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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Einhundertzwanzig tote Aes Sedai in nur wenigen Stunden? Die Weiße Burg würde eine sehr lange Zeit brauchen, um sich davon zu erholen.
    »Es tut mir leid, Siuan«, sagte er.
    »Bah«, sagte sie. »Die meisten von ihnen haben mich sowieso wie Fischgräten behandelt. Sie haben mich als Amyrlin verabscheut, über mich gelacht, als ich gestürzt wurde, und mich nach meiner Rückkehr zu einer Dienerin gemacht.«
    Bryne nickte und rieb ihre Schulter weiter. Er konnte fühlen, dass sie trotz ihrer Worte tief betroffen war. Unter den Toten waren gute Frauen gewesen. Viele gute Schwestern.
    »Sie ist irgendwo dort draußen«, sagte sie stur. »Egwene wird uns überraschen, Bryne. Pass nur auf!«
    »Wenn ich aufpasse, wird es keine besondere Überraschung, oder?«
    Siuan grunzte. »Alberner Mann.«
    »Du hast recht«, sagte er ernst. »In beiden Dingen. Ich glaube, dass Egwene uns überraschen wird. Und ich bin ein Narr.«
    »Bryne …«
    »Das bin ich, Siuan. Wie hätte ich sonst übersehen können, dass sie uns hinhalten? Sie wollten uns beschäftigen, bis sich diese andere Streitmacht versammeln konnte. Die Trollocs zogen sich auf diese Hügel zurück. Eine Defensivbewegung. Trollocs sind aber nicht defensiv. Ich nahm an, sie wollten bloß einen Hinterhalt vorbereiten und hätten darum Leichen eingesammelt und abgewartet. Hätte ich sie früher angegriffen, hätte man das hier vermeiden können. Ich war zu vorsichtig.«
    »Ein Mann, der den ganzen Tag über den Fang nachgrübelt, den er wegen stürmischen Wetters versäumt hat, verschwendet Zeit, wenn der Himmel klar ist.«
    »Ein kluges Sprichwort«, meinte er. »Aber es gibt auch eines unter Generälen, geschrieben von Fogh dem Unermüdlichen. ›Wenn man nichts aus seinen Verlusten lernt, wird man sich von ihnen beherrschen lassen.‹ Ich kann nicht verstehen, wie ich das zulassen konnte. Ich bin besser ausgebildet, besser vorbereitet! Wir sprechen hier nicht nur von einem Fehler, den ich einfach ignorieren kann, Siuan. Das Muster selbst steht auf dem Spiel.«
    Er rieb sich die Stirn. Im schwachen Licht der untergehenden Sonne sah er älter aus, das Gesicht faltig, die Hände gebrechlich. Es war, als hätte ihm diese Schlacht Jahrzehnte gestohlen. Er seufzte und beugte sich vor.
    Siuan musste entdecken, dass ihr die Worte fehlten.
    Schweigend blieben sie dort sitzen.
    Lyrelle wartete vor den Toren dieser sogenannten Schwarzen Burg. Es kostete sie jeden Funken ihrer Ausbildung, um sich ihre Frustration nicht anmerken zu lassen.
    Diese ganze Expedition war von Anfang an ein Desaster gewesen. Zuerst hatte die Schwarze Burg ihnen den Eintritt verwehrt, bis die Roten mit ihrer Sache fertig waren, dann hatte es den Ärger mit den Wegetoren gegeben. Darauf folgten drei Blasen des Bösen, zwei Versuche von Schattenfreunden, sie alle zu ermorden, und die Warnung der Amyrlin, dass sich die Schwarze Burg auf die Seite des Schattens geschlagen hatte.
    Lyrelle hatte die meisten ihrer Frauen aufgrund des Befehls der Amyrlin zu Lan Mandragoran geschickt, um an seiner Seite zu kämpfen. Sie selbst war mit ein paar Schwestern zurückgeblieben, um die Schwarze Burg zu beobachten. Und jetzt … und jetzt das. Was sollte sie davon halten?
    »Ich kann Euch versichern«, sagte der junge Asha’man, »dass die Gefahr vorüber ist. Wir haben den M’Hael und die anderen, die sich dem Schatten zugewandt haben, vertrieben. Der Rest von uns wandelt im Licht.«
    Lyrelle wandte sich an ihre Begleiterinnen. Eine Abgeordnete von jeder Ajah, unterstützt von Rückendeckung in Gestalt von dreißig weiteren Schwestern, nach denen man an diesem Morgen verzweifelt geschickt hatte, als die Asha’man das erste Mal zu ihr gekommen waren. Sie hatten Lyrelles Führung akzeptiert, wenn auch widerstrebend.
    »Wir werden es besprechen«, sagte sie und entließ den jungen Asha’man mit einem Nicken.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Myrelle. Die Grüne war von Anfang an dabei gewesen; sie hatte zu den wenigen gehört, die sie nicht weggeschickt hatte, vor allem weil sie die Behüter der Frau in der Nähe haben wollte. »Wenn einige von ihnen für den Schatten kämpfen …«
    »Man kann wieder Wegetore weben«, sagte Seaine. »Seit wir vor ein paar Tagen fühlten, wie innerhalb dieses Ortes die Macht gelenkt wurde, hat sich hier etwas verändert.«
    »Darauf verlasse ich mich nicht«, sagte Myrelle.
    »Wir müssen es mit Sicherheit wissen«, erwiderte Seaine. »Die Schwarze Burg darf während der Letzten

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