Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)
vielleicht Zeit, um drei Strophen von »Sie hat keine Knöchel, soweit ich sehe« zu summen, bevor er aufschlug. Vielleicht noch ein Stück vom Refrain.
»Die hier hat es gelernt, indem sie die Gewebe der Aes Sedai beobachtete«, sagte die Sul’dam und meint damit ihre neue Damane . Die Sul’dam , Catrona, erstickte beinahe an den Worten »Aes Sedai«. Mat konnte es ihr nicht verübeln. Diese Worte waren manchmal schwer auszusprechen.
Er bemühte sich, die Damane nicht zu genau anzuschauen, erst recht nicht die Tätowierungen auf ihren Wangen, die wie Hände aus ihrem Nacken nach vorn reichten, als wollten sie ihr Gesicht umfassen. Er war für ihre Gefangennahme verantwortlich. Aber das war besser, als wenn sie für den Schatten gekämpft hätte. Oder nicht?
Blut und verdammte Asche. Das machst du wirklich toll, Tuon dazu zu überreden, keine Damane einzusetzen, Matrim Cauthon. Nimmst nur selbst eine gefangen …
Es war beunruhigend, wie schnell sich die Sharanerin an ihre Gefangenschaft gewöhnt hatte. Alle Sul’dam hatten sich dementsprechend geäußert. Nur ein kurzer Augenblick des Widerstands, dann völlige Unterwerfung. Normalerweise veranschlagten sie Monate, um eine neue gefangene Damane abzurichten, aber die hier war innerhalb von Stunden bereit gewesen. Catrona strahlte förmlich, als wäre sie selbst für das Temperament der Sharanerin verantwortlich.
Das Loch war erstaunlich. Mat stand direkt am Rand und schaute auf die Welt, zählte Banner und Schwadronen, um sie sich einzuprägen. Er fragte sich, was Classen Bayor mit so einem Loch angefangen hätte. Vielleicht wäre die Schlacht von Kolesar anders ausgegangen. Dann hätte er seine Kavallerie nicht im Sumpf verloren, so viel stand fest.
Seine Streitkräfte hielten den Schatten an der Ostgrenze von Kandor weiterhin fest, aber die derzeitige Situation gefiel ihm keineswegs. Brynes Falle war ausgesprochen subtil gewesen, so schwer zu sehen wie eine gelbe Blumenspinne auf einem Blütenblatt. Das hatte ihn erst darauf aufmerksam gemacht. Es war ein wahres militärisches Genie erforderlich gewesen, um ein Heer in eine so schlimme Situation zu bringen, ohne es aber so aussehen zu lassen, als sei das Heer in einer schlimmen Situation. So etwas geschah nicht zufällig.
Mat hatte mehr Männer verloren, als er zählen wollte. Seine Leute standen gegen den Fluss gedrängt, und obwohl Demandred weiterhin irgendwelchen Unsinn über den Wiedergeborenen Drachen brüllte, forderte er ständig seine Verteidigung heraus und versuchte, einen Schwachpunkt zu finden; er schickte die schwere Kavallerie gegen die eine Seite, dann gab es auf der anderen einen Angriff von sharanischen Bogenschützen und Trollocs. Deshalb musste Mat Demandreds Bewegungen scharf im Auge behalten, um die nötigen Abwehrmaßnahmen zu treffen.
Bald würde die Nacht hereinbrechen. Würde sich der Schatten zurückziehen? Die Trollocs konnten in der Dunkelheit kämpfen, diese Sharaner möglicherweise nicht. Er gab eine weitere Reihe von Befehlen, und Boten galoppierten durch Wegetore, um sie zu überbringen. Es hatte den Anschein, als würden nur Augenblicke vergehen, bevor seine Truppen in der Tiefe unter ihm reagierten. »So schnell …«, sagte er.
»Das wird die Welt verändern«, frohlockte General Galgan. »Boten können sofort reagieren; Kommandanten können ihre Schlacht verfolgen und sofort planen.«
Mat grunzte zustimmend. »Aber ich wette, man muss weiter den ganzen verfluchten Abend warten, bis das Essen aus dem Verpflegungszelt kommt.«
Galgan lächelte tatsächlich. Es war, als würde man einem Felsen dabei zusehen, wie er sich spaltete.
»Sagt mir, General«, sagte Tuon. »Wie schätzt Ihr die Fähigkeiten meines Gemahls ein?«
»Ich weiß nicht, wo Ihr ihn gefunden habt, Allergrößte, aber er ist ein Juwel von großem Wert. Ich habe ihn die letzten Stunden beobachtet, als er die Streitkräfte der Weißen Burg gerettet hat. Trotz seines … unkonventionellen Stils ist mir selten ein so begabter Befehlshaber untergekommen.«
Tuon lächelte nicht, aber Mat sah ihr an, dass sie erfreut war. Das waren wirklich hübsche Augen. Und wenn sich Galgan einmal nicht so schroff benahm, würde das hier vielleicht doch gar kein so übler Ort sein.
»Danke«, sagte Mat leise, als er und Galgan sich wieder nach vorn beugten, um das Schlachtfeld unter ihnen zu beobachten.
»Ich betrachte mich als Mann der Wahrheit, mein Prinz«, sagte Galgan und rieb sich mit dem schwieligen Finger
Weitere Kostenlose Bücher