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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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fand einen Brief von ihm auf meinem Zeltboden. Er schrieb, er wollte mich sehen, aber nicht als Drache und Amyrlin. Sondern als alte Freunde.«
    »Sagt ihm, er darf nicht herumtrödeln«, sagte Bair. »Aber es gibt etwas, worüber wir mit Euch sprechen müssen.«
    »Was denn?«
    »Habt Ihr so etwas schon einmal gesehen?«, sagte Melaine und konzentrierte sich. Plötzlich breiteten sich Risse im Boden aus. Die Weise Frau zwang der Welt der Träume ihren Willen auf und erschuf etwas, das sich Egwene ansehen sollte.
    Zuerst war sie verwirrt. Spalten im Fels? Natürlich hatte sie schon Spalten in Felsen gesehen. Und da das Land in letzter Zeit so oft von Erdbeben erschüttert wurde, gab es sie vermutlich immer häufiger.
    Aber diesen Spalten haftete etwas Unverwechselbares an. Egwene beugte sich vor und erkannte, dass sie anscheinend ins Nichts führten. In eine tiefe Finsternis. Völlig unnatürlich.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Unsere Leute berichten davon«, sagte Amys leise. »Jene, die in Andor und bei Rand al’Thor sind. Sie erscheinen wie Brüche im Muster selbst. Ein paar Augenblicke bleiben sie so dunkel, dann verblassen sie, und zurück bleiben nur ganz normale Felsspalten.«
    »Das ist ein sehr gefährliches Zeichen«, sagte Bair. »Wir haben eine von uns in die Grenzlande geschickt, wo Lan Mandragoran kämpft. Anscheinend kommen diese Risse dort am häufigsten vor.«
    »Sie erscheinen öfter, wenn Schattenlords kämpfen«, sagte Amys. »Wenn sie das als Baalsfeuer bekannte Gewebe benutzen.«
    Egwene starrte in die Finsternis und fröstelte. »Baalsfeuer schwächt das Muster. Im Krieg der Macht scheuten schließlich selbst die Verlorenen seinen Einsatz, um nicht die Welt selbst aufzulösen.«
    »Wir müssen alle unsere Verbündeten darüber unterrichten«, sagte Amys. »wir dürfen dieses Gewebe nicht einsetzen.«
    »Es ist den Aes Sedai sowieso verboten«, erwiderte Egwene. »Aber ich werde allgemein bekannt machen, dass niemand auch nur daran denken soll, dieses Gebot zu brechen.«
    »Das ist weise«, sagte Melaine. »Für Leute mit so vielen Regeln sind die Aes Sedai meiner Ansicht nach ausgesprochen geschickt darin, sie zu ignorieren, wenn es die Situation erlaubt.«
    »Wir vertrauen unseren Frauen«, sagte Egwene. »Die Eide führen sie; davon abgesehen muss sie ihre eigene Weisheit leiten. Wäre Moiraine nicht bereit gewesen, diese Regel zu brechen, wäre Perrin tot – und Mat auch, hätte Rand diese Regel nicht ignoriert. Aber ich spreche mit den Frauen.«
    Baalsfeuer beunruhigte sie. Nicht, weil es existierte oder was es anrichtete. Es war einzigartig gefährlich. Und doch, was hatte Perrin noch einmal zu ihr im Traum gesagt? Es ist doch bloß ein Gewebe …
    Es erschien ungerecht, dass der Schatten den Zugang zu einer solchen Waffe haben sollte, die das Muster auflösen konnte. Wie sollten sie das bekämpfen, wie konnten sie die Wirkung umkehren?
    »Das ist nicht der einzige Grund, weshalb wir nach Euch geschickt haben, Egwene al’Vere«, sagte Melaine. »Sind Euch die Veränderungen in der Welt der Träume aufgefallen?«
    Egwene nickte. »Der Sturm wird hier immer schlimmer.«
    »In der Zukunft werden wir hier nur noch selten zu Besuch kommen«, verkündete Amys. »Wir haben diese Entscheidung getroffen. Und auch wenn wir uns beklagen, der Car’a’carn bereitet seine Heere für den Abmarsch vor. Nicht mehr lange, und wir marschieren zusammen mit ihm zur Festung des Schattens.«
    Egwene nickte langsam. »Also war es das.«
    »Ich bin stolz auf Euch, Mädchen«, sagte Amys. Amys, die immer so hart wie ein Stein war, schien gleich in Tränen auszubrechen. Die Frauen standen auf, und Egwene umarmte sie nacheinander.
    »Das Licht beschütze Euch, Amys, Melaine, Bair«, sagte sie. »Gebt den anderen meine Liebe.«
    »Das wird geschehen, Egwene al’Vere«, sagte Bair. »Möget Ihr Wasser und Schatten finden, jetzt und für alle Ewigkeit.«
    Eine nach der anderen verblich aus Tear. Egwene holte tief Luft und schaute nach oben. Das Gebäude ächzte wie ein Schiff im Sturm. Der Felsen selbst schien sich um sie herumzubewegen.
    Sie hatte diesen Ort geliebt – nicht den Stein, aber Tel’aran’rhiod . Er hatte sie so viel gelehrt. Aber als sie sich vorbereitete, ihn zu verlassen, wusste sie, dass er wie ein Fluss bei einer gefährlichen Flut war. So vertraut und geliebt er auch sein mochte, sie konnte sich hier keinen unberechenbaren Risiken aussetzen. Nicht, solange die Weiße Burg sie

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