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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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durch die dunkle Stadt, immer auf der Hut vor Hinterhalten. Obwohl sie den ungefähren Standort des Lagerhauses kannten, war der Weg dorthin problematisch. Viele Hauptstraßen waren durch Trümmer, Feuer oder den Feind blockiert. Die Männer mussten sich im Schneckentempo durch Nebenstraßen und Gassen bewegen, die so gewunden waren, dass selbst Guybon und die anderen aus Caemlyn Mühe hatten, die Orientierung nicht zu verlieren.
    Ihr Weg führte sie an Stadtteilen vorbei, wo das Feuer so heiß war, dass es vermutlich die Pflastersteine schmolz. Talmanes starrte in die Flammen, bis sich seine Augen trocken anfühlten, dann führte er seine Männer zum nächsten Umweg.
    Zoll für Zoll näherten sie sich Aludras Lagerhaus. Zweimal stießen sie auf Trollocs, die Jagd auf Flüchtlinge machten. Sie erledigten die Bestien, die verbliebenen Armbrustmänner streckten über die Hälfte jeder Gruppe nieder, bevor sie reagieren konnten.
    Talmanes sah zu, traute sich aber einen Kampf nicht mehr zu. Die Wunde hatte ihn zu sehr geschwächt. Beim Licht, warum nur hatte er sein Pferd zurückgelassen? Eine dumme Idee. Nun, die Trollocs hätten es eh verjagt.
    Ich fange an, immer das Gleiche zu denken. Er zeigte mit dem Schwert auf eine abzweigende Gasse. Die Kundschafter eilten voraus und kontrollierten beide Richtungen, bevor sie freien Weg signalisierten. Ich kann kaum noch denken. Es dauert nicht mehr lange, bevor mich die Dunkelheit überfällt.
    Aber zuerst würde er dafür sorgen, dass die Drachen in Sicherheit waren. Das musste er.
    Talmanes stolperte aus der Gasse auf eine vertraute Straße. Sie waren ganz in der Nähe. Die Gebäude auf der einen Straßenseite brannten. Die dort stehenden Statuen sahen aus wie arme Seelen, die in den Flammen gefangen waren. Um sie herum wütete das Feuer, aber noch standen sie, während sich ihr weißer Marmor langsam schwärzte.
    Auf der anderen Straßenseite herrschte Stille, dort brannte nichts. Von den Statuen geworfene Schatten tanzten wie ausgelassene Feiernde, die zusahen, wie ihre Feinde verbrannten. Die Luft stank unerträglich nach Rauch. Diese Schatten und die brennenden Statuen schienen sich in Talmanes’ benommenem Sichtfeld zu bewegen. Tanzende Schattenkreaturen. Sterbende Schönheiten, die von einer Krankheit verzehrt wurden. Sie überzog die Haut, schwärzte sie, fraß sie und tötete die Seele …
    »Wir sind ganz nahe!«, sagte Talmanes und zwang sich zu einem stolpernden Lauf. Er durfte die anderen nicht bremsen. Wenn das Feuer das Lagerhaus erreicht …
    Sie kamen zu einer ausgebrannten Stelle; das Feuer war hier gewesen und anscheinend bereits wieder verschwunden. Einst hatte hier ein großes Lagerhaus aus Holz gestanden, aber davon war nicht mehr viel übrig. Hier gab es nur noch qualmende Balken, Trümmer und halb verbrannte Trollocs.
    Stumm versammelten sich die Männer um Talmanes. Die einzigen Laute kamen von den prasselnden Flammen. Kalter Schweiß tropfte von Talmanes’ Gesicht.
    »Wir waren zu spät«, flüsterte Melten. »Sie haben sie, richtig? Die Drachen wären laut explodiert, hätten sie Feuer gefangen. Das Schattengezücht kam, nahm die Drachen und brannte das Haus nieder.«
    Um Talmanes sanken erschöpfte Mitglieder der Bande auf die Knie. Mat, es tut mir leid, dachte er. Wir haben es versucht. Wir haben …
    Plötzlich hallte ein Laut wie ein Donnerschlag durch die Stadt. Er erschütterte Talmanes bis in die Knochen, und die Männer schauten auf.
    »Beim Licht«, stieß Guybon hervor. »Das Schattengezücht benutzt die Drachen?«
    »Nicht unbedingt«, sagte Talmanes. Neue Kraft flackerte in ihm auf, und er lief wieder los. Seine Männer umringten ihn.
    Jeder neue Schritt schickte einen stechenden Schmerz durch seine Seite. Er passierte die Statuen, die zu seiner Rechten von Flammen eingehüllt wurden, während zu seiner Linken kalte Stille herrschte.
    BUMM!
    Die Explosionen klangen nicht laut genug, um von Drachen stammen zu können. Konnten sie auf eine Aes Sedai hoffen? Der Lärm schien Jesamyn aufgemuntert zu haben, und sie lief mit geschürzten Röcken an der Seite der Männer. Die Gruppe stürmte zwei Straßen vom Lagerhaus entfernt um eine Ecke und sah sich mit Reihen fauchenden Schattengezüchts konfrontiert, das ihnen den Rücken zuwandte.
    Talmanes stieß einen überraschten lauten Schrei aus und hob mit beiden Händen das Schwert. Das Feuer aus seiner Verletzung hatte sich in seinem ganzen Körper ausgebreitet; selbst seine Finger brannten.

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