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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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zufällig.«
    Es sei denn, Berisha hätte einfach die Umstände genützt. Außerdem war da der Tod der Frau zu bedenken. Diese Wunde in ihrem Leib hatte nicht ausgesehen, als wäre eine der Kristallnadeln dafür verantwortlich gewesen. Sie hatte wie eine Messerwunde ausgesehen. Als hätte jemand Berisha angegriffen, sobald das Horn das Tor passiert hatte. Damit sie niemals verraten konnte, was sie getan hatte?
    Beim Licht, ich werde misstrauisch.
    »Also«, sagte Harnan, »was tun wir?«
    »Das kommt darauf an.« Faile sah Setalle an. »Besteht eine Möglichkeit, dass eine Aes Sedai weiß, wo man uns hingeschickt hat?«
    Setalle zögerte, als wollte sie nur ungern enthüllen, wie viel sie wusste. Aber als sie das Wort ergriff, tat sie es entschieden. »Gewebe hinterlassen einen Nachklang. Also ja, eine Aes Sedai könnte entdecken, wo wir gelandet sind. Aber dieser Nachklang hält sich nicht lange. Bei einem mächtigen Gewebe bestenfalls ein paar Tage. Und nicht alle Machtlenkerinnen können ihn erkennen – das ist ein seltenes Talent.«
    Wie sie sprach, so souverän und entschlossen … diese Art und Weise, auf die sie einem sofort das Gefühl einflößte, vertrauenswürdig zu sein. Es war gar keine Verwandte, erkannte Faile. Die Frau wurde in der Weißen Burg ausgebildet. War sie vielleicht wie Königin Morgase? Zu schwach in der Einen Macht, um Aes Sedai zu werden?
    »Wir warten einen Tag«, sagte Faile. »Falls uns bis dahin keiner gefolgt ist, ziehen wir in Richtung Süden und versuchen der Fäule so schnell wie möglich zu entkommen.«
    »Ich frage mich, wie weit wir im Norden sind«, meinte Harnan und rieb sich das Kinn. »Ich habe keine große Lust, über Berge klettern zu müssen, um nach Hause zu kommen.«
    »Würdet Ihr lieber in der Fäule bleiben?«, fragte Mandevwin.
    »Nun, nein«, antwortete Harnan. »Aber es könnte Monate in Anspruch nehmen, sicheres Gebiet zu erreichen. Monate durch die Fäule reisen zu müssen …«
    Beim Licht. Monatelang durch eine Gegend reisen zu müssen, in der wir Glück gehabt haben, an einem Tag nur zwei Männer zu verlieren. Sie würden es niemals schaffen. Selbst ohne die Wagen würde die Karawane in dieser Einöde wie eine Wunde auf schorfiger Haut hervorstechen. Sie würden schon Glück haben, wenn sie noch zwei Tage lang durchhielten.
    Faile widerstand dem Drang, zu ihrem Zelt zu sehen. Was würde geschehen, wenn sie es Mat nicht rechtzeitig übergeben konnte?
    »Es gibt eine andere Möglichkeit«, sagte Setalle zögernd.
    Faile sah sie an.
    »Diesen Gipfel, den Ihr da östlich von uns seht«, sagte Setalle, obwohl ihr offensichtlich jedes Wort schwerfiel. »Das ist Shayol Ghul.«
    Mandevwin kniff die Augen zusammen und flüsterte etwas so leise, dass Faile es nicht mitbekam. Die anderen sahen aus, als wäre ihnen schlecht geworden. Trotzdem verstand Faile sofort, worauf Setalle hinauswollte.
    »Dort führt der Wiedergeborene Drache Krieg gegen den Schatten«, sagte sie. »Dort wird eines unserer Heere sein. Mit Machtlenkern, die uns hier rausschaffen könnten.«
    »In der Tat«, sagte Setalle. »Und die Gegend um den Shayol Ghul ist als das Verdorbene Land bekannt, ein Land, das die Schrecken der Fäule angeblich meiden.«
    »Weil es so schrecklich ist!«, sagte Arrela. »Wenn sie sich nicht dorthin wagen, dann weil sie den Dunklen König fürchten!«
    »Der Dunkle König und seine Heere könnten ihre Aufmerksamkeit auf die Kämpfe gerichtet haben«, sagte Faile langsam und nickte. »In der Fäule können wir nicht lange überleben – wir werden alle tot sein, noch bevor die Woche vorbei ist. Aber wenn dieses Verdorbene Land frei von diesem Schrecken ist und wir dort unser Heer erreichen …«
    Es erschien als weitaus bessere Hoffnung – so gering sie auch sein mochte – als der Versuch, monatelang durch den gefährlichsten Ort der Welt zu marschieren. Sie sagte den anderen, was sie vorhatte, und entließ sie dann.
    Ihre Berater gingen, um ihre Nachtlager aufzuschlagen, während Mandevwin loszog, die Wachtposten zu überprüfen. Faile blieb sitzen, starrte in die glühenden Scheite und kämpfte gegen ihre Übelkeit an.
    Jemand hat Berisha ermordet, dachte sie. Da bin ich mir sicher. Der Ort des Wegetors konnte wirklich ein Zufall gewesen sein. Zufälle passierten, selbst Aes Sedai, ganz egal, was Setalle dachte. Aber wenn sich ein Schattenfreund in der Karawane befand, der in die Toröffnung gesehen und erkannt hatte, dass es in die Fäule führte, dann

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