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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Schilde?
    Der, der ganz vorn stand, trat vor. Er war ein stämmiger Mann in den mittleren Jahren, und er sah aus, als hätte er kürzlich schlimme Dinge erlitten. Seine Haut war ganz fahl, unter den Augen zeichneten sich dicke Tränensäcke ab. Aber sein Schritt war energisch und sein Blick schwankte nicht, als er ihren Blick erwiderte und sich dann vor ihr verneigte.
    »Willkommen, Aes Sedai«, sagte er.
    »Und Ihr seid?«
    »Androl Genhald«, sagte er. »Man hat mir den Befehl über Eure siebenundvierzig übergeben, bis sie den Bund eingegangen sind.«
    »Meine siebenundvierzig? Wie ich sehe, habt Ihr die vereinbarten Bedingungen bereits vergessen. Wir bekommen jeden Soldaten oder Geweihten, den wir wollen, und sie können sich nicht verweigern.«
    »Ja, nun«, erwiderte Androl. »Das ist richtig. Leider sind sämtliche Männer in der Schwarzen Burg mit Ausnahme von denen hier entweder vollwertige Asha’man oder wegen dringender Dinge abberufen worden. Die anderen würden natürlich den Befehlen des Drachen folgen, wären sie anwesend. Wir haben dafür gesorgt, dass Euch siebenundvierzig zur Verfügung stehen. Eigentlich sind es sechsundvierzig. Ihr müsst wissen, dass ich bereits von Pevara Sedai dem Bund zugeführt wurde.«
    »Wir warten, bis die anderen zurück sind«, erwiderte Lyrelle kalt.
    »Ich glaube nicht, dass das so bald geschieht«, sagte Androl. »Falls Ihr an der Letzten Schlacht teilnehmen wollt, müsst Ihr Euch schnell entscheiden.«
    Lyrelle starrte ihn mit zusammengekniffenen Augen an, dann blickte sie zu Pevara hinüber, die bloß mit den Schultern zuckte.
    »Das ist ein Trick«, sagte sie zu Androl. »Und zwar ein recht kindischer.«
    »Ich fand ihn eigentlich recht schlau«, erwiderte Androl mit kühler Stimme. »Einer Aes Sedai wert, könnte man sagen. Euch wurde versprochen, dass jeder Angehörige der Schwarzen Burg Eurer Bitte entspricht, ausgenommen die vollwertigen Asha’man. Sie werden gehorchen. Jeder von ihnen, an den Ihr die Bitte richten könnt.«
    »Zweifellos habt Ihr die Schwächsten unter Euch ausgesucht.«
    »Tatsächlich haben wir die genommen, die sich freiwillig gemeldet haben«, sagte Androl. »Das sind gute Männer, jeder Einzelne von ihnen. Sie alle wollten Behüter werden.«
    »Der Wiedergeborene Drache wird davon hören!«
    »Soweit ich informiert bin«, erwiderte Androl, »begibt er sich in Kürze zum Shayol Ghul. Wollt Ihr Euch dort zu ihm gesellen, nur um Euch zu beschweren?«
    Lyrelles Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich.
    »Folgendes, Aes Sedai«, fuhr Androl fort. »Der Wiedergeborene Drache hat uns eine Botschaft geschickt, gerade erst heute. Er hat uns angewiesen, eine letzte Lektion zu lernen: Wir sollen uns nicht als Waffen betrachten, sondern als Menschen. Nun, Menschen können ihr Schicksal wählen, Waffen können das nicht. Hier sind Eure Menschen , Aes Sedai. Respektiert sie.«
    Androl verneigte sich erneut und ging. Pevara zögerte, dann wendete sie ihr Pferd und folgte ihm. Lyrelle erkannte etwas im Gesicht der Frau, als sie diesen Mann ansah.
    So ist das also, dachte Lyrelle. Sie ist nicht besser als eine Grüne. Von jemandem ihres Alters hätte ich doch mehr erwartet.
    Sie war versucht, sich nicht auf diese Manipulation einzulassen, sich auf direktem Weg zur Amyrlin zu begeben und zu protestieren. Aber … die Nachrichten vom Schlachtfeld der Amyrlin waren ungenau. Etwas über das Eintreffen einer Armee, mit der niemand gerechnet hatte; Einzelheiten waren nicht verfügbar.
    Mit Sicherheit würde sich die Amyrlin nicht darüber freuen, sich zu diesem Zeitpunkt irgendwelche Klagen anhören zu müssen. Und außerdem musste sie zugeben, dass sie diese Schwarze Burg schnell und weit hinter sich lassen wollte.
    »Jede von euch sucht sich zwei aus«, sagte Lyrelle zu ihren Begleiterinnen. »Ein paar von uns nehmen nur einen. Faolain und Theodrin, damit seid auch ihr gemeint. Macht schnell, ihr alle. Ich will diesen Ort so schnell wie möglich verlassen.«
    Pevara holte Androl ein, als er eine der Hütten betreten wollte.
    »Beim Licht«, sagte sie, »ich hatte ganz vergessen, wie kalt einige von uns sein können.«
    »Ach, ich weiß nicht«, erwiderte er, »ich habe gehört, dass einige von euch gar nicht so schlimm sein sollen.«
    »Nehmt Euch vor ihnen in Acht, Androl«, sagte sie und blickte zu ihnen zurück. »Viele werden Euch bloß als Bedrohung oder nützliches Werkzeug sehen.«
    »Wir haben Euch überzeugt«, sagte er und betrat den Raum,

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