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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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sich Failes Zügel, um sie in Sicherheit zu bringen.
    »Berisha!«, sagte Faile. Die Aes Sedai kniete mit schweißüberströmtem Gesicht neben der Öffnung. Faile sprang vom Kutschbock und packte die Frau an den Schultern, während Aravine den Wagen durch das Tor steuerte.
    »Kommt schon!«, sagte Faile zu Berisha. »Ich trage Euch.«
    Die Schwester schwankte, dann stürzte sie auf die Seite und hielt sich den Bauch. Erst jetzt sah Faile das Blut, das zwischen ihren Fingern hervorquoll. Berisha starrte in den Himmel, ihre Lippen bewegten sich, aber es drang kein Laut hervor.
    »Meine Lady!« Mandevwin galoppierte herbei. »Mir ist egal, wo es hinführt! Wir müssen jetzt durch!«
    »Was …«
    Sie verstummte, als Mandevwin sie bei der Taille packte und in die Höhe riss, während um sie herum weitere Kristalle aus dem Boden platzten. Er hielt sie fest und galoppierte durch die Öffnung.
    Einen Augenblick später schnappte das Wegetor zu.
    Faile keuchte, als Mandevwin sie absetzte. Sie starrte zurück auf die Stelle, wo eben noch das Tor gewesen war.
    Erst jetzt drangen seine Worte zu ihr durch. Mir ist egal, wo es hinführt … Er hatte etwas gesehen, das ihr in ihrer Panik, alle in Sicherheit zu schaffen, entgangen war.
    Das Wegetor hatte nicht zum Feld von Merrilor geführt.
    »Wo …?«, flüsterte Faile und gesellte sich zu den anderen, die die schreckliche Landschaft anstarrten. Drückende Hitze, mit schwarzen Flecken gesprenkelte Pflanzen, stinkende Luft.
    Sie befanden sich in der Fäule.
    Aviendha kaute auf ihrer Ration, mit Honig versetzte Haferflocken. Sie schmeckten gut. In Rands Nähe zu sein bedeutete, dass ihre Vorräte nicht länger verdarben.
    Sie griff nach ihrer Feldflasche und zögerte. In letzter Zeit hatte sie viel Wasser getrunken. Nur selten dachte sie an seinen Wert. Hatte sie bereits wieder die Lektionen vergessen, die sie während ihrer Rückkehr ins Dreifache Land bei ihrem Besuch in Rhuidean gelernt hatte?
    Beim Licht, dachte sie und hob die Flasche an die Lippen. Was soll’s? Es ist die Letzte Schlacht!
    Sie saß auf dem Boden eines großen Aiel-Zeltes im Tal von Thakan’dar. In der Nähe aß Melaine ihre Portion. Die Frau stand kurz vor der Geburt ihrer Zwillinge, ihr Bauch wölbte sich unter ihrem Gewand und Schultertuch weit vor. So wie Töchtern der Kampf in der Schwangerschaft verboten war, war auch Melaine jede gefährliche Aktivität untersagt. Sie hatte freiwillig in Berelains Lazarett in Mayene gearbeitet – aber sie hatte sich regelmäßig über den Verlauf der Schlacht auf dem Laufenden gehalten. Viele Gai’shain waren durch die Wegetore gekommen, um so gut zu helfen, wie sie es vermochten, auch wenn sie lediglich Wasser oder Erde für die Hügel schleppen konnten, deren Bau Ituralde als Deckung für die Verteidiger angeordnet hatte.
    In der Nähe aß eine Gruppe Töchter und unterhielt sich in der Handsprache. Aviendha hätte sie lesen können, aber sie verzichtete darauf. Es würde nur wieder den Wunsch entfachen, sich ihnen anschließen zu können. Sie war zur Weisen Frau geworden und hatte ihrem alten Leben entsagt. Stattdessen wischte sie ihre Schüssel sauber und verstaute sie in ihrem Bündel, dann stand sie auf und schlüpfte aus dem Zelt.
    Die Nachtluft war kühl. Es war etwa eine Stunde vor der Morgendämmerung, und beinahe fühlte es sich wie das Dreifache Land in der Nacht an. Aviendha schaute zu dem Berg hinauf, der das Tal überragte; trotz der Dunkelheit des frühen Morgens konnte sie die klaffende Öffnung sehen, die in sein Inneres führte.
    Viele Tage waren vergangen, seit Rand ihn betreten hatte. In der Nacht zuvor war Ituralde ins Lager zurückgewandert und hatte eine Geschichte erzählt, dass ihn Wölfe und ein Mann gefangen gehalten hatten, der von sich behauptete, Perrin Aybara hätte ihn geschickt, um den Großen Hauptmann zu entführen. Ituralde war in Gewahrsam genommen worden, und er hatte keine Einwände dagegen erhoben.
    Den ganzen Tag hatte es keine Trolloc-Angriffe gegeben. Noch immer hielten die Verteidiger sie im Pass fest. Der Schatten schien auf etwas zu warten. Mochte das Licht dafür sorgen, dass es kein weiterer Angriff der Myrddraal war. Der letzte hatte beinahe den Widerstand beendet. Aviendha hatte die Machtlenker um sich geschart, sobald die Augenlosen gekommen waren, um die Verteidiger des Passes zu töten; sie mussten erkannt haben, dass es unklug von ihnen war, in so großer Anzahl aus der Deckung zu kommen, und sobald die

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