt – und war genauso überbevölkert, wie es Caemlyn gewesen war.
    »Wie haben sie es bloß gemacht?«, fragte sie. »Diese Trollocs können unmöglich vom Tarwin-Pass heruntergekommen sein.«
    »Dafür war nicht genug Zeit«, stimmte Bashere ihr zu.
    »Ein weiteres Tor der Kurzen Wege?«
    »Vielleicht. Vielleicht auch nicht.«
    »Aber wie dann?«, fragte sie. »Wo kommt diese Armee her?« Die Kreaturen waren fast schon nahe genug heran, um an die Stadttore zu klopfen. Beim Licht!
    »Ich habe den Fehler begangen, wie ein Mensch zu denken«, sagte Bashere. »Ich habe ihre Marschgeschwindigkeit mit einbezogen, aber nicht daran gedacht, wie sehr die Myrddraal sie antreiben können. Ein dummer Fehler. Die Armee in den Wäldern muss sich geteilt haben, und die eine Hälfte hat dann die nordöstliche Route durch den Wald nach Cairhien genommen. Das ist die einzige Erklärung, die ich habe.«
    »Wir sind so schnell marschiert, wie wir konnten«, meinte Elayne. »Wie können sie uns überholt haben?« Ihre Heere hatten Wegetore. Sie konnte nicht alles mit ihnen transportieren; um sie lange genug offen zu halten, standen ihr nicht ausreichend Machtlenker zur Verfügung. Aber sie konnte die Nachschubtransporte, die Verletzten und den Rest des Trosses durch sie befördern. Somit hatten alle die Geschwindigkeit gut ausgebildeter Soldaten.
    »Wir sind so schnell marschiert, wie wir daskonnten«, erwiderte Bashere. »Ein menschlicher Befehlshaber hätte seine Streitkräfte niemals zu einem so schrecklichen Marsch gezwungen. Sie müssen durch ein furchtbares Terrain gekommen sein – Flüsse, Wälder, Moore. Licht! So ein Marsch muss sie Tausende gekostet haben, die an Erschöpfung verendet sind. Die Blassen haben es riskiert, und jetzt haben sie uns in der Zange. Die Stadt könnte ebenfalls vernichtet werden.«
    Elayne schwieg. »Ich lasse das nicht zu«, sagte sie schließlich. »Nicht noch einmal. Nicht, wenn wir es

Weitere Kostenlose Bücher