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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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eine Möglichkeit finden würde, sich den Kämpfen anzuschließen, wenn sie ihn nicht ständig im Auge behielten. Zögernd hatte Faile ihn schließlich mit Botengängen beschäftigt.
    »Also gut«, sagte sie und stieg ebenfalls wieder auf den Wagen. »Ich schätze, wir können los.«
    Schwerfällig setzten sich die Wagen in Bewegung. Die ganze Strecke aus der Stadt versuchte sie, nicht auf die Truhe zu starren.
    Sie bemühte sich, sich durch irgendetwas anderes davon abzulenken, aber das brachte sie bloß zu einer anderen drängenden Sorge. Perrin. Sie hatte ihn nur kurz während eines Nachschubtransports nach Andor gesehen. Er hatte ihr zu verstehen gegeben, dass er möglicherweise eine andere Pflicht zu erfüllen hatte, hatte sich aber nicht näher darüber auslassen wollen.
    Jetzt war er verschwunden. Er hatte Tam an seiner Stelle zum Verwalter gemacht, war durch ein Wegetor nach Shayol Ghul getreten und verschwunden. Sie hatte alle gefragt, die dort gewesen waren, aber seit seiner Unterhaltung mit Rand hatte ihn niemand mehr gesehen.
    Ihm würde es doch gut gehen, oder nicht? Sie war die Tochter eines Soldaten und die Frau eines Soldaten; sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich zu sehr zu sorgen. Und trotzdem machte sie sich ihre Gedanken, wenigstens ein bisschen. Perrin hatte sie als Hüterin des Horns vorgeschlagen.
    Flüchtig fragte sie sich, ob er es getan hatte, um sie vom Schlachtfeld fernzuhalten. Es hätte sie nicht einmal besonders gestört, obwohl sie ihm das nie gesagt hätte. Tatsächlich würde sie – wenn alles einmal erledigt war – andeuten, dass sie es beleidigend fand, und auf seine Reaktion warten. Er musste wissen, dass sie nicht brav abwarten und sich verhätscheln lassen würde, auch wenn ihr echter Name so etwas andeutete.
    Faile lenkte ihren Wagen, der erste der Karawane, auf die Jualdhe-Brücke, die aus Tar Valon führte. Etwa auf halbem Weg erbebte die Brücke. Die Pferde stampften mit den Hufen und warfen die Köpfe in die Höhe, als Faile sie langsamer gehen ließ und einen Blick über die Schulter warf. Der Anblick schwankender Gebäude in Tar Valon versicherte ihr, dass nicht nur die Brücke zitterte, sondern es sich um ein Erdbeben handelte.
    Die anderen Pferde tänzelten und wieherten, die Wagen wurden durchgeschüttelt.
    »Wir müssen von der Brücke runter, Lady Faile!«, rief Olver.
    »Die Brücke ist viel zu lang, als dass wir es rechtzeitig auf die andere Seite schaffen«, sagte Faile ruhig. Sie hatte in Saldaea schon Erdbeben erlebt. »Das Risiko, dass wir uns bei einer wilden Fahrt verletzen, ist viel höher, als wenn wir hierbleiben. Diese Brücke ist das Werk von Ogiern. Vermutlich sind wir hier sicherer als auf festem Boden.«
    Tatsächlich verging das Erdbeben, ohne dass sich auch nur ein Stein von der Brücke löste. Faile beruhigte die Pferde und fuhr wieder los. Wenn es das Licht wollte, waren die Schäden in der Stadt nicht groß. Sie wusste nicht, ob es hier häufig Erdbeben gab. Mit dem Drachenberg in der Nähe kam es doch sicherlich gelegentlich zu Erschütterungen, oder nicht?
    Trotzdem verebbte das Beben. Es wurde oft davon gesprochen, dass das Land instabil wurde, dass das Ächzen der Erde Blitz und Donner am Himmel entsprach. Sie hatte mehr als nur einen Bericht von den spinnwebenartigen Rissen in Felsen gehört, die so schwarz waren, als würden sie in die Ewigkeit selbst führen.
    Sobald der Rest der Karawane die Stadt verlassen hatte, lenkte Faile ihre Wagen neben ein paar Söldnergruppen, die darauf warteten, auf einem Reisegelände der Aes Sedai an die Reihe zu kommen. Sie konnte nicht darauf bestehen, vorgezogen zu werden; sie musste jede Aufmerksamkeit vermeiden. So nervenaufreibend es auch war, bereitete sie sich auf die Wartezeit vor.
    Ihre Karawane war die letzte, die an diesem Tag abgefertigt wurde. Schließlich kam Aravine zu ihrem Wagen, und Olver rutschte eilig zur Seite, um ihr Platz zu machen. Sie tätschelte ihm den Kopf. Viele Frauen reagierten auf diese Weise auf den Jungen, und er erschien ja auch meistens so unschuldig. Faile war davon nicht so überzeugt; sie kniff die Augen zusammen, als sich Olver an Aravine schmiegte. Mat schien einen starken Einfluss auf dieses Kind gehabt zu haben.
    »Ich bin mit dieser Lieferung sehr zufrieden, meine Lady«, sagte Aravine. »Mit dieser Zeltplane müssten wir genügend Material haben, damit die meisten Männer des Heeres ein Zeltdach über dem Kopf haben. Aber wir brauchen noch immer Leder.

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