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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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sie tun musste, und Talmanes hatte sein Signal begriffen. Jetzt konnte er sich der wahren Herausforderung zuwenden.
    Konnte er Tuon dazu verleiten, das zu tun, was er wollte?
    Galad führte die Kavallerie der Kinder des Lichts unweit der Ruinen zu einem breit gefächerten Angriff am Mora entlang. Das Schattengezücht hatte noch mehr Pontonbrücken angelegt, und Kadaver trieben hier so dicht wie Herbstblätter auf einem Teich. Die Bogenschützen hatten gute Arbeit geleistet.
    Die Kreaturen, die den Übergang geschafft hatten, gaben nun den Kindern zu tun. Mit festgehaltener Lanze beugte sich Galad vor und durchtrennte den Hals eines riesigen bärgesichtigen Ungeheuers; er galoppierte mit bluttriefender Lanze weiter, während der Trolloc hinter ihm auf die Knie sackte.
    Er führte seinen Hengst Sidama in die Masse der Tiermenschen, stieß sie von den Beinen oder ließ sie aus dem Weg springen. Die Macht eines Kavallerieangriffs lag in der Anzahl seiner Reiter begründet, und die von ihm zur Seite gezwungenen Feinde konnten von den nachfolgenden Pferden niedergemacht werden.
    Seinem Sturmangriff folgte eine Salve von Tams Männern, die auf die Hauptgruppe der Trollocs schossen, die sich das Ufer emporkämpfte. Die nächsten strömten einfach über sie hinweg und trampelten die Verletzten noch tiefer in den Schlamm.
    Golever und andere Kinder gesellten sich zu Galad, als ihrem Sturm – der über die ersten Reihen der Tiermenschen hinwegfegte – die Gegner ausgingen. Er und seine Männer zügelten scharf die Pferde, wandten sich mit erhobenen Lanzen um und galoppierten zurück, um kleine Gruppen von Reitern zu erreichen, die von der Hauptgruppe getrennt worden waren und nun allein kämpften.
    Das Schlachtfeld war gewaltig. Galad verbrachte fast eine ganze Stunde damit, solche Gruppen zu suchen, sie zu retten und zurück zu den Ruinen zu befehlen, damit Tam oder einer seiner Hauptleute sie zu neuen Bannern formieren konnten. Während ihre Verlustzahlen stetig stiegen, vermengten sich die ursprünglichen Formationen mit anderen Männern. Nun ritten nicht nur Söldner mit den Kindern. Galad hatte Ghealdaner, Geflügelte Wachen und sogar zwei Behüter unter seinem Kommando. Kline und Alix. Beide hatten ihre Aes Sedai verloren. Galad rechnete nicht damit, dass sie lange überleben würden, aber sie kämpften mit furchterregender Wildheit.
    Nachdem er wieder eine Gruppe Überlebende zu den Ruinen zurückgeschickt hatte, ließ er Sidama langsamer gehen und lauschte dem angestrengten Atem des Hengstes. Das Flussufer war hier zu einem blutigen Matsch aus Schlamm und Leichen geworden. Cauthon hatte recht gehabt, die Kinder hier zu belassen. Vielleicht traute er ihm ja einfach nur zu wenig zu.
    »Wie lange kämpfen wir schon, was meint Ihr?«, fragte Golever neben ihm. Der Wappenrock des Kindes war zerfetzt worden und das darunterliegende Kettenhemd zum Vorschein gekommen. Eine feindliche Klinge hatte an der Seite einen Teil der Eisenringe zerschmettert. Der Schutz hatte gehalten, aber die Blutflecken waren ein deutlicher Hinweis, dass viele der Ringe durch das darunterliegende Wams in sein Fleisch getrieben worden waren. Es schien nicht zu schlimm zu bluten, also hielt Galad den Mund.
    »Wir griffen gegen Mittag an«, schätzte Galad, obwohl er wegen der Wolken die Sonne nicht sehen konnte. Aber er war sich ziemlich sicher, dass sie mittlerweile seit vier oder fünf Stunden kämpften.
    »Glaubt Ihr, sie hören für die Nacht auf?«
    »Wohl kaum«, meinte er. »Falls diese Schlacht überhaupt so lange dauert.«
    Golever sah ihn beunruhigt an. »Ihr glaubt …«
    »Ich habe keinen Überblick. Cauthon schickt so viele Truppen hierher, und soweit ich das beurteilen kann, hat er jeden von der Anhöhe abgezogen. Ich verstehe den Grund nicht. Und der Fluss … findet Ihr nicht, dass das Wasser nicht mehr gleichmäßig fließt? Der Kampf flussaufwärts muss schlecht laufen …« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht würde ich ja Cauthons Plan verstehen, könnte ich mehr vom Schlachtfeld sehen.«
    Er war Soldat. Ein Soldat brauchte den Schlachtplan nicht zu verstehen, um seine Befehle zu befolgen. Aber für gewöhnlich konnte Galad wenigstens anhand der erfolgten Befehle die Strategie der eigenen Seite erschließen.
    »Habt Ihr Euch je eine so große Schlacht vorgestellt?«, fragte Golever und wandte den Kopf. Am Fluss krachte Argandas Infanterie in den Feind. Immer mehr Schattengezücht gelang der Übergang – alarmiert

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